ASB-Jahrbuch 2020

Richtlinie zum Umgang mit Suchtmitteln erarbeitet Welche Position nimmt die ASJ generell zum Umgang mit Suchtmitteln ein? Bereits 2018 hatte der Bundesju- gendausschuss eine Arbeitsgruppe damit beauftragt, eine Richtlinie zum verantwortungsvollen Umgang mit Sucht- mitteln zu erstellen. Sie soll unter anderem für Veranstal- tungen der Bundesjugend gelten und eine Konsenslösung darstellen, die von allen im Jugendverband mitgetragen wird. Der Ansatz war schnell gefunden: Alle ASJ-Mitglieder sollten aufgerufen werden, einen verantwortungsvollen Umgang mit Suchtmitteln zu finden. Grundlage waren in erster Linie die gesetzlichen Bestimmungen in Deutsch- land, insbesondere das Jugendschutzgesetz sowie das Verbot von Betäubungsmitteln. In der Richtlinie wird nun festgehalten, dass die ASJ Deutschland grundsätzlich eine alkohol- und rauchfreie Umgebung fördert, um Kinder und Jugendliche zu schüt- zen. Dazu müssen bei Veranstaltungen Möglichkeiten und Angebote geschaffen werden, um eine alkohol- und rauchfreie Gestaltung zu fördern, zum Beispiel durch die Möglichkeit einer alkoholfreien Cocktailbar. In den Richtlinien werden unterschiedliche Veranstaltungsfor- mate betrachtet und Veränderungsmaßnahmen vorge- stellt. Die vom Bundesjugendausschuss am 6. April 2019 verabschiedeten Richtlinien zum verantwortungsvollen Umgang mit Suchtmitteln finden sich in den Teilnahme- bedingungen für ASJ-Seminare und ASJ-webSeminare wieder. Beschlüsse im Bundesjugendausschuss Nachdem der erste von zwei Bundesjugendausschüssen (BJA) digital stattgefunden hatte, konnte im September 2020 eine Präsenzsitzung des BJA in Erfurt durchgeführt werden, natürlich unter Einhaltung der Hygienevorschrif- ten mit ASJ-Masken. Es wurde ein neues Konzept für die Kindertage beschlossen, die zukünftig XÜ-Festival heißen werden und mit einem breiteren und offeneren Workshop­ angebot den unterschiedlichen Interessen der Kinder ent- sprechen sollen. Außerdem wurde die Altersspanne (bis- her von sechs bis zwölf Jahre) flexibler gestaltet, sodass in Ausnahmefällen Kinder bis 14 Jahre teilnehmen können. Auch der Startschuss der ASJ-Kampagne zur Kinder- und Jugendarmut fiel auf dem BJA. Jeder fünfte Mensch unter 18 Jahren ist in Deutschland armutsgefährdet. Um diesen Umstand zu erforschen, beschäftigte sich die ASJ seit 2020 verstärkt mit dem Thema Kinder- und Jugend- armut. In einem Vortrag der Referentin für Kinder- und Jugendhilfe des ASB-Bundesverbandes erfuhren die Teilnehmer*innen, welche Ursachen Kinder- und Ju- gendarmut haben kann, was das für die Betroffenen be- deutet, warum aus armen Kindern häufig arme Erwach- sene werden und vor allem, welche Möglichkeiten jeder Einzelne hat, um dagegenzuwirken. 92 ASB-Jahrbuch 2020