ASB Georigien: Jahresbericht 2019

70 WWW . A S B . G E ASB JAHRESBERICHT 2019 NOCH EINE ERFOLGSGESCHICHTE: „MEIN EIGENES KLEINUNTERNEHMEN WAR MEINE RETTUNG“. Gern stellen wir Ihnen Nino aus Tsalenjikha vor. Sie ist 47 Jahre alt und produziert seit 20 Jahren “Tschiri” – eine georgische Art von Dörrobst. „ Während mehrerer Jahre war diese Beschäftigung eine einzige Überlebensmöglichkeit für Nino. Mit der Zeit stieg der Produktpreis und dadurch auch Ninos Einkommen. Nino hatte auch andere Zielsetzungen. Sie hatte vor, eine Berufsausbildung abzuschließen und mit der Fortbildung zu beginnen. Das hat sich aber wegen gesundheitlicher Probleme als unmöglich erwiesen. Sie hatte eine Krebsdiagnose erhalten. „Ich dachte nicht an den Tod“, sagt Nino. „Ich wollte nur, dass meine Kinder das erreichen, was ich aus Krankheitsgründen nicht erreichen konnte. Ich wollte, dass sie das Studium absolvieren.“ Meine Familie hatte es sehr schwer, für meine Heilung zu kämpfen. Sie mußte alles verkaufen, auf die eigenen Bedürfnisse verzichten. Jetzt versuche ich, mit meinem Geschäft wieder einiges zurückzugeben.“ Im Jahr 2019 hat Nino von unserer Ausschreibung erfahren und eine Bewerbung eingereicht, um ihren Geschäftsbetrieb zu erweitern. Glücklicherweise war sie eine von 37 Personen in Mingrelien, welche die Unterstützung erhalten haben. Somit konnte sie ein mit Solarenergie betriebenes Dörrgerät kaufen und dadurch ihre Produktion ausbauen. Heute bekommt Nino viele Bestellungen und ist eine der bekanntesten Dörrobstherstellerinnen in der Region. Dank neuer Technologien kann sie mehr produzieren und sich auf dem Markt behaupten. Mit der Produktion des Dörrobstes habe ich während des Krieges angefangen. Ich habe Vertriebene aus Abchasien bei mir untergebracht. Plötzlich brach in mein Haus eine Gruppe bewaffneter Männer ein. Man drohte uns. Ich habe ihnen meinen gesamten Vorrat an Dörrobst angeboten, damit sie uns losließen“ erinnert sich Nino.

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