ASB-Magazin Ausgabe Dezember 2021

Ohr, etwas zu essen oder zu trin- ken. All das, was der Seele gut- tut. Seelisches und körperliches Wohlbefinden und Gesundheit sind unabdingbar miteinander verknüpft.“ Julia Mehlau hat im Bereich PSNV-B (für Betroffene) eine 200-stündige Ausbildung bei ihrem Kreisverband gemacht. Im Bereich PSNV-E (für Einsatzkräf- te) betrug die Ausbildung beim ASB-Bundesverband insgesamt 96 Stunden in verschiedenen Mo- dulen. Außerdem hat sie in beiden Bereichen eine fachspezifische Zu- satzfortbildung absolviert. Wie eine zweite Familie Auf die Frage, was ihr das freiwill- lige Engagament bedeute, erzählt die junge Frau begeistert: „Der ASB ist wie meine zweite Familie. Die Zusammenarbeit mit Men- schen aus dem ganzen Bundes- gebiet ist unglaublich wertvoll. Langjährige Samariter*innen werden das kennen – man trifft immer wieder tolle neue ‚Fami- lienmitglieder‘. Auf großen Sani- tätsdiensten, in Einsätzen und auf Lehrgängen. Ich selbst kann mich bei meiner ehrenamtlichen Tätig- keit immer weiterentwickeln und habe viele verschiedene Fähigkei- ten weiter ausbauen können.“ Menschen zu Dingen zu bewe- gen, zu denen sie lange nicht in der Lage waren. Manche können plötzlich wieder einige Schritte gehen, oder sie sprechen den Hund an, obwohl sie sonst kaum noch mit jemandem reden. Wenn Frieda den Raum betritt, kommt Leuchten in die Augen und Leben in die Menschen“, erzählt Marion Pfuhler. Ehrenamt geht natürlich auch ohne Hund. Der ASB ist breit auf- gestellt und bietet immer wieder neue Möglichkeiten, freiwillig aktiv zu werden: Die Skala reicht von Lesepatenschaften für Kin- der bis zur Alltagsbegleitung von Menschen mit Behinderung; vom Sanitätsdienst bei Großveran- staltungen bis zum Katastrophen- schutz und von der Auslandshilfe bis zur Hospizarbeit. Zunehmend beliebt sind die Freiwilligendienste im ASB. Beim FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) und BFD (Bundes- freiwilligendienst) erproben rund 1.900 Teilnehmer*innen pro Jahr ihre Interessen und Begabungen oder entdecken Wege für eine berufliche Neuorientierung. Mit vielen anderen gemeinsam da sein So ging es auch Julia Mehlau (34) vom ASB Hannover-Land/Schaum- burg. Die Diplom-Verwaltungswir- tin bringt sich seit 15 Jahren ehren- amtlich im Katastrophenschutz und in der Psychosozialen Notfallver- sorgung (PSNV) ein. Zum ASB kam sie über ihr Freiwilliges Soziales Jahr und ist dann „einfach geblie- ben“. Während der Flutkatastrophe war sie fünf Tage lang in Ahrweiler eingesetzt. Warum engagiert sie sich gerade in diesem Bereich? „Im Bevölkerungsschutz kann ich Men- schen in Extremsituationen helfen und mit vielen anderen gemeinsam da sein, wenn Hilfe am dringends- ten benötigt wird“, so Julia Mehlau. „Ich möchte diesen Bereich, der von professionellen Fachkräften geleitet wird, mit voranbringen. Wir haben als Einsatzkräfte die Möglichkeit, Patient*innen auch nach der medizinischen Versor- gung zu betreuen oder in Extrem- situationen (wie in Ahrweiler) einfach da zu sein. Psychosoziale Notfallversorgung kann ein Ge- spräch sein, eine strukturierte Intervention, aber auch das offene 5 4 / 2021 ASB Magazin

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