Wir helfen hier und jetzt. Magazin März 2023 ARBEITER-SAMARITER-BUND Kindern mit Bildung den Weg in die Welt ebnen Blind und ehrenamtlich engagiert – ein Porträt Sport verbindet: ein Tretroller für Arina aus Charkiw
Wir helfen hier und jetzt. Gemeinsam mehr bewegen Ehrenamtliches Engagement beim ASB Jetzt mitmachen: www.asb.de/ehrenamt Interessiert? Wenden Sie sich an Ihren ASB vor Ort. Bild: ASB/Gordon Welters Bild: ASB/D. Penner Bild: ASB Bild: ASB/Hannibal
3 ASB Magazin 01/23 Inhalt 4 Impressum ISSN: 0939-9763 ASB Magazin: Mitgliederzeitschrift des ASB Deutschland e. V., Erscheinungsweise: viermal jährlich Herausgeber: ASB-Bundesverband, Sülzburgstraße 140, 50937 Köln, Tel.: 0221/4 76 05-0, www.asb.de, V. i. S. d. P.: Dr. Uwe Martin Fichtmüller Gestaltung & Redaktion: Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, E-Mail: magazin@asb.de Druck: Mohn Media Mohndruck GmbH, Carl-Bertelsmann-Straße 161 M, 33311 Gütersloh Titelbild: ASB/Hannibal Verbreitete Auflage: 1.191.720 (Ausgabe 04/2022) Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 11. April 2023 Rechtlicher Hinweis: Für unaufgefordert eingesandte Beiträge wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung von Herausgeber und Redaktion. 4 | Den Weg in eine selbstbestimmte Zukunft ebnen ASB fördert Bildung und Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche 9 | Traumatisierten Menschen mit Kunsttherapie Kraft schenken Freiwillige unterstützen den ASB mit Energie, Kreativität und Zeit 10 | A Blind Story: Inklusion im Ehrenamt ausgezeichnet ASB-Projekt belegte zweiten Platz des Förderpreises Helfende Hand 14 | Wärme für Obdachlose ASB setzt bundesweite Kältehilfe fort 16 | Gemeinsame Aktion von ASB und #ranhilftderukraine Sportgeräte und Kurse für Geflüchtete aus der Ukraine 18 | Der ASB-Hausnotruf: schnelle Hilfe per Knopfdruck Bewährter Service für mehr Sicherheit zu Hause und unterwegs 20 | kurz & gut Meldungen aus dem Verbandsgeschehen 22 | Wir im ASB Kolumne des Bundesvorsitzenden Knut Fleckenstein 23 | Rätsel & Servicenummern 10 16
4 ASB Magazin 01/23 Den Weg in eine selbstbestimmte Zukunft ebnen ASB fördert Bildung und Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche gleichen Bildungschancen wie jene aus bessergestellten Familien. Der ASB steuert dagegen und stellt in seiner Kinder- und Jugendhilfe vielfältige Betreuungs- und Bildungsangebote bereit – in den Kitas, bei der Nachmittagsbetreuung und der Jugendarbeit sowie in der ambulanten Familienhilfe. Der Rettungsanker nach Schulschluss Das ASB-Löwenhaus liegt mitten im PhoenixViertel, einem sozialen Brennpunkt in Hamburg- Harburg. Die Einrichtung hat sich seit der Gründung vor 17 Jahren zu einer wichtigen Anlaufstelle entwickelt, die aus der Nachbarschaft nicht mehr wegzudenken ist. Das Haus, benannt nach zwei Löwenskulpturen, die vor einem früher genutzten Gebäude standen, ist ein Rettungsanker für Kinder und Jugendliche. Vor allem für jene, die in der Schule Schwierigkeiten haben, Freitags ist Sporttag im Löwenhaus des ASB Hamburg-Harburg, dann können sich die Kinder nach der langen Schulwoche bei Spiel und Spaß auspowern. Der Geräuschpegel ist hoch, doch das bringt Löwenhaus-Leiterin Houda Mbarek nicht aus dem Konzept. Seit zehn Jahren ist sie mit ihrem Team für die Löwenhauskinder da und weiß nur zu gut, wie schwierig deren häusliches Umfeld ist. „Die meisten Eltern sind alleinerziehend, leben an der Armutsgrenze und sind mit ihrer Situation oft überfordert. Die Kinder und Jugendlichen kommen zu uns, weil sie jemanden brauchen, der zuhört und sie als Person wahrnimmt“, erklärt Mbarek. Fast 2,9 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland wachsen in Armut auf, Tendenz steigend. Eine fatale Entwicklung, denn armutsbetroffene junge Menschen haben nicht die Bild: ASB/Hannibal
5 ASB Magazin 01/23 Finanziert wird das Löwenhaus ausschließlich durch Spenden, es erhält keine staatlichen Zuschüsse. Die Mitarbeiter:innen der Einrichtung – ein Team von Erzieher:innen, Sozialarbeiter:innen, Therapeut:innen und Ehrenamtlichen – sind mit viel Herzblut dabei, ihren Schützlingen bessere Bildungschancen zu ermöglichen. Ihr Konzept ist erfolgreich: So manches frühere Löwenhauskind ist später als Honorarkraft oder studentische Hilfskraft ins Löwenhaus zurückgekehrt. Talente entdecken und Potenziale fördern Houda Mbarek erklärt: „Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche bei unterschiedlichen soziokulturellen und gesellschaftlichen Herausforderungen – dafür setzt sich das Löwenhaus ein. In den Kindern schlummern viele Talente und Potenziale. Sie begeistern sich für Sport, Musik, Kochen, Handarbeit, Kunst, digitale Inhalte und das soziale Miteinander. Im Löwenhaus haben sie die Möglichkeit, ihre Talente zu entdecken und diese ungehindert und ohne bewertende Beobachtung einzubringen. Sie erklären sich gegenseitig die Spiele, messen ihre Kräfte, lernen einzukaufen, helfen sich beim Kochen und trösten sich, wenn es jemandem schlecht geht.“ Chancengerechte und hochwertige Bildung Die Löwenhausleiterin ergänzt: „Wir unternehmen enorme Anstrengungen, dem nicht „mitkommen“ oder nach Schulschluss auf sich allein gestellt wären. Regelmäßig verbringen rund 50 Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren hier ihre Freizeit. Die Mädchen und Jungen oder deren Familien kommen aus 17 Ländern und sprechen 19 verschiedene Sprachen. Im Löwenhaus werden sie verpflegt, betreut und mit Rat und Tat unterstützt. Sie erhalten täglich ein kostenloses, ausgewogenes Mittag- und Abendessen. Außerdem gibt es Hausaufgabenhilfe und Nachhilfe, ein breites Spiel- und Sportangebot sowie einen Raum zum Chillen. Ausflüge und Reisen, Museums- und Theaterbesuche gehören ebenfalls zum Angebot. Doch vor allem: Die Löwenhauskinder erfahren Zuwendung von Menschen, die zuhören. Mit seinem umfangreichen pädagogischen Angebot bietet ihnen das Löwenhaus Halt und Struktur im Alltag und damit Chancen für eine erfolgreiche Zukunft. Ein breites Bildungsangebot „Vom Boxtraining über Kunsttherapie und Schwimmkurse bis zur gesundheitlichen Aufklärung haben wir ein breites Bildungsangebot“, erklärt Houda Mbarek. Auch Ressourcenschonung, Mülltrennung und Wiederverwertung stehen im Löwenhaus auf dem Plan. Und wie finden die Eltern das? „Sie sind dankbar für unsere Unterstützung“, sagt Mbarek. „Manche kommen vorbei und besprechen mit uns die Schulprobleme ihrer Kinder. Auch wenn warme Kleidung oder neue Schuhe gebraucht werden, helfen wir aus.“ „Im Löwenhaus können wir über alles sprechen und einander vertrauen. Die Mitarbeiter nehmen uns ernst und ermöglichen uns ganz viele unserer Wünsche.“ —–––– Löwenhauskind Melda, 13 Jahre Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche bei unterschiedlichen soziokulturellen Voraussetzungen – dafür setzt sich das Löwenhaus ein. Bild: ASB-Löwenhaus
