Ü berflutete Straßen, mitgerissene Autos, kein Strom und keine Verbindung mehr zur Außenwelt. Soweit das Auge reichte, war nur noch Wasser zu sehen. Als am 15. Juli 2021 die Flutkatastrophe imWesten Deutschlands schwere Schäden anrichtete, war der Arbeiter- Samariter-Bund sofort zur Stelle: Samariter:innen retteten Menschen aus überfluteten Häusern, richteten Notunterkünfte ein und halfen beimWiederaufbau von Schulen und Kitas. Doch auch ein Jahr nach der Flut sind die seelischen Narben bei vielen Menschen noch nicht verheilt: Diese sind durch die Katastrophe traumatisiert und psychisch krank geworden. Um sie zu unterstützen, hat der ASB Rhein Erft/Düren in Euskirchen ein Beratungszentrum eingerichtet. Ein dreiköpfiges Team von Sozialarbeiter:innen und Sozialpädagog:innen bietet Hilfe für von der Flut traumatisierte Menschen an. Mithilfe der Beratung werden die Betroffenen bei der Bewältigung ihres Alltags unterstützt. Wir haben mit dem Sozialpädagogen Michael Dum gesprochen, der zum Beratungsteam des ASB in Eus- „Wir möchten Menschen helfen, die weiterhin von der Flut betroffen sind“ Interview mit Michael Dum von der ASB-Traumaberatung in Euskirchen kirchen gehört. Seit über 15 Jahren unterstützt er traumatisierte und schwer psychisch erkrankte Menschen. Herr Dum, am 15. Juli steht der Jahrestag der Flut bevor. Welche Gefühle löst das bei Menschen aus, die von der Katastrophe traumatisiert sind? Der kommende Jahrestag stimmt die Menschen erschöpft und traurig. Sie erinnern sich noch einmal daran, was sie verloren haben. Viele Betroffene haben Angehörige, Nachbarn oder Freunde verloren. Viele haben zudem große finanzielle Sozialpädagoge Michael Dum (links) ebnet Opfern der Flutkatastrophe mittels Traumaberatung den Weg zurück in den Alltag. 18 2 / 2022 ASB Magazin
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