29 Bevölkerungsschutz Die Zunahme von Krisen und Extremwetterereignissen stellt uns alle vor enorme Herausforderungen. Besonders eindrücklich waren die vielen Hochwasserereignisse, die sich in den vergangenen Jahren in Deutschland zugetragen haben. Die betroffenen Personen haben extreme Belastungen erlebt, die sowohl individuell als auch kollektiv herausfordernd sind. Um zukünftig besser auf Notlagen vorbereitet zu sein, muss die Resilienz der Bevölkerung gestärkt werden: Es gilt, die Menschen handlungsfähig zu machen, damit sie für sich und ihr soziales Umfeld in einer Notsituation die richtigen Entscheidungen treffen und die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte überbrücken können. Leider werden aber immer noch zu wenige Menschen mit derartigen Informationen erreicht. Und es stellen sich Fragen: Wie können bestimmte Personengruppen gezielter angesprochen werden? Was braucht es, um die Bevölkerung niederschwellig aufzuklären und in ihrer Resilienz zu stärken? Methoden und Lösungsansätze müssen niederschwellig und barrierearm in einem partizipativen Prozess entwickelt werden, um ihre Anwendbarkeit garantieren zu können. An dieser Stelle setzt das ASB-Resilienzprogramm an. Aus Sicht des Bevölkerungsschutzes soll nicht nur die individuelle Resilienz, sondern auch die kollektive Reaktionsfähigkeit und Widerstandskraft gestärkt werden. Also: Was kann jede:r Einzelne und was können wir als Gemeinschaft tun, wenn noch einmal ein vergleichbares Ereignis eintritt? Auf Notlagen vorbereitet Das ASB-Resilienzprogramm Gemeinsam mit der Katastrophenforschungsstelle der Freien Universität Berlin und der Hochschule Bielefeld wurde das Resilienz-Forschungsprojekt im Januar 2024 ins Leben gerufen. An verschiedenen Standorten in Deutschland kamen relevante Akteur:innen zusammen, um miteinander in den Austausch zu gehen. Dabei konnten Vertreter:innen von Kommunen, Hilfsorganisationen und betroffenen Personengruppen von ihren Herausforderungen berichten und Ansätze zur Steigerung der individuellen und kollektiven Selbsthilfefähigkeiten identifizieren. Parallel werden kontinuierlich Methoden entwickelt, die über die ASB-Gliederungen vor Ort getestet und evaluiert werden sollen. Im Fokus steht die Förderung der praktischen Anwendung, die die Menschen animieren soll, sich vor, während und nach einem Krisenereignis mit dem Thema „individueller und kollektiver Selbstschutz“ auseinanderzusetzen. Das Resilienzprogramm des ASB wird gefördert von Aktion Deutschland Hilft und endet voraussichtlich im Dezember 2025. Bild: Fulvio Zanettini
RkJQdWJsaXNoZXIy MjY3MTI5