6 ASB Magazin 01/23 Entwicklungsziel einer chancengerechten und hochwertigen Bildung der Vereinten Nationen nachzukommen. Dementsprechend wird der Säule ‚Bildung‘ eine besondere Bedeutung beigemessen. Dem Team des Löwenhauses ist es ein großes Anliegen, für mehr Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit zu sorgen.“ Bei der täglichen Hausaufgabenbetreuung bekommen die Kinder das, was nicht in jedem Haushalt selbstverständlich ist: Zeit für sich, einen ruhigen Raum und Hilfestellung bei ihren Hausaufgaben. Im eigens für die Hausaufgabenhilfe eingerichteten Lernlabor können die Kinder diese Unterstützung regelmäßig nutzen. Das Angebot zeigt Wirkung: Die betreuten Kinder verbesserten ihre Leistungen im Schnitt um eine bis drei Schulnoten. Besonders erfreulich ist, dass die Fehltage einiger Kinder deutlich zurückgingen, seit sie tägliche Lernroutinen schaffen und sich über Erfolgserlebnisse freuen können. Unterstützung bei der Berufsfindung Das Löwenhaus lässt die Jugendlichen auch nach dem Schulabschluss nicht allein und bietet Hilfe bei der Suche nach Praktikumsplätzen oder Ausbildungsstellen. Die Betreuer:innen helfen bei der Recherche und dem Formulieren von Bewerbungsschreiben und bieten den jungen Schulabgänger:innen die Möglichkeit, sich in Bewerbungstrainings auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten. Besonders Erfolg versprechend ist die Suche nach Praktikums- und Ausbildungsplätzen über das Löwenhaus-Spendernetzwerk. „Auch wenn nicht alle Jugendlichen, die wir auf dem Weg zu einer Ausbildung unterstützt haben, diese abschließen, sind wir stolz auf jede Einzelne und jeden Einzelnen, der oder die es schafft. Neun von zehn Löwenkindern sind auf einer weiterführenden Schule, in Ausbildung oder im Studium“, berichtet Houda Mbarek. „Mit Fleiß und Geduld kann hier alles passieren“, ergänzt die Pädagogin. „Wir sind wie eine kleine vergessene Gesellschaft, die sich unermüdlich für Chancengleichheit einsetzt.“ Tatsache ist, dass die Fördermöglichkeiten hier geringer sind als in anderen Stadtteilen Hamburgs. Wirklich vergessen ist die Einrichtung aber nicht, dafür sorgen zahlreiche Unterstützer:innen. Die Löwenhausleiterin weiß das zu schätzen: „Ohne die Spenden könnten wir unsere Arbeit nicht leisten.“ Damit es bald grünt und blüht Das erfolgreiche Projekt genießt auch große Anerkennung: Am 25. November 2022 verlieh Harburgs Bezirksversammlung dem Löwenhaus den ersten Preis für das Projekt „Harburg grünt & blüht“. Die 2.000 Euro Preisgeld werden in diesem Frühjahr in den Garten investiert. Quasi als Nachhaltigkeitsoffensive können die Kinder und Jugendlichen hier unter Anleitung Gemüsebeete „Die Gemeinschaft, der Rhythmus und das Miteinander im Löwenhaus sorgen für Stabilität und eine wunderbare Entfaltung im Leben der Kinder.“ —–––– Houda Mbarek, Löwenhausleiterin Mit seinem umfangreichen pädagogischen Angebot gibt das Löwenhaus jungen Menschen Halt und Struktur. Bild: ASB-Löwenhaus
7 ASB Magazin 01/23 Das Löwenhaus lässt die Jugendlichen auch nach dem Schulabschluss nicht allein. bepflanzen und Bienentankstellen (eine Kombination aus Nisthilfe und Futterpflanzen) bauen. Ein von allen mit Spannung erwartetes Projekt, das mehr Leuchtkraft in den Bezirk bringen und auch andere Einrichtungen ins Boot holen soll. „Dinge erfolgreich umzusetzen, die man normalerweise nicht macht, das ist für uns alle eine Bestätigung“, freut sich Houda Mbarek. Gibt es einen Wunsch für die zukünftige Arbeit? „Wir brauchen mehr Platz“, stellt sie fest. „Die Zahl der Löwenkinder wächst und unser Haus ist längst zu klein geworden.“ Bleibt zu hoffen, dass der Wunsch bald in Erfüllung geht. Frühes Lernen in den Kitas In den ASB-Kitas steht spielerisches Lernen im Mittelpunkt. Das Vorlesen spielt hier eine zentrale Rolle, denn Lesen gibt Kindern wichtige Impulse für ihre Entwicklung. Geschichten begeistern und schaffen ein echtes Miteinander. Sie fördern Wissbegierde und regen die Fantasie an. Um das Interesse an Büchern zu wecken und das Vorlesen in Kindertagesstätten weiter auszubauen, haben die Firma Ravensburger und der ASB die gemeinsame Initiative „SAMi – dein Lesebär“ gestartet. Der digitale Lesebär hilft Kindern ab drei Jahren, eigenständig Bücher zu entdecken und sich Geschichten erzählen zu lassen. Wird der kleine Eisbär an ein SAMi-Buch gesteckt, beginnt er, die Geschichte vorzulesen. Dabei erkennt er, auf welcher Seite sich das Kind befindet, und liest die entsprechende Seite vor. Kinder lernen so auf eigene Faust die Welt der Bücher kennen, können gleichzeitig der Geschichte lauschen und die Bilder anschauen. Beim Vorlesen wird nicht nur die Kreativität der Kinder gestärkt und ihr Vorstellungsvermögen erweitert. Es vermittelt auch Wissen, das ihnen hilft, die Welt besser zu verstehen. Kinder erfahren und erleben die Welt durch die Figuren der Geschichten, gewinnen so Einfühlungsvermögen und Vorstellungskraft. In rund 40 Kitas des ASB ist SAMi inzwischen im Einsatz, manchmal auch in einer ukrainischen Sprachversion, damit geflüchtete Kinder noch besser betreut werden können. Der digitale Lesebär ersetzt keineswegs das Vorlesen durch die Erziehenden, sondern ist ein zusätzliches Angebot, um die Mädchen und Jungen mit dem Medium Buch in Kontakt zu bringen. Darüber hinaus fördern die beiden Kooperationspartner das Vorlesen mit speziellen Projekten. So fanden am 18. November 2022, dem bundesweiten Tag des Vorlesens, erstmals zahlreiche Aktionen unter dem Motto „Gemeinsam einzigartig“ in Kitas des ASB statt. Bundesweiter Vorlesetag Auch die ASB-Kita „Spatzennest“ in Halle war dabei. Am Vorlesetag wurde es still in den Beim Vorlesen wird die Kreativität von Kindern gestärkt und ihr Vorstellungsvermögen erweitert. Bild: ASB/Hannibal Bild: ASB-Löwenhaus
