ASB-Magazin Ausgabe Dezember 2021

I ch hab’ da mal ’ne Frage“. Leise klopft es an der Tür der ASB-Sozialstation in Hamburg- Eidelstedt. Eine ältere Dame schaut fragend in das Büro von Pflegeberaterin Peggy Reiß. Lächelnd bittet die ASB-Mitarbei- terin sie hinein. „Wie kann ich Ihnen denn helfen?“, möchte sie wissen. Und schon sprudelt es aus der Besucherin heraus. Sie lebe alleine in ihrer Wohnung, ihr Mann sei kürzlich verstorben und alltägliche Dinge fielen ihr immer schwerer. Ruhig hört Peggy Reiß zu, fragt vorsichtig nach, wo- bei sie denn unterstützen könne. „Na ja, im Bad, das mit der Wanne, das wird immer schwieriger“, er- zählt die ältere Dame weiter. „Sie möchten also einen Duschsitz“, fragt die Pflegeberaterin behutsam nach und ihre Besucherin nickt. Den Pflegedschungel zu durch- dringen, ist nicht einfach. Es gibt viele Hürden, beispielsweise bei der Beantragung von Hilfsmitteln, weiß Peggy Reiß aus Erfahrung. Wo bekomme ich Hilfe? Wer ist Ansprechpartner*in? An wen muss ich mich wenden, um Hilfe zu bekommen? Viele Pflegebe- dürftige und Angehörige aus dem Wohnviertel in Eidelstedt schauen bei der ASB-Pflegeberaterin herein oder wenden sich mit ihren An- So lange wie möglich im eigenen Zuhause leben ASB berät zu wohnortnahen Unterstützungs- und Pflegeangeboten liegen telefonisch an sie oder ihren Kollegen Otto Fedtke. Da die Nachfrage nach häuslicher Pflege steigt, gleichzeitig aber Pflegekräfte fehlen, können nicht alle Pflegebedürftigen durch einen ambulanten Pflegedienst ver- sorgt werden. Die Lücke müssen die Angehörigen schließen. In Deutschland gibt es etwa 4,8 Mil- lionen pflegende Angehörige. Viele von ihnen benötigen Unter- stützung bei der Organisation und Erbringung von Pflege sowie Entlastung im Spagat zwischen Beruf, Familie und Pflege. Damit die häusliche Pflege gelingt, be- nötigen viele Pflegebedürftige und 16 4 / 2021 ASB Magazin

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