Jahrbuch 2019

Wie konnte das Team Hilfe leisten? Konkret helfen konnten wir in vier Gesundheitsstationen im Distrikt Beira; für zehn Gesundheitsposten haben wir Hygiene-Trainings durchgeführt. Handlungsweisend wa- ren unsere Checklisten: Wo liegen Schwachpunkte, die in Gesundheitszentren zur Übertragung von Infektions- krankheiten führen, und wie können wir sie ausschalten? Dabei haben wir zwischen Hard- und Software unter- schieden: Zur „Software“ gehören frühes Separieren kranker und gesunder Menschen, wie bei einer Triage im Rettungsdienst. Dabei müssen Infektionsträger frühzeitig erkannt werden – das war ein wesentlicher Teil unseres Trainings mit den Gesundheitshelfern. Nur wenige von ihnen wussten genau, wie Krankheiten übertragen wer- den. Die „Hardware“ umfasste die Instandsetzung von Latrinen und deren Ausstattung mit Handwaschgelegen- heiten, die Einrichtung eines zweiten Wartebereichs, die sichere Aufbewahrung von Müll und natürlich die Trink- wasseraufbereitung. DANIEL PETER ÜBER DEN HILFSEINSATZ IN MOSAMBIK Dr. Daniel Peter ist Oberarzt für Hygiene bei den Städtischen Kliniken Köln. Er bringt sein Expertenwissen regelmäßig bei internationalen Einsätzen des FAST ein, und das schon seit neun Jahren. Seine Erfahrung kam dem Team auch beim Hilfseinsatz in Mosambik zugute, wo neben der Zerstörung vor allem Seuchen wie Cholera eine tödliche Gefahr bedeuteten. Wir sind stolz, sagen zu können, dass wir etwas Neues erfunden haben. Einen Hilfsansatz, der international zukunftsweisend sein kann, wie uns die positive Rückmeldung der WHO signalisiert hat.“ Dr. Daniel Peter, medizinischer Leiter FAST Gab es Austausch und Kontakt mit den Betroffenen? Die Zusammenarbeit mit den lokalen Gesundheitshelfern war gut und eng, die Motivation groß. Auch an Wochen- enden haben einige von ihnen unsere Trainingsvorberei- tungen unterstützt. Immer wieder „Jetzt verstehen wir endlich“ zu hören, war ein schöner Erfolg und die Bestä- tigung, dass unsere Hilfe ankommt. Sie waren ein Team von Spezialisten unter- schiedlicher Qualifikationen. Wie hat sich das bewährt? Wir haben in Mosambik einen ganz neuen Ansatz in der Nothilfe verfolgt: Zum ersten Mal hat ein ASB-Experten- team interdisziplinär und auf Augenhöhe miteinander im Bereich Infektionsprävention gearbeitet. Nur so konnte es auch funktionieren. Schließlich musste eine doppelte Herausforderung bewältigt werden, nämlich die Kombi- nation von Katastrophe und Ausbruch einer Epidemie. Bei der Überschneidung medizinischer und technischer Inhalte wurde die gesamte Expertise der Teammitglieder genutzt – bis hin zu handwerklichem Können und Fach- wissen in Elektrik. Das klappte hervorragend. Sambia 96 ASB-Jahrbuch 2019

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