ASB-Jahrbuch 2020

Hellwach und einsatzbereit Wer es erlebt hat, wird es nie vergessen: das Jahr 2020, ein Jahr in der Corona-Pandemie. Und diese Pandemie ist – während ich dies im April 2021 schreibe – keineswegs schon im Griff. Es bestätigt sich einmal wieder: Aller Fort- schritt hat auch seine Ambivalenzen. Die uneingeschränkte Mobilität, die wir uns erobert haben, bedeutet auch, dass lebensgefährliche Viren sich schneller weltweit verbreiten können als je zuvor. Zu denken: „Mal abwarten, ob uns das erreicht“, das hilft nicht. Es erreicht uns. Auch uns. Das heißt auch, wir dürfen nicht mehr kleinkariert regional oder national denken. Die großen Herausforderungen dieser Zeit müssen abgestimmt international angegangen werden – ökologisch, ökonomisch, sicherheitspolitisch und eben auch gesundheitspolitisch. Auch in demokratischer Verlässlichkeit. Im Nachhinein wissen es nun alle besser. Hoffentlich führt das auch zu Konsequenzen. Das ASB-Leitwort gilt: Wir helfen hier und jetzt. Mit Vernunft die Verheerungen der Pandemie einschränken und stoppen, mit Impfen und Ab- stand, Hygiene und Maske. Aber: Es muss sich auch in Sachen Katastrophenschutz etwas ändern. Katastrophen kosten Menschenleben, Gesundheit, Lebensqualität und viel Geld, das anderswo dringend gebraucht wird. Wir müssen für den Fall des Falles besser vorbereitet sein. In Deutschland, in Europa, weltweit. Trotzdem: Das Virus kann nicht alles und es ist auch nicht alles. Auch 2020 war es das nicht. Im ASB sind wir hell- wach und einsatzbereit gewesen, auch bei allen anderen Aufgaben, die sich stellten. Kollateralschäden hinzunehmen, weil die Pandemie uns ablenkt, das ist nicht ASB-Art. Ich danke allen, liebe Samariterinnen und Samariter, die – in welcher Funktion und an welchem Platz auch immer – 2020 aktiv waren und es auch 2021 bleiben. Unser Einsatz zum Wohle und Nutzen von Menschen geht weiter. Ich habe großen Respekt für alles, was im und vom ASB geleistet wurde und geleistet wird. Franz Müntefering ASB-Präsident VORWORT ASB-Jahrbuch 2020 7