ASB-Magazin Ausgabe Dezember 2022

man, die Einsatzkräfte der verschiedenen EMTs unterstützen sich gegenseitig. Das Rettungsfahrzeug bringt die Verletzten zu den Zeltambulanzen, wo sie von den Teams in Empfang genommen und weiterbehandelt werden. Die gute Nachricht des Tages: Alle Verletzten konnten erfolgreich behandelt und stabilisiert werden. Damit wurde der FAST-Einsatz in Rhinelandia erfolgreich beendet. „Bei dieser Übung haben alle im Team Hand in Hand gearbeitet“, sagt Christian Düsing vom ASB Westhessen, Einsatzleiter des FAST, abschließend. „Damit wir unsere Aufgaben bewältigen konnten, war ein flexibler Personaleinsatz erforderlich. Bei dem hohen Patientenaufkommen am zweiten Tag, dem Massenanfall von Verletzten, haben wir bei der Trinkwasseraufbereitung Personal reduziert und in der Ambulanz eingesetzt. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.“ der Einreise und Zollkontrolle, in denen unsere Freiwilligen übertragbare Erfahrungen für den realen Einsatz sammeln können.“ Dann geht es an den Aufbau der Zeltambulanz, des Herzstücks des FAST-Camps. In diesem 370 Quadratmeter großen Zelt, welches sternförmig aus sechs Einzelzelten aufgebaut wird, können täglich bis zu 120 Patient:innen versorgt werden. Neben einem allgemeinen Behandlungsraum, einem Wartebereich und einer Apotheke verfügt die Zeltambulanz auch über einen Notfallbereich, in dem im Ernstfall drei Notfallpatient:innen erstversorgt werden können. Neben der Zeltambulanz wird die Trinkwasseranlage aufgebaut. Über die Anlage können durch Umkehrosmose mehr als 500 Liter Trinkwasser pro Stunde produziert werden. So kann FAST zum einen auch ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser arbeitsfähig bleiben und zum anderen der lokalen Bevölkerung an der Zeltambulanz Trinkwasser zur Verfügung stellen. Zusätzlich können Patient:innen gewaschen und mit Flüssigkeit versorgt werden. Kaum ist alles aufgebaut, suchen schon die ersten Patient:innen, gespielt von realistisch geschminkten Mimen, die FAST-Zeltambulanz auf. Vom gebrochenen Arm bis zum lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock ist alles dabei. Beeindruckend für den Beobachter: Das FAST unter der Leitung des Rettungssanitäters Christian Düsing arbeitet sehr professionell, ruhig und konzentriert, auch in der Ausnahmesituation. Am letzten Tag der Übung erreicht das Team dann die Nachricht, dass mit Nachbeben in Rhinelandia zu rechnen ist. Sofort werden Notfallrucksäcke gepackt und das Material gesichtet. Und leider kommt es, wie es kommen musste: Eine Schule in der Nähe der Zeltambulanz wird durch ein Nachbeben zerstört, es wird von Verletzten berichtet, einem sogenannten Massenanfall von Verletzten (MANV). Schnell machen sich fünf „First Responder“ (Ersthelfer) des FAST auf den Weg zur Unglücksstelle. Dort angekommen, versorgen sie die Verletzten und verladen sie zur weiteren Behandlung in ein Rettungsfahrzeug. Auch hier sieht JAN WEISBROD Nach einem Nachbeben: Mimen simulieren realistisch Verletzungen für die Einsatzkräfte. Das ist FAST FAST steht für First Assistance Samaritan Team und wird aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden gebildet. Der ASB war weltweit die erste Hilfsorganisation, die ihr FAST als Medizinisches Notfallteam (Emergency Medical Team, EMT), als „EMT Typ1 fixed“, zertifizieren lassen konnte, das heißt als basismedizinische Versorgung mit eigener Struktur. Die theoretische und praktische Ausbildung im FAST dauert ca. 1,5 Jahre, im Anschluss können die Einsatzkräfte in den Einsatz gehen. Aktuell sind 120 Ehrenamtliche als FAST-Einsatzkräfte ausgebildet. Mehr Bilder und Videos zur Übung finden Sie unter www.asb.de/fast2022 15 4 / 2022 ASB Magazin

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