EINSATZ UND SOLIDARITÄT IM KATASTROPHENFALL Ein weiteres Jahr mit großen Herausforderungen liegt hinter uns. Bei der extremen Hochwasserkatastrophe im Juli 2021, die mit ihrer Zerstörungskraft an einen Tsunami erinnerte, hat der ASB mit seinem breit aufgestellten und hoch qualifizierten Katastrophenschutz einen wichtigen Beitrag zur Rettung, Hilfe und Schadensminderung geleistet. Rund 2.000 Einsatzkräfte waren umgehend in den Katastrophengebieten von Nordrhein-Westfalen und RheinlandPfalz zur Stelle. Sie retteten Menschen aus überfluteten Häusern und Fahrzeugen, errichteten Notunterkünfte, betreuten Evakuierte und verpflegten Anwohner:innen. Der Arbeiter-Samariter-Bund hat wieder einmal gezeigt, dass er in Extremsituationen schnell und gezielt Hilfe leisten kann. Sowohl ASB-Gliederungen in Regionen, die selbst von den Wassermassen betroffen waren, als auch nicht betroffene ASB-Gliederungen aus dem gesamten Bundesgebiet haben bei der Flutkatastrophe ausnahmslos Solidarität gezeigt. Die Hilfe war meist nur einen Anruf entfernt, innerhalb kürzester Zeit konnten aus ganz Deutschland dringend benötigte Verbandsführer:innen für die Arbeit im Krisenstab gewonnen werden. Als es um den Transport von Hilfsgütern ging, konnte der ASB sogar auf die Unterstützung seiner Partnerorganisation Weißes Kreuz Südtirol setzen. Zunächst wurden Krankenhäuser und Pflegeheime evakuiert, die medizinische Versorgung organisiert, Betreuungsplätze eingerichtet und die Verpflegung von Anwohner:innen, Spontanhelfer:innen und Einsatzkräften sichergestellt. Bereits unmittelbar nach Einsetzen der Katastrophe leistete der ASB überlebenswichtige Hilfe und mobilisierte Kräfte für die Verteilung der in kürzester Zeit beschafften Hilfsgüter wie Bautrockner, Notstromaggregate, Hygieneartikel oder Kühlschränke. Zudem wurden finanzielle Soforthilfen an betroffene Haushalte ausgezahlt. Dabei konnte der ASB dank zahlreicher Spenden auf dringend benötigte finanzielle Mittel zurückgreifen. Hilfsmaßnahmen zum Wiederaufbau Nach der Akutphase unterstützte der ASB die von der Flut betroffenen Regionen beim Wiederaufbau und ist in zahlreichen Projekten weiterhin aktiv. Als Bündnispartner der Aktion Deutschland Hilft (ADH) konnte der ASB zeitnah eine Vielzahl niedrigschwelliger Hilfsprojekte etablieren, die den betroffenen Menschen unbürokratisch zugutekamen. Dabei ergaben sich auch Kooperationen mit anderen Organisationen, wodurch Erfahrungen und Wissen gebündelt eingesetzt werden konnten. Der ASB setzte inmitten zerstörter Infrastruktur vor allem auf Flexibilität und schuf passgenaue Hilfsangebote: ein mobiles Beratungsangebot für juristische und baurechtliche Unterstützung, die Einrichtung einer Beratungsstelle für Traumatherapie, den kostenlosen Verleih eines Bürgerbusses, die Etablierung eines Hebammenmobils sowie die Betreuung und Begleitung geflüchteter Kinder und derer Familien. In Dernau und Bad Neue44 ASB-Jahrbuch 2021
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