Jahrbuch 2024

Bilder: Chiara Moncada/ASB-RV Bergisch Land e. V. 38 ASB-Jahrbuch 2024 Waltraud Naumann* lebt in Wuppertal und ist mit 85 Jahren zwar noch rüstig, aber nicht mehr gut zu Fuß. Von ihrem Enkel hat sie zu Weihnachten ein Smartphone bekommen. „Oma, so kannst du auch von zu Hause aus immer mit uns in Kontakt bleiben“, erklärte er ihr. Die Seniorin betrachtete ihr Geschenk mit Skepsis und legte es zunächst beiseite. Wie soll das Hightech-Teil denn funktionieren? Da passte es, dass sie ein paar Tage später einen Flyer in ihrem Briefkasten fand. Darin ging es um das Digitalmobil des ASB – und Waltraud Naumann wurde neugierig. Das wollte sie ausprobieren und rief gleich an. Mit dem Digitalmobil hat der ASB-Regionalverband Bergisch Land im Januar 2024 ein Angebot auf den Weg gebracht, das die digitale Teilhabe für Ältere und Menschen mit Behinderung erleichtert. Digitalberater wie ASB-Mitarbeiter Matthias Wirths kommen kostenlos in Pflegeeinrichtungen oder auch direkt nach Hause. „Ein toller Service“, schwärmte Waltraud Naumann nach wenigen Unterrichtsstunden. „Heute weiß ich: Es ist nie zu spät, sich mit digitaler Technik zu beschäftigen.“ Für den Lernspaß mit Erfolgsgarantie sorgt ein fünfköpfiges Team mit Expertise und Einfühlungsvermögen. Eine gute Koordination und Wahrnehmung in der Öffentlichkeit sind dabei Voraussetzungen für eine erfolgreiche Quartiersarbeit. So besucht das Digital-Team Begegnungsstätten, Seniorentreffs oder Privatpersonen und schult die Kursteilnehmer:innen in der Nutzung von Geräten, Programmen und Apps. Stadtfeste, Jahresempfänge oder Marktplätze gehören dabei ebenso zum festen Repertoire wie eine digitale Sprechstunde am Wuppertaler Hauptbahnhof. Der Umgang mit digitalen Medien ist heute unverzichtbar – ob bei der Buchung von Arztterminen, der Einlösung von E-Rezepten, der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder beim bargeldlosen Bezahlen im Supermarkt. Er ermöglicht die Teilhabe an der digitalen Welt und öffnet den Weg aus der Isolation. Gerade viele ältere Menschen, die „analog“ aufgewachsen sind und bisher kaum Berührungspunkte mit digitalen Anwendungen hatten, fühlen sich unsicher im Umgang mit Smartphone, Tablet und Co. und ziehen sich zurück. Soziale Kontakte durch aktive Teilnahme „Die Resonanz unter den Teilnehmenden und auch seitens der Kommunen ist groß“, sagt Projektkoordinatorin Anke Kirchmann-Bestgen. „Die Kursteilnehmer sind ehrgeizig und haben – bei aller Konzentration – immer Spaß beim Üben.“ Für das Projekt gab es viel Anerkennung, auch vonseiten der Politik. Dank der Unterstützung des ASB-Landesverbandes NRW und Senioren-Förderprogrammen oder der Sozialstiftung NRW kann der ASB Bergisch Land sein Angebot weiter ausbauen und fortsetzen. Teilhabe ASB-Digitalmobil bringt Wissen kostenlos ins Quartier *Name von der Redaktion geändert

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