Ein Projektteam des ASB-Landesverbandes NRW koordiniert die gemeinsame Arbeit der Hebammenzentralen. Die Mitarbeiter*innen kümmern sich unter anderem um die Vernetzung mit den Hebammenverbänden und entwickeln eine Datenbank zur Unterstützung der Vermittlungsarbeit. Gesamtprojektleiterin Stefanie Könitz-Goes hat Antworten auf die wichtigsten Fragen. Wie kam es zu der Idee und was ist die Intention hinter dem Projekt? Entstanden ist das Projekt bei der Versorgung von schwangeren Frauen und Müttern, die im Rahmen der ASB-Flüchtlingshilfe betreut und unterstützt wurden und dringend Hilfe für den Start in ein neues und sich veränderndes Leben benötigten. Die Unterstützung durch eine Hebamme trägt nach wie vor entscheidend dazu bei, die physische und psychische Gesundheit von Mutter und Kind zu fördern. Aber trotz des gesetzlich verankerten Anspruchs wissen viele Frauen und Familien nicht, dass sie einen solchen Anspruch haben und wo sie überhaupt eine Hebamme finden können. Aus einer Studie des Marktforschungsinstituts Skopos von 2018 ist bekannt, dass die Suche nach einer Hebamme bei jeder fünften Frau länger als zwei Monate dauert. Das bedeutet Stress für die Frauen und Familien. Wir möchten ihnen die Situation mit unserem Angebot erleichtern. Wann sollte sich eine werdende Mutter an den ASB wenden? Die Frauen sollten sich so früh wie möglich melden, denn bereits im Dezember und Januar laufen die Vermittlungen für die Sommermonate. Mit der eintreffenden Anfrage wird sofort Kontakt aufgenommen. Wenn freie Kapazitäten vorhanden sind, erfolgt die Vermittlung innerhalb weniger Tage. Sollten keine Versorgungsleistungen mehr frei sein, starten wir nach kurzer Zeit eine neue Abfrage. Wer hat Anspruch auf eine Hebamme? Jede Schwangere, die gesetzlich krankenversichert ist, hat einen Anspruch, während und nach der Schwangerschaft von einer Hebamme betreut zu werden. Wegen des zunehmenden Hebammenmangels kann die Suche nach einer solchen Unterstützung jedoch zur echten Herausforderung werden. Die examinierten Fachfrauen bieten von der Schwangerenvorsorge bis zur Stillberatung alle Leistungen (außer Ultraschall) rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett an. Eine Vermittlung durch den ASB ist kostenlos und wird durch Mitgliederbeiträge und Spenden finanziert. Worum kümmert sich der ASB? Die ASB-Hebammenzentralen sind erster Ansprechpartner für Frauen und Familien, die auf der Suche nach einer Hebamme sind. Die Mitarbeiterinnen übernehmen den persönlichen Kontakt sowohl zu den Frauen als auch zu den Hebammen. Sie kümmern sich um die gesamte Koordination und Organisation aller Anfragen und Wünsche. Die ASB-Hebammenzentralen vermitteln wohnortnah, bedürfnisgerecht und effizient. Ausgehend von den Zentralen baut der ASB die mobile Versorgung weiter aus und schafft zusätzliche entlastende und niedrigschwellige Angebote wie Sprechstunden und weitere Hebammenmobile. Gilt das Vermittlungsangebot für alle? Das Angebot der ASB-Hebammenzentralen ist für alle offen. Natürlich fragen in erster Linie Frauen eine Vermittlung an, aber auch die Lebenspartner*innen und Väter kümmern sich um die Versorgung in gemeinsamer Vorbereitung auf die familiären Herausforderungen. Gleichzeitig baut der ASB kontinuierlich sein Netzwerk zu regionalen Hilfe- und Versorgungsstellen auf und bezieht seine eigenen Einrichtungen und Dienste ein, um eine umfassende Hilfe anbieten zu können. Fünf Fragen rund um den Hebammen-Service Gesamtprojektleiterin Stefanie Könitz-Goes 7 1 / 2022 ASB Magazin
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