ASB Magazin: Die Ausgabe zum Mauerfall
Erste Hilfe Kinder, Kinder ... Erste Hilfe bei Vergiftungen und Verätzungen Kindliche Neugier hat oft ver– hängnisvolle folgen. Kinder kennen noch keine Gefahr. Be– reits im Krabbelalter beginnen sie, ihre Umwelt zu erforschen. Der Bewegungs- und Erkun– dungsdrang kennt in den ersten Lebensjahren keine Grenzen, alles wird ertastet, angefaßt und vieles sogar in den Mund ge– steckt. Die häufigsten Notfälle bei Kleinkindern bis zum 6. Lebens– jahr sind Vergiftungen. Im 2. und 3. Lebensjahr sind Kinder durch Vergiftungen besonders gefährdet, z. B. durch das Lut– schen und Schlucken oder Trin– ken von Medikamenten, Haus– haltsreinigern, Pflege- und Waschmitteln, giftigen Pflanzen Vorbeugen ist die beste »Medizin«! Wo Erkenntnisse und Erfahrun– gen des Kindes noch nicht aus– reichen, die Gefahren richtig einzuschätzen, müssen vorbeu– gende Schutzmaßnahmen eine Gefährdung ausschließen: Medikamente und andere ge– fährliche Stoffe sind stets unter Verschluß zu halten . Bereits beim Kauf ist auf kinder– sichere Verschlußkappen zu achten, die nur durch Drehung und gleichzeitig stärkeren Druck zu öffnen sind. Giftige, ätzende und ungenieß– bare Stoffe sind nur in Flaschen oder Behältern aufzubewah ren, die keine Verwechslung mit Trinkgefäßen zu lassen. Werden gefährliche Stoffe in an– dere Gefäße umgefüllt, ist eine deutliche Kennzeichnung über den Inhalt und seine Gefährlich– keit auch für Erwachsene ein unverzichtbares Sicherheits– merkmal. 20 Arzneimittelvergiftung Etwa 50% der Vergiftungen wer– den durch Arzneimittel hervor– gerufen. Oft kann man beob– achten, wenn Kinder sie ver– schlucken, z. B., wenn mit Medikamentenpackungen ge– spielt wird. Ein unverschlosse– ner Medikamentenschrank ~~~=~ kann jedoch oft auch zur Selbst– bedienung einladen. Erkennungsmerkmale Ein Alarmzeichen ist immer ge– geben, wenn ein vo rher gesu n– des Kind plötzlich bewegungs– unsicher w ird oder eine Be- Verätzung durch Säuren oder Laugen Säuren und Laugen sind Gefahr- Gelangen sie auf die Haut oder stoffe, die ord nungsgemäß ge- durch Einatmen in den Mund-I kennzeichnet und kindersicher Rachenbereich, füh ren sie zu aufbewahrt werden müssen . schlecht heilenden Zerstörun- c ~ ~. • • .J.. .. Ätzend ')( Reizend gen der oberflächlichen Haut– sch ichten . Auch Spülmasch i– nenzusätze sind Laugen. Waschmittel fü hren dabei oft zu starker Schaumbildung und können die Atmung beeinträch– tigen. Erkennungsmerkmale » Verätzungen « durch Säuren wußtseinsstörung auftritt. Ferner können Übelkeit, Brechreiz oder Magenbeschwerden eine Ve rgiftung signalisieren. Erste Hilfe • Bei vollständig erhaltene.. Bewußtsein zum Erbreche" bringen und viel Wasser trin– ken lassen (evtl. Kohletablet– ten darin auflösen). • Bei Bewußtlosigkeit ~ Sta– bile Seitenlage. • In jedem Fall Reste des Giftes und Ausscheidungen (z. B. Erbrochenes) sicherstellen. • Notruf bzw. sofortige ärztli– che Behandlung veranlassen. • Achtung: Keine Milch, kein Rizinusöl, kein Salzwasser etc. geben. . oder Laugen äußern sich durch brennende Schmerzen und Ätz– spuren (daher spricht man von Verätzungen) auf der Haut bzw.~ im Mund-/ Rachenbereich. ~ Erste Hilfe • Nicht erbrechen lassen! • Bei erhaltenem Bewußtsein vorsichtig Wasser trinken lassen. • Bei Bewußtlosigkeit ~ Sta– bile Seitenlage. • Notruf bzw. sofortige ärztli– che Behandlung veranlassen. Mehr zur Ersten Hilfe bei Notfäl– len jeder Art lernen sie im Erste– Hilfe-Lehrgang. Speziell zu Not– fä llen im Kindesalter werden ge– sonderte Lehrgänge vielerorts angeboten. P. G. Fragen Sie uns, w ir nennen Ih– nen gerne Ort und Zeit, Ihr
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