ASB-Magazin Ausgabe Juni 2021

sei für die Pflegekassen schließlich mit höheren Kosten verbunden. Die Stärkung der ambulanten Pflege ist deshalb ein doppelter Gewinn: für die Pflegebedürftigen und für die ganze Gesellschaft. Überlastung, welches dann wieder- um die Pflegebedürftigen spürten. Nicole Carben betont, dass eine ganzheitliche ambulante Be- treuung der Pflegebedürftigen in der eigenen Umgebung eine stationäre Unterbringung deutlich hinauszögern könne. Und diese Für Pflegedienstleiterin Nicole Carben ist die ambulante Pflege ein Gesamtpaket: „Wenn man zu den Pflegebedürftigen in den Haushalt kommt, sollten die Leis- tungen auch dem emotionalen und physischen Wohlbefinden und der inneren Stabilität der Patienten dienen. Eine ,Tablet- ten-Abwurfschwester‘ oder ein ,Haushaltswirbelwind‘ steht in diesem derzeit knapp getakteten Spannungsdreieck zwischen der Patientenfürsorge, pflegerischer Leistungserbringung und wirt- schaftlicher Erlössicherung.“ Hier müsse Abhilfe geschaffen werden, um den Bedürfnissen der Patien- ten in der häuslichen Pflege ge- recht zu werden und den Pflegen- den den Druck zu nehmen. Eine gute Betreuung und Pfle- ge seien nur möglich, wenn die Leistungen der ambulanten Pflege bedarfsgerecht sind. „Der Zeitdruck ist immens“, sagt Nicole Carben. Und erhöhter Druck berge mit Stress und dem allgegenwärtigen Personalmangel das Potenzial von Mitarbeiterunzufriedenheit und Die meisten Menschen wünschen sich, bis ins hohe Alter zu Hause leben zu können. Doch wie kann bei Hilfebedarf oder Pflegebedürftig- keit die passende Unterstützung organisiert werden? Umfassende Beratung bieten ausgebildete Fallberater*innen in ASB-Modell- projekten nach dem Motto: „Gut beraten – stark vernetzt – im Quartier“. Das Besondere ist, dass die Mitarbeiter*innen die lokalen Hilfsangebote sehr gut kennen und vermitteln – passgenau zum indivi- duellen Bedarf. Ob es um Essen auf Rädern geht, um Haushaltsdienste, einen Hausnotruf, unterschiedliche Pflegeangebote oder auch Frei- zeit- und Kontaktmöglichkeiten – die sogenannten Case-Manager*innen planen gemeinsam mit den Rat- suchenden die nötigen Hilfen zur Bewältigung des Alltags. Auch An- gehörige können sich informieren, z. B. über Pflegekurse oder Entlas- tungsmöglichkeiten. Das Angebot der ASB-Sozialstationen gibt es in Hamburg, in Karben (Hessen), in Münster (Nordrhein-Westfalen) sowie in Leipzig und Neustadt (Sachsen). Die Beratung ist kos- tenlos und trägerneutral. Weitere Informationen: www.asb.de/unsere-angebote/pflege Gut beraten beim ASB N. KOBERSTEIN & D. WINDEN Ursula Pawelski kämpft dafür, dass sich die Situation der Pflegebedürftigen verbessert. 7 2 / 2021 ASB Magazin

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