8 ASB Magazin 01/23 und Bilderbüchern bringen wir den Familien und deren Heimatsprachen Wertschätzung und Interesse entgegen“, erklärt Sandra Trautmann, Sprach-Fachkraft der Internationalen Kita Ackermannstraße. Für ein gelingendes Leben „Armutsbetroffene Kinder und Jugendliche haben nicht die gleichen Bildungschancen wie Kinder aus gut situierten Familien. Um hier einen Ausgleich zu schaffen, brauchen wir zweierlei: eine Kindergrundsicherung, damit Kinderarmut in Deutschland der Vergangenheit angehört, und niedrigschwellige Angebote der Kinder- und Jugendhilfe, um Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe zu schaffen“, sagt ASB-Hauptgeschäftsführer Dr. Uwe Martin Fichtmüller. „Hier leistet der ASB einen wertvollen Beitrag. Angebote wie das Löwenhaus sind wichtige Anlaufstellen, insbesondere in Zeiten, in denen die Lebenshaltungskosten steigen und in der Haushaltskasse kaum noch Geld für Freizeitangebote übrig bleibt. Auch das frühe Lernen in unseren Kitas stärkt und ermutigt Kinder auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben.“ Text: Nadine Koberstein/Alexandra Valentino Fluren, aus den Räumen kamen leise Stimmen, und alle machten es sich gemütlich. „Jeder Winkel der Kita ist dann belegt“, erzählt KitaLeiterin Anna Cierpinski. Dabei lauschten die Fünf- bis Sechsjährigen gespannt und neugierig den Abenteuern von „Maxeline Regenschirm“ oder Klassikern wie „Das Rübchen“. Hauptthema war Gemeinschaft und Individualität. „Das ist ein wichtiges Thema in einer integrativen Kindertagesstätte, in der Kinder unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Alters und Geschlechts und Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen zusammen lernen und spielen“, erklärt Anna Cierpinski. Die Internationale Kita Ackermannstraße im Frankfurter Gallusviertel lud ihre Kinder in eine Vorlesehöhle ein. Das mit vielen Decken und Kissen aufgebaute Lesezimmer war an diesem grauen und tristen Novembertag ein wohlig warmer Zufluchtsort. Bei der Ankunft wurden die Mädchen und Jungen von der Mutter eines Kindergartenkindes in deutscher und russischer Sprache begrüßt. Zum Vorlesen hatte sie ein Sachbuch über die Erde mitgebracht, es ging um Tiere und Natur. Die Kinder entdeckten die kyrillische Schrift und lauschten den Geschichten, die auf Russisch und Deutsch vorgelesen wurden. „Wir haben in unserer Kita viele Familiensprachen. Mit Sprachkarten, mehrsprachigen Aushängen Regelmäßiger Austausch bei ASB-Fachtagungen Mit vielfältigen Angeboten und Aktionen setzt sich der ASB für Chancengleichheit und bessere Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen ein. Um für die wachsenden Herausforderungen in Kitas, Schulen und anderen Einrichtungen optimal gerüstet zu sein, gibt es Fort- und Weiterbildungsangebote und die jährliche ASBFachtagung Kinder- und Jugendhilfe. Mehr als 200 Mitarbeiter:innen kamen im November 2022 in Potsdam zusammen, um sich fortzubilden und auszutauschen. Im Mittelpunkt standen diesmal Themen wie kindheitsgerechte Mediennutzung und die Stärkung der eigenen Zuversicht. Auch ein digitales Projekt des ASB-Landesverbandes NRW wurde vorgestellt, bei dem sich die Teilnehmenden mithilfe von Spezialbrillen virtuell in Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen umsehen konnten. Die Veranstaltung war ein gelungener Austausch unter Kolleg:innen aus der Kinder- und Jugendarbeit. In den ASB-Kitas steht spielerisches Lernen im Mittelpunkt. Bild: ASB/Hannibal
9 ASB Magazin 01/23 Ängste und Sorgen in Worte zu fassen, um ihrem Schmerz Ausdruck zu verleihen. Das Kunstprojekt wird unter Anleitung der drei angehenden Kunsttherapeutinnen Nicole Boveland, Irina Miller und Tanja Leifeld seit Juli 2022 durchgeführt. „Es ist jedes Mal schön, die großen strahlenden Kinderaugen zu sehen“, freut sich Tanja Leifeld und ist begeistert, dass sie das Studium der Kunsttherapie und die aktive Hilfe für Menschen mit Fluchthintergrund miteinander verbinden kann. In den beiden Kleingruppen entstehen nicht nur eigene Kunstwerke. Vielmehr hilft die Kunst auch bei der Heilung und somit, Angst und Schmerz zu überwinden. Zudem stärkt das Erfolgserlebnis, etwas selbst erschaffen zu haben, das Selbstbewusstsein. So entsteht eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig stärken und helfen kann. Für Nicole Boveland sind vor allem die tolle Zusammenarbeit mit anderen engagierten Menschen und der Einsatz in einem gut organisierten und geschützten Rahmen der Motor ihres freiwilligen Einsatzes. Im November 2022 wurden die drei Kunsttherapeutinnen als Freiwillige des Monats ausgezeichnet. Mit dieser Ehrung möchte der ASB Danke sagen und seiner Wertschätzung für das aktive Engagement der Freiwilligen im Verband Ausdruck verleihen. Ohne den Einsatz der zahlreichen Freiwilligen wären viele unserer Dienste und Angebote nicht möglich. Wir bedanken uns daher bei allen Menschen, die den ASB und seine Arbeit mit ihrer Energie, Kreativität und Zeit unterstützen! Text: Nadine Koberstein Eigene Erfahrungen weitergeben, sich neuen Herausforderungen stellen, mit anderen zusammen sein: Die Gründe, warum sich Menschen ehrenamtlich engagieren, sind vielfältig. Ob Schüler:in oder Rentner:in, Hausfrau/-mann oder Manager:in, beim Arbeiter-Samariter-Bund gibt es viele Möglichkeiten, freiwillig aktiv zu werden: im Katastrophenschutz, im Sanitätsdienst, als Wunscherfüller:in oder bei anderen besonderen Angeboten wie dem Kunstprojekt des ASB Witten. Altersübergreifendes Projekt In Zusammenarbeit mit kunsttherapeutisch geschulten Freiwilligen wurde hier ein altersübergreifendes Projekt für geflüchtete Menschen geschaffen, das ihnen helfen soll, Erlebtes künstlerisch zu verarbeiten. „Die Flucht bringt viele an ihre physischen Grenzen, aber die psychische Belastung ist meist noch schlimmer. Das kreative Tätigwerden entlastet Kinder und Erwachsene für einige Stunden“, erzählt Kirsten Schäfer, Geschäftsführerin des ASB-Kreisverbandes Witten. Vielen Menschen, die vor Krieg und Zerstörung in ihrem Land fliehen mussten, fällt es aufgrund der quälenden Erinnerungen schwer, im Hier und Jetzt anzukommen. Besonders Kindern und Jugendlichen ist es fast unmöglich, die Traumatisierten Menschen mit Kunsttherapie Kraft schenken Freiwillige unterstützen den ASB mit Energie, Kreativität und Zeit Für ihre ehrenamtliche Tätigkeit wurden Irina Miller, Nicole Boveland und Tanja Leifeld (v. l.) als Freiwillige des Monats Oktober 2022 ausgezeichnet. Bilder: ASB
10 ASB Magazin 01/23 A Blind Story: Inklusion im Ehrenamt ausgezeichnet Massenanfall von Verletzten nach Unfällen und Katastrophen vorbereiten. Einmal im Monat trifft sich das Team, um die Kunst des realistischen Schminkens zu üben. Als blinde Frau kann Pia Hemmerling neue Perspektiven und neue Fähigkeiten mit in die Arbeit einbringen. Das Projekt „A Blind Story“ wurde daher mit dem Förderpreis der Helfenden Hand ausgezeichnet. Der ASB erhielt in der Kategorie Nachwuchsarbeit insgesamt drei Auszeichnungen, darunter den zweiten Preis für das Inklusionsprojekt. Verliehen wird die „Helfende Hand“ vom Bundesministerium des Innern und für Heimat. Sensibilisierung für vulnerable Gruppen Der ASB Berlin zeigt mit „A Blind Story“, wie Inklusion im Ehrenamt verwirklicht werden kann: „Das Thema vulnerable Gruppen war bis jetzt Pia Hemmerling und das ASB-Projekt „A Blind Story“ sind mit Deutschlands höchster Auszeichnung im ehrenamtlichen Bevölkerungsschutz geehrt worden. Die 35-Jährige engagiert sich seit 2017 beim ASB Berlin, obwohl sie nahezu erblindet ist. Sie wirkt als Verletztendarstellerin bei Übungen im Bevölkerungsschutz mit und lernt, Verletzungen realitätsgetreu zu schminken. Sanft trägt Pia Hemmerling die rote Farbe auf den Arm ihres Trainers Thomas Krugeler auf, dem sie heute ein Hämatom mit Splittern schminkt. Vor einem halben Jahr erst hat die junge Frau bei der AG Maske des ASB-Landesverbandes Berlin begonnen, das Schminken von Verletzungen zu erlernen. Die AG Maske ist ein Team für Realistische Notfalldarstellung, bei dem sich ehrenamtliche Samariterinnen und Samariter auf einen ASB-Projekt belegte zweiten Platz des Förderpreises Helfende Hand Bild: ASB/Hannibal
