ASB-Magazin Ausgabe Dezember 2021

zu erleichtern, beispielsweise durch Umbaumaßnahmen im Bad, um die Barrierefreiheit sicherzu- stellen, betont Otto Fedtke. Erst kürzlich habe man hier alles für einen Kunden in die Wege leiten können. Wie wichtig die Arbeit der Pflege- berater*innen ist, zeigt sich jeden Tag aufs Neue. „Zu wissen, da ist jemand, den kann ich fragen, hilft den Betroffenen ungemein“, stellt Peggy Reiß fest. Und gemeinsam mit ihrem Kollegen vermittelt sie gerne: „Wir sind für Sie da.“ Denn oft werden Entscheidungen am Leben der Pflegebedürftigen vorbeigetroffen. Daher wünschen sich beide Pflegeberater*innen, dass Prozesse vereinfacht und die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen besser berücksichtigt werden. „Mit dem Modellprojekt der ASB- Pflegeberater*innen leistet der ASB einen Beitrag zur Stärkung der Angehörigenpflege“, betont der Hauptgeschäftsführer des ASB, Dr. Uwe Martin Fichtmüller. Daher wird der ASB sein Angebot der umfassenden Pflegeberatung und -begleitung durch ausgebildete Case-Manager*innen in den nächs- ten Jahren auch weiter ausbauen. Das Modellprojekt Unter dem Gütesiegel: „Im Quar- tier – gut beraten – stark ver- netzt“ bietet der ASB umfassende Pflegeberatung mit ausgebildeten Pflegeberater*innen. Das Modell- projekt wird derzeit in vier Städten umgesetzt: in Hamburg an fünf ASB-Sozialstationen, in Karben (Hessen), Leipzig (Sachsen) und Münster (Nordrhein-Westfalen). Das Angebot soll weiter ausge- baut werden. Angehörige im ersten Schritt eine umfassende Beratung zu wohn- ortnahen Unterstützungs- und Pflegeangeboten. Denn eines wünschen sich die meisten älteren Menschen: so lange wie möglich im eigenen Zuhause leben. Beratungen stark nachgefragt Hier setzt der Arbeiter-Samariter- Bund (ASB) mit seinem Bundes- modellprojekt der Pflegeberatung an. Ausgebildete Case-Mana- ger*innen informieren über pass- genaue Hilfen im Alltag – so wie Peggy Reiß. Die gelernte Kranken- schwester arbeitet seit 17 Jahren für den ASB. Ihre Ausbildung zur Pflegeberaterin hat sie 2017 absol- viert und war von Anfang an von diesem Angebot überzeugt. „Dass die Nachfrage nach solchen Bera- tungen groß ist, hat sich gleich zu Beginn gezeigt“, erzählt Peggy Reiß. „Wir haben eine bunte Mischung an Ratsuchenden: jung, alt, Angehörige, zu Pflegende oder Eltern pflegebedürftiger Kinder“, so die Case-Managerin weiter. Anfänglich ist es meistens eine Frage, oftmals ergäben sich daraus der weitere Beratungsbedarf und konkrete Hilfe – wie im obigen Fall. „Damit die Menschen gut versorgt zu Hause leben können, ist eine individuelle Beratung unerlässlich“, ergänzt ihr Kolle- ge Otto Fedtke. Der examinierte Altenpfleger ist ebenfalls seit 2012 beim ASB tätig und hat wie seine Kollegin die Weiterbildung zum Case-Manger absolviert. Angehörige bei der Organisation der Pflege unterstützen Es sei wichtig, den Leuten bei der Pflege zu Hause zu helfen, so die Erfahrung der beiden Pflegebera- ter*innen. Das heißt, Angehörigen und zu Pflegenden unterstützend zur Seite zu stehen und gezielt auf den individuellen Bedarf einzu- gehen. Sei es bei der Beantragung des Pflegegrades, Unterstützung bei der Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Kran- kenkassen (MDK), die Information über unterschiedliche Pflegean- gebote oder Hilfe bei Anträgen für Hilfsmittel und dem Einlegen von Widersprüchen. Dazu zählen aber auch ergänzende Hilfen wie Haushaltsdienste, ein Hausnotruf oder auch Freizeit- und Kontakt- möglichkeiten. Die Beratung ist für Ratsuchende kostenlos und trägerneutral. In vielen Fällen gehe es darum, mit einfachen Mitteln die Lebens- qualität in den eigenen vier Wän- den zu verbessern und die Pflege NADINE KOBERSTEIN 17 4 / 2021 ASB Magazin

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