ASB-Magazin Ausgabe September 2021
Vom Unimog des ASB gerettet Am Donnerstagmorgen nach der Hochwasserflut evakuierten Samariter*innen in Wuppertal über Stunden hinweg mit einem Unimog zahlreiche Menschen aus deren überfluteten Häusern. Über eine Leiter kletterten die Geret- teten von den Fenstern aus dem ersten oder zweiten Stock in das Fahrzeug, einige trugen ihre Haus- tiere unter dem Arm. Die insge- samt 40 Samariter*innen, die den Menschen aus ihren Wohnungen halfen, brachten die Hilfsbedürfti- gen nach der Evakuierung in eine Unterkunft oder zu Verwandten und Freund*innen. Wegen seiner speziellen Aus- stattung ist der Unimog eines der wenigen Fahrzeuge, wenn nicht sogar das einzige, das hierzu tech- nisch in der Lage ist. Rettungs- sanitäter Tobias Mack vom ASB Bergisch Land gehörte zur Besat- zung des Unimog und war erleich- tert: „Gut, dass wir mit unserem ‚sanften Riesen‘, wie wir ihn nennen, vor Ort waren! Das war für die Bewohnerinnen und Be- wohner Rettung vor den Fluten in letzter Minute“, blickt er zurück. Die Häuser sind am nächsten Tag fast alle eingestürzt und existieren heute nicht mehr. Aufräumarbeiten und Hilfsgüterverteilung Schon in den allerersten Tagen hat der ASB die Aufräumarbei- ten tatkräftig unterstützt, damit Häuser wieder bewohnbar werden, Geschäfte und Arztpraxen wieder eröffnen konnten. Auch erste Hilfs- güter wurden unverzüglich in die betroffenen Regionen geschickt. Über die ASB-Ortsvereine konnten über 300 Bautrockner sowie Hoch- druckreiniger und Notstromaggre- gate in den betroffenen Regionen verteilt werden. Außerdem ver- teilten ASB-Helfer*innen über 700 Hygienekits, die Duschgel, Sham- poo, Zahnpasta, Zahnbürste, Desin- fektionsmittel, Insektenschutzmit- tel und FFP2-Masken enthielten. Auch 1.000 Sets Bettzeug, die eine Supermarkt-Kette gespendet hatte, gehörten dazu. Und das war erst der Anfang bei unserem Redak- tionsschluss Ende Juli. Mit Organisationstalent und Solidarität „Am Freitag nach Einsetzen der Flutkatastrophe erfuhren wir, dass der ASB im Rahmen des Kata strophenschutzes eine Betreu- ungsstelle für Betroffene einrich- ten sollte“, erzählt Loraine Hofer, Geschäftsführerin des ASB Vest Recklinghausen. Die ausgebildete Rettungshelferin war ehrenamt- lich in der Krisenregion Leverku- sen-Opladen im Einsatz. Der ASB hatte in der Turnhalle eines örtli- chen Gymnasiums kurzfristig eine Unterkunft organisiert. Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten, konnten hier schlafen, duschen, ihr Handy laden und wurden mit Mahlzeiten verpflegt. Ausgestattet mit einer Feldküche sowie einem Betreuungs-Lkw mit Spülanhän- ger, bereitete das Team täglich 6 3 / 2021 ASB Magazin
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