ASB-Jahrbuch 2020

Mit Bewunderung schauten die westdeutschen Samariter*innen auf die vom Osten ausgehende Ent- wicklung des ASB zu einem modernen Wohlfahrtsver- band. Die Vielzahl der neu entstandenen stationären Ein- richtungen, Sozialstationen, Gesundheitszentren, Be- hindertenheime, Kurzzeitpflegestätten und Kinder- und Jugendeinrichtungen inspirierte den Gesamt-ASB, neben dem traditionellen Erste-Hilfe-Bereich jetzt auf allen Ge- bieten der Wohlfahrtsaufgaben zu wirken… Der gesamte ASB ist dankbar dafür und stolz auf die Leistungen der Samariter*innen in den fünf neuen Bundesländern.“ ASB Brandenburg – im Einsatz für Menschen Seit inzwischen 30 Jahren sind die Samariter*innen in Brandenburg für die Menschen im Einsatz. Zwischen 1990 und 1993 entstanden landesweit 15 neue ASB-Glie- derungen, die ersten Gründungsurkunden wurden vieler- orts an Wohnzimmertischen besiegelt. Der ASB-Landes- verband Brandenburg mit Sitz in Potsdam wurde am 29. September 1990 in Frankfurt/Oder gegründet. ASB-Präsident Franz Müntefering überbrachte seine per- sönlichen Glückwünsche per Videobotschaft: „Ihr habt vieles geleistet für das Land Brandenburg, für die Repu- blik insgesamt, für die Menschen vor allen Dingen. Der Arbeiter-Samariter-Bund ist angetreten mit seiner Parole: Wir helfen hier und jetzt. Das heißt, wir helfen den Men- schen, die Hilfe brauchen, so gut wir können – und das soll auch in Zukunft so sein.“ JUBILÄEN IM ASB 30 Jahre ASB in Ostdeutschland Während der Zeit des Nationalsozialismus war die Ar- beit des ASB deutschlandweit verboten. Nach dem Krieg schafften beherzte Samariter*innen auf westdeutschem Boden den mühevollen Wiederaufbau. In der sowjetisch besetzten Zone und der späteren DDR hingegen blieb es beim Verbot des Arbeiter-Samariter-Bundes. Erst mit dem Fall der Mauer im Jahr 1989 und der deutsch-deut- schen Wiedervereinigung 1990 konnte der Wiederauf- bau des ASB in Ostdeutschland gelingen. Die Wieder- gründung des ASB in den neuen Bundesländern war ein Meilenstein in der Geschichte unseres Verbandes und ein Kraftakt, der sich gelohnt hat. Ein Impuls für den gesamten Verband Der frühere Bundesgeschäftsführer Wilhelm Müller war am Wiederaufbau des ASB in Ostdeutschland maßgeb- lich beteiligt. Er erinnert sich: „Die Wiedergründung des ASB in den fünf neuen Bundesländern nach der Wieder- vereinigung war das größte und bedeutendste Ereignis in der langen Geschichte des ASB. Der Verband startete sein Engagement mit atemberaubender Geschwindigkeit. Die Wieder- und Neugründungen waren nur möglich durch Tausende DDR-Bürgerinnen und -Bürger, die sich vor Ort engagierten: mit Mut, Einsatzfreude, Risikobereitschaft und einem einmaligen Improvisationstalent. ‚Geht nicht, gibt’s nicht‘, war ihre Devise.“ Wilhelm Müller, ASB-Vizepräsident und Bundesgeschäftsführer von 1974 bis 2010 32 ASB-Jahrbuch 2020

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