Politische Forderungen und Stellungnahmen im Bevölkerungsschutz Im Vorfeld zur Bundestagswahl 2021 hat der ASB seine Stimme erhoben und 15 Forderungen an die Politik gerichtet, die Verbesserungen für Pflegebedürftige, Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderungen sowie einen wirksamen Bevölkerungsschutz anmahnten. Wie dringend der Katastrophenschutz in Deutschland ausgebaut werden muss, hat die verheerende Flutkatastrophe gezeigt, die im Juli in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz unvorstellbare Zerstörungen angerichtet hat. Der Arbeiter-Samariter-Bund fordert schon lange einen modernen, widerstands- und leistungsfähigen Zivil- und Bevölkerungsschutz. „Wir müssen die Kapazitäten im Bevölkerungsschutz ausbauen und noch mehr Menschen als ehrenamtliche Einsatzkräfte gewinnen. Dazu muss das Ehrenamt als wichtigste Stütze des Bevölkerungsschutzes attraktiver gestaltet werden, um Menschen langfristig für diese Aufgabe zu binden“, forderte der ASB-Bundesvorsitzende Knut Fleckenstein. Fleckenstein unterstrich, dass Hilfsorganisationen wie der Arbeiter-Samariter-Bund schon jetzt einen wesentlichen Beitrag zum Bevölkerungsschutz leisten. Das habe der Großeinsatz von 2.000 ASB-Einsatzkräften nach der Flutkatastrophe erneut bewiesen. Der ASB ist zudem daran beteiligt, im Auftrag des Bundes mobile Notversorgungsplätze für jeweils 5.000 Menschen vorzubereiten und vorzuhalten. Die Katastrophe als neue Normalität Die Hochwasserkatastrophe in NRW und RheinlandPfalz hat die Frage aufgeworfen, ob wir in Deutschland auf Krisen und Katastrophen gut genug vorbereitet sind: Reichen die bisherige Vorsorge, die Strukturen und die materiellen und personellen Ressourcen aus, damit alle Beteiligten im Einsatzfall schnell und gezielt Hilfe leisten können? Und wie können wir als Gesellschaft resilienter werden? Wie können sich Bürger:innen über richtige Vorsorge und umsichtiges Verhalten im Katastrophenfall informieren? Eine der wichtigsten Forderungen, die der ASB im Bundestagswahlkampf erhob, ist die nach einem Ausbau der Vorsorgestrukturen im Katastrophenschutz. Außerdem hat die Flutkatastrophe erneut gezeigt, wie wichtig die ehrenamtlichen Katastrophenschützer:innen sind, wodurch eine bundesweit einheitliche Freistellung im Einsatzfall überfällig ist. Wir müssen uns aber darauf einstellen, dass es häufiger zu Krisen und Naturkatastrophen kommt. Deshalb brauchen wir beispielsweise mehr Reserven bei der autarken Unterbringung und Betreuung von Evakuierten.“ Knut Fleckenstein, ASB-Bundesvorsitzender 1 ASB-Jahrbuch 2021 15
RkJQdWJsaXNoZXIy MjcwMjAw