ASB-Magazin Ausgabe Juni 2022

Bedarf – zum Beispiel für ein Senioren-Servicezentrum – gibt, findet man auch Ehrenamtliche. Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, wollen Respekt und Ergebnisse sehen. So gewinnt und hält man sie im ASB. Deshalb fördern wir mit der Arbeiter-Samariter-Stiftung innovative Projekte, um eine Signalwirkung zu erzeugen. Wie sehen Sie das, Herr Borchmann? Uwe Borchmann: Unser ASB kann Kindern und Jugendlichen frühzeitig soziale Kompetenz beibringen, zum Beispiel mit der Arbeiter-Samariter-Jugend oder in unseren Kitas. Kinder werden heute in einer digitalen Welt groß, zwischen WhatsApp und iPad. Das „sich Kümmern“ um andere spielt leider eine sehr untergeordnete Rolle in dieser Welt. Und es ist schwer, Menschen das beizubringen, wenn sie schon groß sind. Hier kann der ASB dazu beitragen, jungen Menschen frühzeitig soziale Verantwortung mit auf den Weg zu geben. wir im Verband gut wirtschaften. Gleichzeitig kann er sehr leidenschaftlich für Dinge fechten, für die er steht. Herr Borchmann, für was steht Christine Theiss? Christine kann charmant hart bei der Sache bleiben und sich durchsetzen. Ich bin immer froh, wenn wir gemeinsame Ziele haben. (Dr. Christine Theiss lacht.) Schauen wir in die Zukunft. Was ist Ihnen für die Zukunft des ASB wichtig? Dr. Christine Theiss: Samariter:innen sind tolle Helfer:innen, aber immer noch – auch wenn es schon besser geworden ist – wird dies zu wenig öffentlich wahrgenommen. Gerade hier kann ich mich einbringen, wie jetzt bei der Kooperation mit ProSiebenSat.1 bei der Aktion ‚ran hilft‘ für Menschen in der Ukraine. Je bekannter der ASB ist, desto leichter können wir Nachwuchs für den Verband gewinnen. Vor allem für das Ehrenamt, welches in meinen Augen unsere DNA ist. Herr Borchmann, was ist Ihre Zukunftsvision für den ASB? Unsere Welt ist online und schnelllebig geworden. Gleichzeitig ist das klassische Familienbild nicht mehr die uneingeschränkte Lebensrealität. Ich glaube, dass der ASB hier einen Beitrag zu einer sozial engagierten Zivilgesellschaft leistet. Jeder, dem es gut geht, hat im Rahmen seiner Möglichkeiten die Verpflichtung, sich um Menschen zu kümmern, denen es nicht so gut geht. Und der ASB bietet eine Plattform dafür. Da liegt großes Potenzial für die Entwicklung unseres Verbandes in allen Bereichen der Gesellschaft: Es kann Pflege sein, soziale Nachbarschaftsorganisation oder die Unterstützung von Kindern und Familien, denen es nicht so gut geht. Was müsste der ASB tun, um diesen Gemeinschafts- Gedanken in die Gesellschaft hineinzutragen? Dr. Christine Theiss: Wichtig ist, die individuellen Bedürfnisse vor Ort herauszufinden. Wenn es einen INTERVIEW: DOROTHEE WINDEN Dr. Christine Theiss Die 42-jährige promovierte Ärztin ist als Fernsehmoderatorin für Sat1 tätig. Von 2007 bis 2013 war sie Profi-Weltmeisterin im Vollkontakt-Kickboxen. Ihr ehrenamtliches Engagement im ASB: Dem Bundesvorstand gehört sie seit 2014 als Beisitzerin an, 2018 wurde sie zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt. 2016 hat sie den Vorsitz der Arbeiter-Samariter-Stiftung übernommen. Beim ASB München/ Oberbayern wurde sie Ende April 2022 in den Vorstand gewählt und engagiert sich auch in der dortigen Rettungshundestaffel. 17 2 / 2022 ASB Magazin

RkJQdWJsaXNoZXIy MjcwMjAw