ASB-Jahrbuch 2020
Das „weltwärts“-Programm Ein überraschend schnelles Ende fand der Einsatz von drei jungen Freiwilligen, die mit dem weltwärts-Pro- gramm in den ASB-Einsatzstellen in Gambia und Tiflis/ Georgien ihren Dienst beginnen wollten. Statt ein Jahr im Ausland zu verbringen, um sich dort freiwillig zu engagieren, mussten sie im März 2020 umgehend zu- rückfliegen, bevor die Grenzen im ersten Lockdown ge- schlossen wurden. Organisatorisch hat alles gut geklappt und alle Beteiligten waren froh, sie wieder auf heimi- schem Boden zu wissen, bevor am nächsten Tag die Flughäfen geschlossen wurden. Das weltwärts-Programm ist ein interkultureller Lern- dienst für junge Menschen zwischen 18 und 28 Jahren, seit 2008 gefördert vom Bundesministerium für wirt- schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Der ASB Deutschland e. V. ist seit Beginn dabei und bie- tet Freiwilligendienstplätze an. In diesem Freiwilligen- dienst haben junge Erwachsene die Möglichkeit, Aus- landserfahrungen zu sammeln, Sprachkenntnisse zu er- werben, eigene Denkmuster zu hinterfragen und sich auf etwas Neues einzulassen. Das wollte der ASB mit seiner Umbenennung würdigen. Es gab Held*innen an der Nähmaschine, die sich mit Hocheifer das Nähen von Alltagsmasken zur Aufgabe gemacht hatten, Briefeschreiber*innen, die isolierten älteren Menschen in Pflegeeinrichtungen ihre Zuwen- dung schenkten, und Nachbarschaftshelfer*innen, die für hilfsbedürftige Senior*innen Einkaufsdienste übernah- men oder auch „Hausbesuche“ per Telefon machten. Ein besonderer Dank ging im Monat September an Men- schen und Organisationen, die unsere Helfer*innen im Einsatz großzügig mit Spenden unterstützt haben: Kekse, Fruchtsäfte, Schokoriegel und andere Leckereien sorgten dafür, dass die Energietanks unserer Aktiven aufgefüllt und die Motivation dauerhaft hoch gehalten wurde. Eine besondere Anerkennung gab es im November für vier Schulsanitäter*innen des ASB Hamburg. Dank ih- rer erlernten Kenntnisse konnten sie einen älteren Mann, der bewusstlos im Bus zusammengebrochen war, er- folgreich reanimieren. Dabei haben sich die jungen Retter*innen auch erfolgreich gegen Mitfahrende durch- gesetzt, die ihnen dieses kompetente Verhalten nicht zu- getraut hatten. Für ihren couragierten Einsatz wurden die Schüler*innen mit dem Asklepios-Lebensretter-Eh- renpreis geehrt. 42 ASB-Jahrbuch 2020
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