Juni-Ausgabe des ASB Magazins

dern und Enkeln, selbst zu Ostern gab es kein Familienfest. Betroffen waren auch Eltern, deren Kinder wochenlang in keiner Kita basteln, auf keinem Spielplatz toben und in keiner Schule lernen konnten. Arbeiten und gleichzeitig Kinder- betreuung im Dauerzustand, dazu die Sorge um Angehörige, Freunde, Nachbarn und den Arbeitsplatz: Das brachte viele Menschen an die Grenze ihrer Belastbarkeit. Hilfsbereitschaft wörtlich genommen Jetzt war die tatkräftige Unter- stützung der Samariter gefragt: Es galt, die Ärmel hochzukrempeln und pragmatisch Hilfe zu leisten. Umgehend entwickelte der ASB bundesweit neue Hilfsangebote für Menschen in der Krise. In einem ungewohnten Alltag mit Kontakt- verboten und Quarantäne, Ängsten und Unsicherheiten war und ist jede Entlastung sehr willkommen. Service für Menschen aus Risikogruppen Ob frische Lebensmittel aus dem Supermarkt, Medikamente aus der Apotheke oder eine Runde drehen mit dem Hund – für Menschen, die zu Hause bleiben müssen, macht der ASB das Leben etwas leichter. Ein Anruf genügt: Beim ASB Forchheim zum Beispiel wur- de ein kostenloser Einkaufsservice für Betroffene der Corona-Risiko- gruppe gestartet. Dank der ehren- amtlichen Mitarbeiter können die Einkäufe zeitnah erledigt und die Lebensmittel kontaktlos bis vor die Haustür geliefert werden. W  ir helfen hier und jetzt. Mehr denn je bestimmte der Leitsatz des ASB in den letzten Monaten die Arbeit der Samariter. Seitdem es im März hieß „Nichts geht mehr“, stan- den sie vor bis dahin unbekann- ten Herausforderungen. Schmerzlich haben wir alle erfah- ren, wie die Welt quasi von einem Tag auf den anderen zum Still- stand kam: Shutdown überall, das Leben spielte sich nun hauptsäch- lich zu Hause ab. Verzicht, Verbote und soziale Distanz bestimmten ab sofort den Alltag. Von den Corona-Regeln blieb auch der ASB nicht verschont. Bundesweit mussten die Samariter ihre Kitas und Tagespflegen schlie- ßen, viele Dienste legten eine Zwangspause ein. Pflegeheim­ bewohner blieben ohne Besucher, Fahrdienste vorübergehend ohne Fahrgäste und Sanitätsdienste ohne Großveranstaltungen. Es gab keine Erste-Hilfe-Kurse mehr und keine geöffneten Badestrände, wo die ASB-Wasserretter wie gewohnt für Sicherheit sorgten. Selbst die ASB-Wünschewagen rollten nicht mehr, um schwerstkranke Men- schen an ihren Wunschort zu bringen. Ein Stillstand mit weitreichenden Folgen. Pflegende Angehörige wa- ren jetzt rund um die Uhr gefor- dert, weil die zeitweise Betreuung von Mutter oder Vater in der Tages- pflege wegfiel. Senioren warteten vergeblich auf Besuche von Kin- Hilfsangebote für ein Leben im Ausnahmezustand Starke Samariter in der Corona-Krise 5 2 / 2020 ASB Magazin

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