ASB Magazin
weniger psychisch belastend. Wir achten aber darauf, dass keiner von uns Probleme mit nach Hause nimmt. Es gibt ein Kriseninterven- tionsteam, das im Notfall angefor- dert werden kann. Zudem sind wir ein eingeschworenes Team. Wir verstehen uns sehr gut, kommen gut miteinander aus, unterneh- men auch außerhalb der Dienste etwas gemeinsam. Ich glaube, bei Bedarf würde jemand eher das Gespräch innerhalb der Gruppe suchen. Ihr Fazit zu diesem Einsatz? Wir waren sehr gut vorbereitet und zu jeder Zeit einsatzbereit. Wir hatten keine Engpässe im Per- sonal. Auch die Zusammenarbeit vor Ort mit anderen Einsatzkräf- ten war hervorragend. Selbst die Versorgung vor Ort war exzellent. Für den nächsten Einsatz sind wir jedenfalls voll motiviert. Wie werden Einsatzkräfte auf solche Extremsituationen vorbereitet? Wir treffen uns monatlich und versuchen, unsere Rettungskräfte für solche Einsätze zu sensibilisie- ren. Einmal im Jahr findet auch eine Katastrophenschutzübung des Landesverbandes statt. Erst im April haben wir selbst eine Übung durchgeführt, um unsere Sanitäter für solche Fälle zu schulen. Wie haben Sie die Erfah- rungen aus diesem Einsatz verarbeitet? Wir sind froh, dass niemand ver- letzt wurde und es keine Toten gab, daher war der Einsatz für alle INTERVIEW: NADINE KOBERSTEIN wehrmann leicht verletzt war. Rechts und links hat es gebrannt, der Weg war nass und schlammig. Das war schon eine knifflige Auf- gabe. Der Verletzte konnte aber schnell versorgt werden. Wie haben Sie sich selbst vor dem Rauch geschützt? Das war für uns schon recht schwierig, aber wir haben Schutz in unseren Fahrzeugen gesucht. Nach etwa acht Stunden haben wir aber dennoch die Auswirkun- gen gespürt. Die Augen haben gebrannt und die meisten von uns hatten mit leichtem Husten zu kämpfen. Wir vom ASB sind solchen Bedingungen sonst nicht ausgesetzt. 11 3 / 2019 ASB Magazin
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