11 ASB Magazin 01/23 ganz schön baff, dass wir so weit nach vorne rutschten. Es hat mich sehr gefreut, dass auch das Thema Inklusion wahrgenommen wurde“, meint die Preisträgerin stolz. Ein Gefühl für die Farbe entwickeln Anfangs war es für Pia Hemmerling gar nicht so einfach, Schminken zu lernen. „Ich musste mir ganz genau einprägen, wo die Farbe Rot oder die Farbe Blau liegt. Dadurch ist der Lernprozess länger als bei anderen Menschen“, erklärt sie. Sie hat einen eigenen Schminkkasten mit Hilfsmitteln und besonderen Markierungen. Trainer Thomas Krugeler ist von so viel Einsatz begeistert. „Pia macht das toll. Man merkt, dass sie wirklich Lust auf das Schminken hat und vieles ausprobiert.“ Er zeigt der Schülerin, wie sie mit wenigen Materialien eine breite Palette von Verletzungen schminken kann. „Die Materialien verhalten sich jeden Tag und auch bei jeder Person anders. Pia hat ein Gefühl dafür entwickelt, bei welchen Bedingungen sie mehr und wann weniger Farbe verwenden muss.“ Als Nächstes möchte Pia Hemmerling lernen, eine Kopfwunde zu schminken, und ihre Brandwundentechnik verbessern. „Bis jetzt kann sie vor allem Verletzungen schminken, die großflächig sind. Eine komplette Unterarmamputation zum Beispiel wäre eher möglich als kleine, detailreiche Verletzungen“, erklärt Thomas Krugeler. 7.000 Euro Preisgeld erhielt die AG Maske von der Helfenden Hand. Damit möchte das Team Materialien wie ein neues Licht oder neue Markierungen kaufen, um ihrer Mitstreiterin die Arbeit zu erleichtern. „Denn natürlich soll mir das Schminken auch Spaß machen“, sagt die engagierte Samariterin lachend. Text: Maren Windfelder kein Bestandteil der Katastrophenschutzausbildung. Wir möchten die Helfer und Helferinnen jedoch für das Thema sensibilisieren“, berichtet Ausbilder Thomas Krugeler. Vulnerable Menschen mit Beeinträchtigungen wie Pia Hemmerling können daher als Verletztendarsteller:innen bei Übungen im Bevölkerungsschutz genauso mitwirken wie ihre Kolleg:innen und auch zu Schminker:innen der AG Maske ausgebildet werden. Pia Hemmerling ist beruflich als medizinisch-taktile Untersucherin in der Brustkrebsfrüherkennung tätig, da sie als blinder Mensch über einen sehr guten Tastsinn verfügt. Darüber hinaus engagiert sie sich gerne ehrenamtlich beim ASB. Besonders gut gefällt ihr, dass hier alle als ein großes Team miteinander arbeiten. „Wenn man einmal Fuß gefasst hat, dann ist man auch dabei, das finde ich sehr schön“, meint die junge Frau begeistert. Menschen mit Behinderung zum Ehrenamt ermutigen Mit ihrem Engagement möchte die Ehrenamtliche auch andere darauf aufmerksam machen, dass Menschen mit Behinderung einen festen Platz im Alltag brauchen. „Und ich möchte dazu ermutigen, sich auch mit einem Handicap ehrenamtlich zu engagieren. Ich will dem ASB und der Gesellschaft zeigen, dass das geht. Der Slogan von der Inklusion im Ehrenamt ist toll, aber noch schöner wäre es, wenn er Normalität würde“, sagt Pia Hemmerling. Bei der Preisverleihung der Helfenden Hand im Bundesinnenministerium war sie ganz schön aufgeregt. „Ich habe damit gerechnet, dass wir vielleicht nicht den letzten Platz belegen, weil wir ein tolles Team sind. Inklusion im Ehrenamt macht ja definitiv neugierig. Aber ich war dann Bundesinnenministerin Nancy Faeser überreicht die Trophäe an das Team der AG Maske des ASB-Landesverbandes Berlin. Bild: Helfende Hand Pia Hemmerling schminkt ein Hämatom mit Splittern auf den Arm ihres Trainers. Bild: ASB/Hannibal
12 ASB Magazin 01/23 dem weiß ich jetzt umfassend über die verschiedenen Krankheitssymptome Bescheid“, berichtet der 29-Jährige. Aufklärung kann Leben retten Dank seines neuen Wissens kann Jedlin nun selbst Aufklärungsveranstaltungen in den Gemeinden organisieren. Dabei erklärt er den Bewohner:innen, wie sie sich vor der Krankheit schützen können und was zu tun ist, wenn sie sich angesteckt haben. „Ich habe den Teilnehmern gezeigt, wie sie zu Hause ein orales Rehydratationsserum zubereiten können, und sie darauf hingewiesen, dass sie ins Krankenhaus gehen müssen“, sagt Jedlin. Mindestens 19.200 Menschen in der Region sollen mit der Aufklärung über die Prävention und Behandlung von Cholera erreicht werden. Unterstützung für sozial Benachteiligte Neben den Schulungen versorgt der ASB die Haitianer:innen mit frischem Trinkwasser aus mobilen Wasserfilteranlagen, den sogenannten Skyhydranten. Außerdem verteilten Samariter:innen Haiti – Land in einer vergessenen Krise So hilft der ASB bei der Cholera-Bekämpfung Nachdem über drei Jahre lang keine Cholera in Haiti aufgetreten war, wurden Anfang Oktober 2022 wieder erste Fälle bestätigt. Inzwischen hat sich die Epidemie weiter ausgebreitet, und jeder fünfte Fall endet tödlich. Das ASB-Länderbüro in Haiti startete daher im November erste Hilfsmaßnahmen, um die Verbreitung der Krankheit einzuschränken. Bei den Hilfsmaßnahmen setzt der ASB vor allem auf Schulungen und Aufklärungskampagnen, sowohl für die Bewohner:innen als auch für die Mitarbeiter:innen in Petit-Goâve und Saint Jean du Sud. Der junge ASB-Mitarbeiter Jedlin Christophe hat gleich zu Beginn an einer der Schulungen zur Cholera-Prophylaxe teilgenommen. Zuvor wusste er kaum etwas über diese Epidemie, doch schon bald konnte er das erlernte Wissen an die Gemeindemitglieder weitergeben. „Dank meiner Schulung habe ich eine Menge gelernt, vor allem wie wichtig Hygienemaßnahmen sind. So kann ich verhindern, mich mit Cholera anzustecken und die Krankheit in meiner Umgebung weiterzuverbreiten. AußerBilder: ASB Haiti
