Juni-Ausgabe des ASB Magazins

Derzeit stellt uns die Corona- Krise vor besondere Heraus- forderungen. Was müssen Angehörige bei der Pflege jetzt beachten? Halten Sie sich in jedem Fall an alle vorgeschriebenen Regelungen und Empfehlungen der Behörden, insbesondere des Robert Koch-Instituts. Das beinhaltet vor allem Kontaktreduzierungen, Abstands- regeln und Hygieneregeln. Zusätz- lich sollten Sie Ihre Versorgung mit Verbrauchsmitteln wie Inkon­ tinenzprodukten, persönlicher Schutzausrüstung, Desinfektions- mittel und Medikamenten sicher- stellen. Unterstützung erhalten Sie von Ihrer Apotheke. Weitere Informationen gibt es beim ASB oder von entsprechen- den Verbänden wie Pflegende Angehörige e. V. sowie in den ASB-Pflegebroschüren. und kann als finanzielle Anerken- nung an pflegende Angehörige weitergegeben werden. Pflegebedürftige können auch einen ambulanten Pflegedienst nutzen. Dieser unterstützt bei der Pflege zu Hause. Er bietet Hilfe im Alltag, damit pflegende Angehörige zum Beispiel Beruf und Pflege so- wie Betreuung besser organisieren können. Es können Pflegegeld und ambu- lante Pflegesachleistungen gleich- zeitig in Anspruch genommen werden. Um eine optimale auf die individuellen Bedürfnisse abge- stimmte Pflege zu gewährleisten, ist es möglich, den Bezug von Pflegegeld mit ambulanten Pflege- sachleistungen zu kombinieren. Was können Angehörige für sich selbst und ihr eigenes Wohlergehen tun? Worauf sollten sie achten? Pflege, auch in der Häuslichkeit, sollte Teamarbeit sein. Allein ist die Belastung nach kurzer Zeit für die meisten Menschen seelisch und körperlich nicht mehr zu be- wältigen. Außerdem sollten Ange- hörige pflegebedürftiger Menschen regelmäßig den Austausch mit anderen Betroffenen suchen, etwa durch den Besuch von Selbst- hilfegruppen oder den Austausch in Internet-Foren für pflegende Angehörige. Am wichtigsten ist das Schaffen von Freiräumen und Freizeit von der Pflege. Pflege zu Hause funktioniert auf Dau- er nicht 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche. Sie sollten sich zwei bis drei Tage die Woche von Ihren Pflegeaufgaben freineh- men und professionelle Betreuung hinzuziehen. In dieser Zeit können Sie sich regenerieren, Energie tan- ken und Zeit für sich nehmen. ASB. Zusätzlich existieren in den meisten Bundesländern sogenann- te Pflegestützpunkte. Hier erhalten Sie eine kostenlose unabhängige Pflegeberatung. In welchen Fällen ist eine Pflege zu Hause möglich? Worauf ist hier besonders zu achten? In den meisten Fällen ist eine Pflege zu Hause möglich, unter Berücksichtigung der Krankheits- bilder und des Unterstützungs- netzwerkes durch Angehörige und professionell Pflegende wie den ASB-Pflegedienst. Bei schwerer Pflegebedürftigkeit, bei Immobili- tät oder möglichen kognitiven Einschränkungen wie Demenz erschwert sich die Versorgung zu Hause und ein Heimeinzug wird in der Regel wahrscheinlicher. Übernehmen Angehörige die Pflege ihres Verwandten, spielt auch die Frage der finanziellen Unterstützung eine wichtige Rolle. Welche Leistungen, Zuschüsse usw. gibt es? Wer sich dazu entschieden hat, seinen Angehörigen zu Hause zu pflegen, dem bietet die Pflegever- sicherung verschiedene Hilfen und Leistungen an. Eine ausführliche Beratung erhalten Sie von Ihrem ASB-Pflegedienst, Ihrer ASB-So- zialstation oder einem Pflegestütz- punkt in Ihrer Nähe. Als finanzielle Unterstützung ist das Pflegegeld eine Leistung der Pflegeversicherung. Dieses wird ge- zahlt, wenn die Pflege selbst, zum Beispiel durch Angehörige, sicher- gestellt wird. Das Pflegegeld wird nicht direkt an die Pflegeperson gezahlt, sondern an die Pflegebe- dürftige oder den Pflegebedürftigen INTERVIEW: NADINE KOBERSTEIN Die ASB-Pflegebroschüren Wegweiser Nr. ■ chronische Schmerzen: 602144 ■ Sturzvermeidung: 602143 ■ chronische Wunden: 602145 ■ Dekubitus: 602146 ■ Ernährung im Alter: 602141 ■ Bewegung: 602155 ■ Blasenschwäche: 602142 Bestellung über: mitgliederinfo@asb.de Wegweiser Dekubitus MaßnahmenundTipps zurVermeidung vonDruckgeschwüren Wegweiser Tipps zurVerhinderung undHeilung chronischeWunden Wegweiser Ernährung imAlter Mangelernährungerkennen, vorbeugenund vermeiden Wegweiser Sturzvermeidung Unfallrisiken erkennenund reduzieren 19 2 / 2020 ASB Magazin

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