ASB-Magazin Ausgabe Dezember 2020
dafür, wie wichtig und sensibel ihre eigene Haut ist und was sie alles spüren können. Auch das Erkennen eines Notfalls und das Absetzen eines Notrufs sowie die Versorgung kleiner Verletzungen gehören zum Lernprogramm. Nach erfolgreich absolviertem Lehrgang erhält jedes Kind eine Urkunde, illustriert mit dem ASBiber, sowie einen Pflasterführerschein. Den Kindern und Jugendlichen machen die Kurse Spaß. Beson- ders gerne diskutieren sie darüber, Um den Teilnehmerinnen und Teil- nehmern die Krisenvorsorge mög- lichst realitätsnah zu vermitteln, lernen sie, Notfallvorräte selbst zu packen und einfache Wunden und Verbrennungen zu versorgen. Bei der Inszenierung einer Notsitua- tion üben sie, einen kühlen Kopf zu bewahren und eine Überlebens- strategie zu entwickeln. Fragen wie „Was kann ich Essbares in der Natur finden?“ werden ebenso diskutiert wie: „Wie komme ich an Trinkwasser, wenn der Strom für mehrere Tage ausfällt?“ Erste Hilfe kinderleicht erklärt Bei den Kursen für Kinder ste- hen Spiele mit dem ASBiber, dem Maskottchen des Projekts, im Mittelpunkt. Die Jüngsten gehen bei einer Schnitzeljagd durch die Kita auf die Suche nach Verband- materialien oder üben die eigene Körperwahrnehmung auf spie- lerische Weise, zum Beispiel mit einer „Pizzamassage“. Sie finden sich dabei zu Pärchen zusammen und belegen durch Klopfen und Kneten ihren „Pizzapartner“. So bekommen die Kleinen ein Gespür „Ich möchte Menschen vermitteln, dass sie bei einer Katastrophe nicht in Panik verfallen müssen.“ - SYLVIA ROHRHIRSCH, EHSH-MULTIPLIKATORIN - welche Katastrophen am ehesten passieren könnten und was im Not- fall zu tun wäre, bis professionelle Hilfe eintrifft. Erich Matthis freut sich darüber: „Den Kindern soll in den Kursen verständlich erklärt werden, dass EHSH genau dann ge- braucht wird, wenn sie eben nicht mehr ins Internet gehen können, um dort nachzuschauen, wie eine Wunde versorgt wird.“ Sie lernen beispielsweise auch, selbst eine Brandwunde mit Frisch- haltefolie zuzudecken. Beim Ver- arzten von Wunden bringen Kinder viele eigene Ideen mit ein und zei- gen sich erfinderisch, nutzen auch mal Mütze und Schal als Verband- material für einen Kopfverband. Mit dem bundesweiten EHSH- Programm wird die Anzahl der Ersthelfer erhöht, die Bevölke- rung für Notlagen sensibilisiert und die Hilfsbereitschaft gestärkt. Jeder Mensch kann Erste Hilfe lernen und so dazu beitragen, dass Deutschlands Bevölkerung besser auf kommende Katastrophen vor- bereitet ist. K. MÜLLER & M. WINDFELDER Schon Kinder lassen sich spielerisch für Erste Hilfe begeistern. 7 4 / 2020 ASB Magazin
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