13 ASB Magazin 01/23 an sozial benachteiligte Menschen Hygienekits, die aus einem Eimer, Tabletten zur Wasseraufbereitung und Seife zum Händewaschen bestehen. Vor allem Schwangere, ältere Menschen und Menschen mit Behinderung erhalten Hilfe bei der Cholera-Prävention. Wie wichtig das ist, weiß der 41-jährige Bauer Elysée Julien, der vor einigen Jahren selbst schwer an Cholera erkrankte. „Damals habe ich 22 Tage im Krankenhaus verbracht, war geschwächt und mutlos. Ich habe mich gefühlt, als würde ich sterben“, erzählt der Familienvater. Dieses Mal möchte er sich besser schützen – vom ASB hat er bereits ein Hygieneset erhalten. „Der Einsatz des ASB ist sehr wichtig für die Menschen, weil die Angst zu erkranken zunimmt“, sagt Elysée. Er ist voller Sorge, denn der Cholera-Ausbruch verschärft die ohnehin schon schwierige Situation in Haiti deutlich. Bewaffnete Banden blockieren wichtige Straßen und die Infrastruktur, häufig kommt es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Die Folge: Krisen wie Nahrungsknappheit oder Mangelernährung spitzen sich zu. Der ASB bleibt vor Ort Oliver Huber, Referent für Lateinamerika und Haiti beim ASB-Bundesverband, sagt dazu: „Haiti befindet sich in einer extrem komplexen Krise, die von einer katastrophalen humanitären Lage, einer großen Sicherheitsproblematik und fehlendem Zugang zu Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäusern geprägt ist. Angesichts der geringen internationalen Aufmerksamkeit für Haiti ist es umso wichtiger, dass der ASB in dieser vergessenen Krise weiterhin vor Ort ist. Die Menschen sind dringend auf Hilfe angewiesen.“ Text: Maren Windfelder Zahlreiche ASB-Mitarbeiter:innen und Gemeindemitglieder nahmen bereits an den Cholera-Schulungen des ASB teil. So sollen 2.234 Haushalte in Petit-Goâve und 16.994 in Saint Jean du Sud über Cholera aufgeklärt werden. Die Teilnehmer:innen lernen, die Symptome der Krankheit zu erkennen sowie ein Rehydratationsserum zuzubereiten, und sie erfahren, wie sie sich und ihre Familien vor einer Infektion schützen können. Bilder: ASB Haiti
14 ASB Magazin 01/23 härtesten“, sagt ASB-Präsidentin Katarina Barley, die die Helferinnen und Helfer des ASB in Köln tatkräftig unterstützte. „Wir möchten Obdachlosen menschliche Wärme spenden. Mit unserer Kältehilfe-Aktion möchten wir ein Zeichen gegen Ausgrenzung setzen.“ Wie groß der Bedarf an Hilfsgütern aktuell ist, zeigte sich an diesem Abend einmal mehr. Vor der Ausgabe am ASB-Heldenwagen bildete sich eine Schlange obdachloser Menschen, die mit Gulaschsuppe sowie Bouletten, Tee und Kaffee versorgt wurden. Die meisten Gäste waren dankbar für die Aktion. Auch Dirk, der erst seit Kurzem auf der Straße lebt. Ein persönlicher Schicksalsschlag habe ihn zu einem Leben auf der Straße geführt, erzählt der 50-Jährige. Anfangs konnte er sich mit der Situation nur schwer arrangieren, doch jetzt komme er ganz gut klar, meint Dirk. Er könne die Situation ja selbst beeinflussen, so der Fest umklammert Theo seinen neuen Schlafsack. Der 31-Jährige ist schon länger obdachlos. Es sei die Sucht, die ihn dahin gebracht habe, erzählt der junge Mann. Sein Leben bekommt er nur schwer in den Griff. Während der Corona-Pandemie hatte er ein Zimmer in einer Jugendherberge, die wegen des Lockdowns nicht öffnen durfte und daher die Räume obdachlosen Menschen zur Verfügung gestellt hat. Doch er habe sich dort nicht an die Regeln gehalten und musste gehen, so Theo. Umso dankbarer ist er an diesem nasskalten Freitagabend für den Schlafsack und die wärmende Suppe, die die Samariterinnen und Samariter auf dem Breslauer Platz in Köln ausgeben. Am 13. Januar führte der ASB zum sechsten Mal bundesweit seine jährliche Kältehilfe-Aktion durch. Die Samariter:innen verteilten winterfeste Schlafsäcke und Hygieneartikel. „Die kalte Jahreszeit trifft Menschen, die auf der Straße leben, am Wärme für Obdachlose ASB setzt bundesweite Kältehilfe fort Bild: ASB/Bildschön GmbH
15 ASB Magazin 01/23 vom ASB-Kreisverband. Eine Idee, die bei der Wohnungslosenhilfe begeistert aufgenommen wurde. „Wohnungslose Frauen treten im öffentlichen Leben noch weniger in Erscheinung als obdachlose Männer, deshalb ist die Dunkelziffer hier sicher sehr hoch“, erklärt Susanne Leins von der Ambulanten Wohnungslosenhilfe. „Die obdachlosen Frauen schlüpfen zumeist mit ständigem Wechsel bei Verwandten, Freunden oder Bekannten unter. Manchmal sind es auch Frauen mit Kindern“, weiß sie. Auch der ASB-Landesverband Brandenburg beteiligte sich zum sechsten Mal an der bundesweiten Kältehilfe-Aktion und unterstützte obdach- und wohnungslose Menschen in Potsdam. Das Team des ASB übergab am Vormittag auf dem Gelände der Stadtverwaltung wärmende Schlafsäcke und Hygienesets für Männer und Frauen an die Mitarbeiter:innen der lokalen „Creso – Creative Sozialarbeit gemeinnützige GmbH“ und an die „Suppenküche der Volkssolidarität Brandenburg e. V.“. Beide Träger werden die Hilfsgüter nun gezielt an Bedürftige weitergeben. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Wohnungslosen kontinuierlich gestiegen. Dies zeigen Ergebnisse der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW), einer bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der sozialen Dienste und Einrichtungen für Menschen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind. Nach Angaben der BAGW waren 2020 etwa 306.000 Menschen in Deutschland wohnungslos. Etwa 45.000 Menschen leben ganz ohne Unterkunft auf der Straße. Text: Nadine Koberstein gelernte Sanitär-Elektro-Meister weiter. Und er möchte so schnell wie möglich wieder ein geregeltes Leben führen, weg von der Straße. Im Januar hat er zunächst einen 520-Euro-Job gefunden, zum 1. Februar wird er in Vollzeit übernommen. Sein nächstes Ziel: eine eigene Wohnung. Eine bundesweite Aktion Die Kältehilfe des ASB-Bundesverbandes findet seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit dem Kölner Verein Helping Hands Cologne statt, der sich in der Domstadt für Obdachlose engagiert. Die Kolleg:innen des ASB Rhein-Erft/Düren e. V. stellten diesmal außerdem die medizinische Versorgung sicher, prüften Blutdruck und Blutzucker und versorgten Schürfwunden. Rettungssanitäterin Daniela Dohr engagiert sich schon viele Jahre ehrenamtlich beim ASB. „Wir können entweder zu Hause sitzen oder eben Gutes tun“, begründet die 40-Jährige ihren Einsatz. „Und wir haben ein leichtes Helfersyndrom“, ergänzt Ehemann Alexander (48), der an diesem Abend ebenfalls dabei ist. Wie schon in den Jahren zuvor beteiligte sich auch der ASB-Kreisverband Nienburg an der bundesweiten Aktion. Samariter:innen aus Rehburg übergaben die Kältehilfesets der Ambulanten Wohnungslosenhilfe der Diakonie in Nienburg. Neu in diesem Jahr waren die Angebote für wohnungslose Frauen: Es gab spezielle Hygienesets und eine unverbindliche ärztliche Sprechstunde. „Das war der Auslöser für uns, einmal die besondere Situation von Frauen ohne festen Wohnsitz in den Fokus zu rücken“, erzählt Anke Diekmann Das Kältehilfe-Team der Kölner Bundesgeschäftsstelle mit ASB-Präsidentin Katarina Barley (3. v. r.). Bilder: ASB/Bildschön GmbH Am Kölner Hauptbahnhof wurden mit tatkräftiger Unterstützung von ASB-Präsidentin Katarina Barley Gulaschsuppe, Tee und Kaffee verteilt.
