ASB-Magazin Ausgabe Juni 2021

zum Altenpflegehelfer im ASB- Seniorenzentrum Mainz hat der 18-Jährige die letzten Jahre ziel- strebig hingearbeitet. „2016 kam ich mit meiner Fa- milie nach Deutschland, lebte zunächst in einer Flüchtlingsein- richtung und bin dort im Rahmen der Flüchlingsberatung erstmals auf den ASB aufmerksam gewor- den“, erzählt der junge Mann, der mittlerweile umgezogen ist. Sein Berufswunsch war, mit Menschen zu arbeiten, sich um Kranke, Men- schen mit Behinderung oder Äl- tere zu kümmern. Doch zunächst musste er für zwei Jahre die Schulbank drücken, den Haupt- schulabschluss nachholen und Deutsch lernen. Nach der Schule folgten Praktika und ein Freiwilli- ges Soziales Jahr. Bei seiner Bewerbung um einen Ausbildungsplatz in der Alten- pflegehilfe unterstützte ihn ASB- Mitarbeiterin Tülay Arslan vom ASB Rheinland-Pfalz, die für das Projekt „Zugang zu Gesundheits- berufen für Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund“ tätig ist. Sie hilft Jugendlichen und Erwachsenen bei der Suche nach einem Ausbildungs- oder Arbeits- platz im Gesundheitsbereich. „Gemeinsam mit Frau Arslan habe ich meine Bewerbung geschrieben und dann die Zusage vom ASB Seniorenzentrum Mainz erhalten“, erinnert sich Murad freudig. In der Ausbildung hat er gute Er- fahrungen gemacht: „Ich hatte eine sehr gute Praxisanleiterin, die mir viel gezeigt hat“, ergänzt der junge Mann. Er plant schon den nächsten Schritt: Seine dreijährige Ausbildung als Pflegefachmann möchte Murad im September beginnen. bei den Teilnehmer*innen, die ihn immer wieder motiviert, hier als Sanitäter im Einsatz zu sein. „Ich habe innerhalb des Verbandes nur positive Erfahrungen gemacht“, sagt Florent Banjska. Schwierig wird es für ihn aber, wenn er bei Einsätzen auf Patient*innen trifft, die sich abschätzig über Schwule oder Lesben äußern. Mit ihnen zu diskutieren, bringe nichts, daher halte er sich hier meistens zurück. Innerhalb des ASB ist das LSBTIQ*-Netzwerk eine gute Mög- lichkeit, sich mit Menschen inner- halb des Verbandes, aber auch aus anderen Verbänden zu vernetzen. „Das ist eine tolle Sache. Wün- schenswert wäre aber noch eine Plattform, zum Beispiel für Fragen oder Nöte“, so Florent Banjska. Vielfalt prägt auch den ASB-Be- völkerungsschutz. Hier hat der Anteil engagierter Frauen in den letzten Jahren stetig zugenommen und liegt mittlerweile bei fast 30 Prozent. Das ist im Vergleich zu anderen Organisationen über- durchschnittlich hoch. Auch der Rettungsdienst ist keine reine Männerdomäne mehr. Anke Pol- tersdorf ist seit 2008 Mitglied beim ASB Berlin-Nordwest. Über ihren Bruder ist die 39-Jährige zum Ka- tastrophenschutz gekommen. „Er hat mich einfach mitgenommen“, erinnert sich Anke Poltersdorf. Sanitäts- und Betreuungsdienst kamen später hinzu. „Im Team wurde ich von Anfang an gut auf- genommen. Es spielt keine Rolle, ob du ein Mann oder eine Frau bist, man ist einfach ein Teammit- glied“, betont die 39-Jährige. In Einsatzsituationen wurde nie an ihren Fähigkeiten gezweifelt, bloß weil sie eine Frau sei, so Anke Poltersdorf weiter. Die Arbeit im Katastrophenschutz empfindet sie als spannend. Die Bandbrei- te der Einsatzfelder sei enorm: Unterstützung bei einer Störung der Wasserversorgung, bei einem Stromausfall, die Errichtung von Notunterkünften oder einfach der normale Dienst. Erfolgreiche Integration „Gesamtnote 1“ – stolz hält Murad Akhundov sein Zeugnis in der Hand. Besser geht es gar nicht. Auf diese Anerkennung für seine Leistung während der Ausbildung NADINE KOBERSTEIN 11 2 / 2021 ASB Magazin

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