ASB-Magazin Ausgabe März 2021

A ls das griechische Flücht- lingscamp Moria brannte, verloren rund 12.000 Menschen binnen einer Nacht ihr Dach über dem Kopf. Viele warteten Jahre vergeblich darauf, von der Insel Lesbos endlich weiter auf das europäische Festland reisen zu dürfen. Mit dem Brand ver- loren sie auch noch das Wenige, was ihnen nach ihrer Flucht über das Mittelmeer geblieben war. Der ASB entsandte sein Schnelleinsatzteam FAST, das auf Lesbos einen Monat lang im Einsatz war. Europas größtes Flüchtlingslager Moria befand sich auf der griechi- schen Insel Lesbos und wurde am 9. September durch ein Feuer zer- stört. Nur wenige Kilometer vom alten Lager entfernt entstand in Kara Tepe eine neue Unterkunft für die Geflüchteten. Rund 7.000 Menschen leben nun auf dem kargen ehemaligen Militärge- lände, darunter 2.500 Kinder. Die Errichtung einer Zeltstadt in dieser Größenordnung ist ein logistischer Kraftakt, der unter starkem Zeitdruck bewältigt wer- den musste. Um die geflüchteten Menschen während der Aufbau- phase basismedizinisch zu versor- gen, hat das ASB-Team die Camp- Bewohner in Zeltambulanzen medizinisch betreut. Überlastung bestehender Strukturen verhindern „Unsere ehrenamtlichen Teams behandelten überwiegend Haut-, ASB hilft Geflüchteten auf Lesbos Wie FAST-Mitarbeiter im Camp Kara Tepe medizinische Nothilfe leisten Durchfall- und Atemwegserkran- kungen und nahmen kleinere operative Eingriffe vor. Unsere Arbeit trug dazu bei, eine Überlas- tung der bestehenden Strukturen auf Lesbos zu verhindern“, sagt Dr. Daniel Peter, Facharzt für Hy- giene und Umweltmedizin bei den Kölner Kliniken, der den Einsatz medizinisch koordinierte. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer sind Spezialisten auf ihrem jeweiligen Fachgebiet: zehn Ärztinnen und Ärzte, sechs Rettungsdienstmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, eine Kranken- schwester sowie zwei Logistik- Experten waren im Einsatz, der vom Auswärtigen Amt finanziert wurde. Während sich die Ärz- tinnen und Ärzte um Patienten 10 1 / 2021 ASB Magazin