16 ASB Magazin 01/23 lassen durfte, per Videotelefonie angerufen, denn Lena will ihm den neuen Roller zeigen. Derweil schießen andere Kinder und Jugendliche im Außenbereich auf das neue Fußballtor und finden beim gemeinsamen Spiel ein wenig Ablenkung vom Alltag. „Viele der Kinder stehen noch immer unter Schock, sie sind unruhig und nervös. Durch Sport können sie auf andere Gedanken kommen“, sagt Veronika B., die mit ihrem Sohn aus der Ukraine fliehen musste und erst nach einigen Zwischenstationen hier angekommen ist. Patricia Werner, Sozialarbeiterin beim ASB Ostbrandenburg, begleitet die Frauen und Kinder täglich. Sei es beim Ämterbesuch oder bei der Suche nach einer passenden Schule in der Umgebung. Auch sie hat sich für die Anschaffung der Sportartikel starkgemacht. „Wir haben einen bestehenden Fernsehraum in einen Gemeinschaftssportraum umgebaut. Und nun können sich die Große Freude in der Geflüchtetenunterkunft im brandenburgischen Buckow, die seit April 2022 geflohene Menschen aus der Ukraine beherbergt. Wo sonst gemeinsam zu Abend gegessen wird, erwartet die neun ukrainischen Kinder und Jugendlichen heute eine freudige Überraschung. Mehrere Sportgeräte warten darauf, ausprobiert zu werden. Ermöglicht wurde das unerwartete Ereignis durch die Sportmarke „ran“, die im März 2022 zugunsten der Ukrainehilfe des ASB die Spendenaktion #ranhilftderukraine gestartet hatte. Die kleine Arina (2), die mit ihrer Mutter vor knapp einem Jahr aus Charkiw geflohen ist, macht große Augen, springt freudestrahlend auf einen kleinen weißen Roller und dreht eine Runde durch den Speise- und Aufenthaltsraum der ehemaligen Jugendherberge. Einen ähnlichen Roller hatte sie auch in der Ukraine, bevor sie mit ihrer Mutter Hals über Kopf fliehen musste. Schnell wird der Vater, der die Ukraine nicht verGemeinsame Aktion von ASB und #ranhilftderukraine Sportgeräte und Kurse für Geflüchtete aus der Ukraine Bild: ASB/Christian Ditsch
17 ASB Magazin 01/23 Die über #ranhilftderukraine gesammelten Spendengelder kamen komplett der Ukraine-Nothilfe des ASB zugute. Zusätzlich zu Spendenaufrufen bekannter Sportler:innen im Fernsehen, auf der Website und in den sozialen Medien wurden über den „ran hilft“-Partner „VIPrize“ außerdem Tickets für Sportveranstaltungen verlost. Das Highlight der Verlosungen waren zwei Karten für das komplett ausverkaufte und stark nachgefragte Spiel der American-Football-Teams in München. Tausende Sportbegeisterte nahmen an dieser Aktion teil und erhöhten damit die Spendensumme erheblich. Am Ende konnten mit der Aktion #ranhilftderukraine mehr als 180.000 Euro eingenommen werden. „ran“-Sportchef Alexander Rösner resümiert: „Es war uns eine absolute Herzensangelegenheit, den Spendenaufruf des ASB zugunsten der unter dem Krieg Not leidenden Ukrainer mit unserer medialen Kraft zu unterstützen. Umso mehr freut es uns, dass über 180.000 Euro an Spenden auf diesemWeg zusammengekommen sind.“ Die stellvertretende ASB-Bundesvorsitzende Dr. Christine Theiss ergänzt: „Außerdem schafft Sport Gemeinschaftserlebnisse und hilft dabei, die Gedanken an den bedrückenden Krieg in der Heimat für einen Moment hinter sich zu lassen.“ Text: Jan Weisbrod Kinder und Jugendlichen nach dem Kindergarten oder der Schule dort austoben und Kontakte knüpfen“, sagt sie. „Außerdem verlagert sich das Geschehen von den Zimmern hin in den Sportraum und ermöglicht den Erwachsenen so etwas Privatsphäre“, ergänzt Marian Klaus, Bereichsleiter Gemeinschaftsunterkünfte beim ASB Ostbrandenburg. Wie hier in Buckow haben der ASB und „ran“ bundesweit weitere 13 Einrichtungen mit Sportgeräten ausgestattet. Neben Rollern, Fußballtoren und Basketballkörben konnten von den Spendengeldern auch Fitnessgeräte wie Hanteln, Sportmatten und Therapiekreisel angeschafft werden. Mit der Ausstattung können ehrenamtliche Helfer:innen sogar Sportkurse für die Geflüchteten organisieren. „Die Fitnesskurse bieten den Bewohner:innen eine niedrigschwellige Möglichkeit für sportliche Gemeinschaftsaktivitäten. Positiver Nebeneffekt ist die Verbesserung der deutschen Sprache, da die Kurse auf Deutsch stattfinden. Und der ehrenamtliche Kursleiter des ASB ist ein lizenzierter Fitnesstrainer“, erklärt Thomas Müffke vom ASB Frankfurt am Main. Bilder: ASB/Christian Ditsch Kinder wie die zweijährige Arina (linkes Bild) auf ihrem neuen Roller haben nun mehr Abwechslung und Spaß im neuen Gemeinschaftssportraum in der Unterkunft Buckow. „Mit den Spenden ermöglichen wir Kindern und Jugendlichen und auch Erwachsenen, sich gemeinsam sportlich zu betätigen. Das hilft den Geflüchteten, sich mit Sport fit zu halten.“ —–––– Dr. Christine Theiss, stellvertretende ASB-Bundesvorsitzende
18 ASB Magazin 01/23 Der ASB-Hausnotruf: schnelle Hilfe per Knopfdruck Bewährter Service für mehr Sicherheit zu Hause und unterwegs Hildegard Siegel* (76) ist verwitwet und lebt allein. Sie hat eine Tochter, die im Ausland wohnt, und einen Sohn, der mit Frau und Kindern knapp 200 Kilometer entfernt lebt. Die Rentnerin hält dank Handy und Tablet regelmäßig Kontakt zu ihren erwachsenen Kindern, die jedoch eher selten vorbeikommen können. Die rüstige Seniorin treibt regelmäßig Sport, geht einkaufen und trifft sich mit Freundinnen. Umso größer war der Schreck, als sie vor drei Monaten im Bad gestürzt ist. Zum Glück war die Nachbarin zu Besuch und konnte ihr gleich aufhelfen – gebrochen war nichts. Dennoch hat dieses Ereignis die ganze Familie in Sorge versetzt. Was, wenn beim nächsten Sturz niemand in der Nähe ist? Hildegard Siegel und ihre Kinder suchten gemeinsam eine Lösung und dachten an ein Hausnotrufsystem. Der Sohn war im Internet bereits auf den Hausnotruf des ASB aufmerksam geworden. Zahlen & Fakten • Der ASB betreut deutschlandweit rund 80.000 Hausnotruf-Kund:innen. • Die Basisleistungen sind bei allen ASB-Gliederungen gleich. • Der ASB ist Mitglied im Bundesverband Hausnotruf. Zu den Mitgliedern des 2019 gegründeten Verbandes zählen alle großen Hilfsorganisationen sowie zahlreiche private Anbieter. Die Mitglieder repräsentieren in Deutschland einen Marktanteil von rund 95 Prozent. • Mehr zu den Service-Angeboten im ASB-Hausnotruf erfahren Sie unter https://www.asb.de/ unsere-angebote/hausnotruf und beim ASB in Ihrer Nähe. * Name von der Redaktion geändert Bild: ASB/M.Ressel
