ASB Magazin März 2020
und ihn überleben: Das ist uns Samariterinnen und Samaritern, auch mir persönlich, ein wichtiges Anliegen.“ Seit Jahren steigt die Zahl der Menschen, die auf der Straße leben. Sie haben meist nichts und niemanden mehr, und wenn die Wintermonate anbrechen, beginnt für sie die härteste Zeit. Keine warme Unterkunft, noch nicht einmal eine warme Mahlzeit. Da- her wurde vielerorts das Angebot um heiße Suppe und Getränke, aber auch um eine medizinische Versorgung ergänzt. Die ASB-Kältehilfe soll dazu bei- tragen, das Leben in der Kälte ein wenig erträglicher zu machen. So leisten die Samariter und Sama- riterinnen konkrete Hilfe, die direkt bei den Menschen in Not ankommt – das entspricht dem Leitmotiv des ASB: „Wir helfen hier und jetzt.“ sie haben kein Gesicht und keine Stimme. Aber heute ist jeder, der hier vorbeigeht, aufgefordert, sich mit dieser Problematik ausein- anderzusetzen – und Reflexion ist immer ein erster Schritt zur Veränderung. Die Versorgung mit Schlafsäcken und Lebensmitteln für obdachlose Menschen allein reicht aber nicht aus. Ich möchte daher betonen, dass das Kölner Hilfesystem für Wohnungslose das ganze Jahr Angebote macht und die Winterhilfe mit zusätz- lichen Schlafplätzen überdies Schutz vor Kälte bietet“, so Ober- bürgermeisterin Reker. Prominente Unterstützung gab es auch von ASB-Präsident Franz Müntefering, der sich auch in diesem Jahr wieder tatkräftig für Obdachlose einsetzte. „Ich war schon in den vergangenen beiden Jahren aktiv dabei, als der ASB Hilfsgüter verteilt hat, und habe die Sorgen und Nöte der Obdach- losen erlebt. Den Menschen Mut zu machen, ihnen zu helfen, dass sie durch den Winter kommen gehörig fühlt er sich nie. „Ich habe die Lehre geschmissen und bin wieder zu meinen Leuten auf die Straße“, erinnert sich Tom. Nach einigem Warten halten die beiden Mittzwanziger schließ- lich ihre neuen Schlafsäcke in der Hand. Thermounterwäsche und Pflegeprodukte sind ebenfalls schnell im Rucksack verstaut. Die warme Suppe schlingen sie schnell herunter. Dann müssen sie los, wollen zurück an ihren Platz am Rhein. „Solange es geht, werden wir dort bleiben“, so Tom. Prominente Unterstützung Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker half auf dem Breslauer Platz ebenfalls mit, die Kältehilfe-Sets an Obdachlose zu verteilen. Sie bedankte sich für das große Engagement des ASB, die Themen Hilfebedürftig- keit und Armut ausdauernd und beharrlich in die Öffentlichkeit zu tragen. „Für die Allgemeinheit sind wohnungslose und obdach- lose Menschen häufig unsichtbar, NADINE KOBERSTEIN 9 1 / 2020 ASB Magazin
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