ASB-Jahrbuch 2020
Überlastung bestehender Strukturen verhindern „Unsere ehrenamtlichen Teams behandelten überwie- gend Haut-, Durchfall- und Atemwegserkrankungen und nahmen kleinere operative Eingriffe vor. Unsere Arbeit trug dazu bei, eine Überlastung der bestehenden Struk- turen auf Lesbos zu verhindern“, erklärt Dr. Daniel Pe- ter, der den Einsatz begleitete. Die Ambulanz des ASB ist auf dem Stand einer regulä- ren Hausarztpraxis und kann damit eine medizinische Grundversorgung gewährleisten. Ausgerüstet ist sie mit einem Emergency-Health-Kit, das Medikamente und medizinische Verbrauchsgegenstände enthält und mit dem 10.000 Menschen bis zu drei Monate lang versorgt werden können. Die freiwilligen Helfer*innen vom FAST sind Spezialist*innen auf ihrem jeweiligen Fachgebiet: Zehn Ärzt*innen, sechs Rettungsdienstmitarbeiter*innen, eine Krankenschwester, eine Hebamme und zwei Logistik- Experten waren im Einsatz, um die Geflüchteten vor Ort medizinisch zu versorgen. Während sich die Ärzt*innen um Patient*innen kümmerten, beschafften die Logisti- ker Medikamente und sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Die Teams waren für jeweils zwei Wochen im Einsatz. Medizinische Hilfe für Geflüchtete auf Lesbos Als Europas größtes Flüchtlingslager Moria am 9. Sep- tember brannte, verloren 12.000 Menschen binnen einer Nacht ihr Dach über dem Kopf. Nur wenige Kilometer vom alten Lager entfernt entstand in Kara Tepe eine neue Unterkunft. Rund 7.000 Menschen lebten Ende 2020 auf dem Militärgelände, darunter 2.500 Kinder. Auf Anfrage der WHO und der griechischen Behörden entsandte der ASB am 19. November sein Schnellein- satzteam FAST nach Lesbos. Das Team war gemeinsam mit der Partnerorganisation CADUS e.V . über zwei Mo- nate im Einsatz, um in Zeltambulanzen eine basisme- dizinische Versorgung zu leisten. Finanziert wurde der Einsatz mit Mitteln des Auswärtigen Amtes. 128 ASB-Jahrbuch 2020
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