19 ASB Magazin 01/23 nun zu Hause wieder sicher. Denn wenn mir mal was passiert, ist umgehend jemand zur Stelle und hilft.“ Auch ihre Kinder sind beruhigt, denn der Hausnotruf bietet einen zuverlässigen Rundumservice für alle, die auf Nummer sicher gehen wollen. Übrigens: Der ASB-Hausnotruf kann auch jüngeren Menschen das Leben erleichtern, wenn ihre Mobilität vorübergehend eingeschränkt ist. Und selbst für unterwegs – ob beim Spaziergang oder bei einer Radtour – gibt es Notruf-Varianten. Der Hausnotruf bietet somit die Gewissheit, dass ihnen im Notfall umgehend und fachkundig geholfen wird – einfach auf Knopfdruck. Text: Markus Adelberg/Alexandra Valentino Bei einem persönlichen Beratungstermin zu Hause erfuhren Mutter und Sohn dann alles Wissenswerte über Funktion, Technik, Bedienung, Gerätestandort, Hilfeleistungen und Kosten. Schnell waren beide überzeugt – der ASB-Hausnotruf soll es sein. Zu dessen Basisleistungen gehören die Bereitstellung und Installation eines Hausnotrufgeräts inklusive Handsender, eine 24-Stunden- Erreichbarkeit der Hausnotrufzentrale, die Bearbeitung aller eingehenden Notrufe sowie je nach Vereinbarung eine Information an Angehörige, Nachbar:innen oder Pflegedienste. Bei lebensbedrohlichen Situationen wird umgehend der Rettungsdienst informiert. Die Gerätewartung ist kostenfrei, und falls ein Gerät aus technischen Gründen ausgetauscht werden muss, erfolgt dies kostenfrei innerhalb von 48 Stunden. Daneben gibt es verschiedene Komfortangebote, die nach Bedarf hinzugebucht werden können. Die Preise und das Leistungsspektrum der Komforttarife sind regional unterschiedlich. Beim Vorliegen einer anerkannten Pflegebedürftigkeit und weiteren Voraussetzungen können die monatlichen Kosten für den Basistarif von der Pflegekasse übernommen werden. Nähere Informationen erhalten Sie beim ASB in Ihrer Nähe oder bei Ihrer Pflegekasse. Bei allen Varianten gilt: Technik und Service des ASB punkten auch in der Praxis – dafür sorgen die Mitarbeiter:innen in den Hausnotrufzentralen und im Einsatz. Hildegard Siegel ist erleichtert: „Ich fühle mich 24 h 365 Tage Einfache Technik – direkter Kontakt 1.Notrufgerät Die Hausnotruf-Basisstation wird mit dem Telefonanschluss und dem Stromnetz verbunden. Alternativ verfügt das Notrufgerät über eine eingebaute Mobilfunk-Simkarte (GSM-Gerät) und wird nur mit dem Stromnetz verbunden. 2.Hören und Sprechen Die Sprechverbindung erfolgt über das integrierte Mikrofon und den Lautsprecher im Notrufgerät. Ein Notruf kann über die große rote Taste am Gerät ausgelöst werden. 3.Handsender Alle Hausnotrufteilnehmer:innen erhalten zusätzlich einen Handsender, der als Armband oder als Kette getragen werden kann. Durch Betätigung der Drucktaste wird ebenfalls ein Notruf ausgelöst. 4.Hausnotrufzentrale Das Notrufgerät stellt die Verbindung zur ASBHausnotrufzentrale binnen ca. 30 Sekunden her. Die Mitarbeiter:innen der Hausnotrufzentrale können bei Notrufeingang sofort alle hinterlegten Informationen einsehen. 5.Hausnotrufeinsatz Je nach Hilfebedarf werden Angehörige, Nachbar:innen, Pflegedienst, Rettungsdienst oder andere Notdienste benachrichtigt. 6.Nachfrage auf Wunsch Der ASB-Hausnotruf bietet auf Wunsch die Möglichkeit einer „Tagesmeldung“. Dabei können Hausnotrufteilnehmer:innen ein- oder mehrmals täglich bestätigen, dass es ihnen gut geht. Erfolgt die Meldung nicht, fragen die Mitarbeiter:innen nach oder schicken jemanden vorbei. Grafik: ASB-RV Mittleres Westfalen
20 ASB Magazin 01/23 Bundesverband ASB Magazin im neuen Look Das ASB Magazin hat eine neue Titelseite, und auch den Innenteil haben wir klarer und übersichtlicher gestaltet. Das Layout ist nun lesefreundlicher: Die Schrift ist etwas größer und die zwei Spalten erleichtern den Lesefluss. Damit haben wir das aufgefrischte ASB-Design auch für das Magazin umgesetzt. Der helle Gelbton, der ein Markenzeichen des neuen Designs ist, schmückt nun die Titelseite. Was sich nicht verändert hat, sind die vertrauten Themen des ASB – ob Rettungsdienst, Katastrophenschutz, soziale Themen, ehrenamtliches Engagement oder Auslandshilfe. Wir hoffen, Ihnen gefällt das neue Erscheinungsbild, und wünschen viel Freude beim Lesen. Ihre Magazin-Redaktion Meldungen aus dem Verbandsgeschehen kurz & gut Bild: F. Zanettini ASB Hamburg begrüßt Fortsetzung des Sprach-Kita-Förderprogramms Beim ASB Hamburg werden sechs von 15 ASB-WerkstattKitas durch das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ gefördert. Für jede dieser Kitas stellt das Programm eine zusätzliche Fachkraft zur Verfügung, die sich um die alltagsintegrierte sprachliche Bildung der Kinder kümmert. Nachdem die Bundesregierung Mitte letzten Jahres verlauten ließ, das Programm übergangs- und ersatzlos einzustellen, hat der Hamburger Senat beschlossen, es aus Landesmitteln fortzusetzen und ab 2024 in das Landesprogramm Kita-Plus zu überführen. „Dies ist eine wichtige Entscheidung für die Kinder, Eltern und unsere Fachkräfte, die sich tagtäglich für eine verlässliche und qualitativ hochwertige Sprachförderung in unseren Werkstatt-Kitas einsetzen“, begrüßt Marcus Weinberg, Landesvorsitzender des ASB Hamburg, diesen Beschluss. (PW) Hamburg Bild: R. Fuhrmann Fusion in Unterfranken Zwei Standorte, ein Verband: Die beiden ASB-Verbände Würzburg-Mainfranken und Schweinfurt haben sich Ende letzten Jahres zusammengeschlossen. Bei der Entscheidung für die Fusion spielten wirtschaftliche Belange sowie die Effektivität eine tragende Rolle. Der neu gegründete ASB-Regionalverband Würzburg-Schweinfurt wird in einem sehenswerten Video vorgestellt, das unter anderem auf der YouTube-Seite des Landesverbandes (www.youtube.com/ASBBayern) zu finden ist. (MW) Bayern
