Tagesgäste können den Care Table gemeinsam nutzen, um online Gemeinschaftsspiele zu spielen, Tageszeitung zu lesen oder Gottesdienste anzuschauen. Die Schriftgröße ist leicht veränderbar, sodass auch Tagesgäste, die eine starke Einschränkung des Sehvermögens haben, noch am Tisch lesen können. Die Pflegedienstleiterin Kerstin Leuteritz zieht ein positives Fazit aus der Anschaffung des Care Tables. „Unsere Tagesgäste gehen ganz offen mit dem Care Table um; die Neugierde überwiegt“, berichtet sie. „Wenn im Gespräch eine Frage auftaucht, die unsere Pflegekräfte nicht gleich beantworten können, wie zum Beispiel eine Frage zu einer Biografie, wird diese sofort nachgeschaut.” Die Seniorin Anita Krumpholz, 87 Jahre alt, ist von dem Care Table begeistert. „Wir nutzen den Care Table, um uns über Musik, Theater, das Wetter und alles, was uns interessiert, zu informieren. In unserem Alter ist das eine schöne Bereicherung“, erzählt die ältere Dame. Inzwischen seien alle der Teilnehmer*innen deutlich mutiger in der Nutzung technischer Geräte geworden. Eine ältere Dame habe die Möglichkeit des Internets genutzt, um endlich ihren Wunsch, Englisch zu lernen, zu erfüllen, erzählt Daniela Horn. Andere Teilnehmer*innen treffen sich inzwischen regelmäßig im Internet, um zusammen „Quizduell“ zu spielen. „Der Gewinn ist definitiv, dass sich persönliche Freundschaften aufgebaut haben und diese auch über das Internet gehalten werden können”, sagt die Projektleiterin erfreut. Ähnlich positive Erfahrungen wurden im ASB-Mehrgenerationenhaus in Lohfelden bei Kassel gemacht. Dort bieten Samariter*innen SmartphoneKurse sowie eine Einzelberatung bei technischen Fragen für ältere Menschen an. Vor allem der Smartphone-Kurs stieß auf eine hohe Nachfrage, und somit wurde gleich noch ein zweiter Kurs angeboten. „Wir wurden komplett überrannt”, berichtet Tabea Köhne, Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses. „Bei uns ist das meistgefragte Thema aktuell: Wie komme ich mit der Luca-App klar? Die Nutzung der Luca- und der Corona-Warn-App ist hier wirklich der Dauerbrenner.“ In den Smartphone-Kursen lernen die Senior*innen die Grundlagen des Umgangs mit dem Smartphone. Von „Wie google ich etwas?“ bis hin zu „Wie kann ich meinem Enkel Bilder schicken?“ ist alles mit dabei. „Die größte Bereicherung für unsere Teilnehmer*innen ist, dass sie lernen mit der Familie, die sie nicht dauernd sehen können, in Kontakt zu bleiben“, erklärt Tabea Köhne. Die Teilnehmer*innen seien im Schnitt um die 70 Jahre alt, die Generation 80plus wage sich eher weniger an das Internet heran. Eine besondere Gelegenheit, um Senior*innen an die Nutzung des Internets heranzuführen, bietet die ASB-Tagespflege „Am Gorbitzer Hang“ in Dresden. Im Haus gibt es einen sogenannten „Care Table“, einen großen Touchscreen, der in einen regional gefertigten Tisch eingelassen ist. Insgesamt vier MAREN WINDFELDER 13 1 / 2022 ASB Magazin
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