ASB-Magazin Ausgabe Dezember 2020
die unter 65. Und ja, gesellschaft- lich engagiert und aktiv bleiben, das hilft auch beim eigenen Älter- werden. Win-win also. Fast 90.000 Kinder und Ju- gendliche engagieren sich beim ASB in der ASJ, Tausende bei den Freiwilli- endiensten FSJ und BFD. Wie kann die Motivation junger Menschen gefördert werden, damit sie dem Verband auch langfristig verbunden bleiben? Wir haben da Erfahrungen und fan- gen nicht bei null an. Aber etwas besorgt sein müssen wir schon, angesichts der demografischen Zahlen. So manche und so mancher sind über das Ehrenamt den Aufga- ben nahegekommen und so irgend- wann Hauptberufler geworden. Der Nachwuchs, auch im Ehren- amt, braucht Impulse und Motiva- tion. Zuerst – wie es die Satzung der Stiftung ja auch vorsieht – in den kommunalen Örtlichkeiten, die nicht vor Lebendigkeit und Zukunftsvisionen strotzen. Worte allein reichen da allerdings nicht, das muss systematisch forciert werden. Wir müssen uns um mög- lichen Nachwuchs kümmern. Das gilt auch für junge Frauen. Und auch für junge Menschen, deren Familien ursprünglich in anderen Ländern lebten. „verdient“? Ich bin sicher: Helfen und sich helfen lassen – das ist der zentrale Grundsatz menschlichen Miteinanders. Ob wir als ASB und wir als Indivi- duen diesem großen Anspruch im- mer gerecht werden, will ich nicht bewerten. Nicht alles gelingt. Aber wir können selbstbewusst sagen: Wir wollen das. Es ist unser Ziel. Die Menschen werden immer älter.Wie wichtig ist das ehren- amtliche beziehungsweise bürgerschaftliche Engagement von Senioren? Ja, die individuelle Lebens- erwartung ist auf rund 80 Jahre (Männer) und 83 Jahre (Frauen) gestiegen und steigt weiter. Be- sonders starke Kohorten (Geburts- jahre 1950 bis 1964) wachsen jetzt ins Rentenalter. Die meisten recht gesund und selbstbestimmt. Viele auch gesellschaftlich engagiert. Das ist auch gut und nützlich so; das Grundgesetz gilt nicht nur für amtlichkeit liegt. Auch dazu sind Hinweise nützlich. Wissen und Er- fahrung und Können und Sponta- nität und Einsatzbereitschaft, alles ist wichtig. Seit über sieben Jahren sind Sie Präsident des ASB – ein Ehrenamt, bei dem Sie sich stets mit viel Herzblut ein- bringen und zahlreichen Men- schen im ASB begegnen. Was ist Ihrer Meinung nach typisch für das Engagement der Samariter? „Wir helfen hier und jetzt.“ – das ist ernst gemeint. Darin kommt sympathische Hilfsbereitschaft zum Ausdruck, aber auch die grundsätzliche Anerkennung der Gleichwertigkeit aller Menschen. Und das entspricht dem zentralen Wert demokratischen Handelns. Bevor wir helfen, fragen und be- werten wir nicht: Wer bist du? Was denkst du? Was glaubst du? Welche Staatsangehörigkeit hast du? Wie alt bist du? Hast du Hilfe „Der Nachwuchs, auch im Ehrenamt, braucht Impulse und Motivation.“ 18 4 / 2020 ASB Magazin
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