21 ASB Magazin 01/23 Kita-Kinder als Autor:innen Gemeinsam mit dem Kinderbuch- und Trendverlag migo aus der Oetinger Verlagsgruppe haben sich vier ASB-Kindertagesstätten des ASB Westhessen ans Werk gemacht, um Geschichten von und mit KitaKindern aufzuschreiben und zu illustrieren. Bei gemeinsamen Treffen und Gesprächen wurde alles gesammelt, was zur Herstellung eines eigenen Buches notwendig ist. Die Geschichten sind so unterschiedlich wie die Fantasie der Kinder, bunt und variantenreich. Sie drehen sich um Themen wie Zukunft, die Schönheit der Erde, Freundschaften oder die Feuerwehr bis hin zu Kinderkrimis. Jetzt ist das erste Minibuch fertig und enthält zwei Wolfsgeschichten aus der Lachsgruppe und der Giraffengruppe der ASB-Kitas in Stephanshausen. (DF) Hessen „Erinnerungen mit Geschmack“ So heißt die Rezeptsammlung, die das Team der ASB- Tagespflege Stolzenau vom Kreisverband Nienburg gemeinsam für die Tagesgäste zusammengestellt hat. Das kleine Kochbuch ist aber viel mehr als eine Rezeptsammlung. Neben den teilweise in der Handschrift der Gäste abgedruckten Rezepten gibt es zu fast jedem Gericht ein Gesicht und persönliche Worte; manchmal eine Geschichte, manchmal einen Tipp. Es ist ein Stück Zeitgeschichte sowie eine große Wertschätzung – und so flossen Tränen der Rührung, als die Tagesgäste ihre Kochbücher zu Weihnachten auspackten. (AD) Niedersachsen Tolle Spendenaktion für den Berliner Wünschewagen mit den BR Volleys Der Berliner Wünschewagen war zu Gast vor der Max-Schmeling- Halle! In einer Gemeinschaftsaktion mit dem Fanclub „7. Mann“ und der ASB-Kinder- und -Jugendhilfe hat der ASB Berlin am 18. Januar beim Spiel der Recycling Volleys erfolgreich nicht nur Pfandbecher, sondern auch Spenden für das Herzensprojekt gesammelt. (PD) Bild: Patricia Dichtl Berlin
22 ASB Magazin 01/23 Der Vorteil: Kleine, selbst organisierte Pflege-Teams planen ihre Arbeitszeiten in Eigenregie und organisieren sich so, dass sie flexibler auf die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen eingehen können. Das ist ein Gewinn für beide Seiten. Innovative Lösungen sind gefragt. Daran werden wir weiterarbeiten. Für die Bekämpfung des Fachkräftemangels gibt es keine einfachen Lösungen. Es sind zahlreiche weitere Aspekte zu bedenken und zu bearbeiten. Dazu zählt die Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte ebenso wie die Arbeitgeberattraktivität. Wir leisten als ASB einen Beitrag dazu, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Denn wir setzen alles daran, auch in Zukunft „hier und jetzt helfen“ zu können. Ihr Knut Fleckenstein, ASB-Bundesvorsitzender Wir im ASB Liebe Samariterinnen und Samariter, der Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel ist bis in unseren Alltag spürbar: ob man Handwerker braucht oder wenn Schulstunden ausfallen. Die Personalnot in der sozialen Arbeit trifft auch uns als ASB mit aller Wucht – in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Pflege oder im Rettungsdienst. Es wird immer schwieriger, eine Stelle als Erzieher oder Erzieherin in einer Kita zu besetzen oder Pflegefachkräfte und Notfallsanitäter:innen zu gewinnen. Doch wir steuern mit aller Kraft gegen: Das beginnt mit den Freiwilligendiensten FSJ und BFD, die jungen und auch lebenserfahrenen Menschen einen praxisnahen Einblick in soziale Berufe geben. Viele entscheiden sich danach für eine Ausbildung in einem sozialen Beruf oder für einen beruflichen Neuanfang. Die Ausbildung eigener Nachwuchskräfte spielt eine Schlüsselrolle. Deshalb engagiert sich der ASB stark in der Ausbildung, zum Beispiel in der Pflege: In Baden-Württemberg bildet der ASB 250 junge Menschen aus, in NordrheinWestfalen sind es 100 und in Hamburg 85 Auszubildende. Dieses hohe Niveau wollen wir halten und weiter ausbauen. Diese Potenziale zu heben und Menschen für soziale Berufe zu gewinnen, ist enorm wichtig. Doch das allein reicht noch nicht aus. Der ASB geht auch neue Wege. Zum Beispiel erprobt der ASB in Hamburg neue Formen der Arbeitsorganisation: EVA heißt das Pilotprojekt, das für „eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Arbeiten“ in der Pflege steht. Bild: ASB/Hannibal
23 ASB Magazin 01/23 Preise 1. Preis: ein Picknickkorb 2. bis 5. Preis: je ein ASBRegenschirm Fahne Stiefmütterchen, Veilchen kurz für: in das Zupfplättchen (Saiteninstrum.) Nibelungenmutter Fußballmannschaft türkischer Ehrentitel Herausgeber veraltet: Ameise urtümlich; komisch Verwandter poetisch: Wohlgeruch Figur aus Schillers „Wallenstein“ falsches Gefahrensignal Hautfärbung durch UVStrahlen Affe, Weißhandgibbon umweltschädl. Treibgas (Abk.) Wohnungsnehmerin Aufforderung, etwas zu nehmen anbaufähig ungefähr Aufsehen, Skandal persönl. Fürwort, 1. Person Singular Nachbarschaft, Umwelt 6 1 10 4 8 9 5 3 7 2 s0910-22 ® 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Fahne Stiefmüt erchen, Veilchen kurz für: in das Zupfplät chen (Saiteninstrum.) Nibelungenmut er Fußballman - schaft türkischer Ehrenti el Herausgeber veraltet: Ameise urtümlich; komisch Verwandter poetisch: Wohlgeruch Figur aus Schillers „Wallenstein“ falsches Gefahrensignal Hautfärbung durch UVStrahlen Af e, eißhandgib on umweltschädl. Treibgas (Abk.) ohnungsnehmerin Auf orderung, etwas zu nehmen anbaufähig ungefähr Aufsehen, Skandal persönl. Fürwort, 1. Person Singular Nachbarschaft, Umwelt s0910-2 ® Einsendeschluss Schicken Sie Ihr Lösungswort entweder per Post an ASB Magazin | Sülzburgstraße 140 | 50937 Köln oder per E-Mail an raetsel@asb.de Bitte geben Sie Ihre Mitgliedsnummer an! Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen. Einsendeschluss ist der 12. April 2023. Die Gewinner:innen werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. Kontakt Mitglieder-Hotline Hier beantworten wir alle Fragen rund um Ihre ASB-Mitgliedschaft und nehmen Änderungen von Adresse, Namen oder Kontoverbindung entgegen. Wir sind für Sie da und helfen gerne weiter. Sie erreichen uns unter: Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e. V. Postfach 42 03 79 | 50897 Köln Tel.: 0800/2 72 22 55 (mo.– fr. 8–18 Uhr) Fax: 0221/4 76 05-303 E-Mail: mitgliederinfo@asb.de Bitte geben Sie Ihre Mitgliedsnummer an. Rätseln Sie mit Diesmal suchen wir eine heimische Gemüsesorte, die im Frühjahr zu den ersten zählt. Schon ab März haben die kleinen Vitaminbomben aus geschützter Anzucht wieder Saison. Im Salat, als Brotbelag oder Snack eignen sich die knackigen, mild-scharfen Knollen und sind auch wegen ihrer Mineralstoffe ausgesprochen gesund. Die enthaltenen Senföle helfen außerdem gegen Frühjahrsmüdigkeit. Rätseln Sie mit! Diesmal können Sie einen Picknickkorb für vier Personen gewinnen. Wir wünschen viel Glück! ASB-Rückholdienst Ein Unfall oder eine Krankheit im Ausland? Als ASB-Mitglied können Sie sich auf unseren Rückholdienst verlassen. Er bringt Sie kostenlos, schnell und sicher nach Hause zurück, auch wenn Sie intensivmedizinische Betreuung benötigen. Das gilt auch für Ehepartner:innen, eingetragene Lebenspartner:innen und Kinder, für die Kindergeldanspruch besteht. Die notwendigen Formalitäten erledigen wir für Sie. Im Notfall einfach anrufen und die Hilfe kommt. Wir sind rund um die Uhr erreichbar. Tel.: 0221/4 76 05-555 Fax: 0221/4 76 05-311 E-Mail: rhd@asb.de Bild: Les Jardins de la Comtesse
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