ASB-Magazin Ausgabe März 2023

11 ASB Magazin 01/23 ganz schön baff, dass wir so weit nach vorne rutschten. Es hat mich sehr gefreut, dass auch das Thema Inklusion wahrgenommen wurde“, meint die Preisträgerin stolz. Ein Gefühl für die Farbe entwickeln Anfangs war es für Pia Hemmerling gar nicht so einfach, Schminken zu lernen. „Ich musste mir ganz genau einprägen, wo die Farbe Rot oder die Farbe Blau liegt. Dadurch ist der Lernprozess länger als bei anderen Menschen“, erklärt sie. Sie hat einen eigenen Schminkkasten mit Hilfsmitteln und besonderen Markierungen. Trainer Thomas Krugeler ist von so viel Einsatz begeistert. „Pia macht das toll. Man merkt, dass sie wirklich Lust auf das Schminken hat und vieles ausprobiert.“ Er zeigt der Schülerin, wie sie mit wenigen Materialien eine breite Palette von Verletzungen schminken kann. „Die Materialien verhalten sich jeden Tag und auch bei jeder Person anders. Pia hat ein Gefühl dafür entwickelt, bei welchen Bedingungen sie mehr und wann weniger Farbe verwenden muss.“ Als Nächstes möchte Pia Hemmerling lernen, eine Kopfwunde zu schminken, und ihre Brandwundentechnik verbessern. „Bis jetzt kann sie vor allem Verletzungen schminken, die großflächig sind. Eine komplette Unterarmamputation zum Beispiel wäre eher möglich als kleine, detailreiche Verletzungen“, erklärt Thomas Krugeler. 7.000 Euro Preisgeld erhielt die AG Maske von der Helfenden Hand. Damit möchte das Team Materialien wie ein neues Licht oder neue Markierungen kaufen, um ihrer Mitstreiterin die Arbeit zu erleichtern. „Denn natürlich soll mir das Schminken auch Spaß machen“, sagt die engagierte Samariterin lachend. Text: Maren Windfelder kein Bestandteil der Katastrophenschutzausbildung. Wir möchten die Helfer und Helferinnen jedoch für das Thema sensibilisieren“, berichtet Ausbilder Thomas Krugeler. Vulnerable Menschen mit Beeinträchtigungen wie Pia Hemmerling können daher als Verletztendarsteller:innen bei Übungen im Bevölkerungsschutz genauso mitwirken wie ihre Kolleg:innen und auch zu Schminker:innen der AG Maske ausgebildet werden. Pia Hemmerling ist beruflich als medizinisch-taktile Untersucherin in der Brustkrebsfrüherkennung tätig, da sie als blinder Mensch über einen sehr guten Tastsinn verfügt. Darüber hinaus engagiert sie sich gerne ehrenamtlich beim ASB. Besonders gut gefällt ihr, dass hier alle als ein großes Team miteinander arbeiten. „Wenn man einmal Fuß gefasst hat, dann ist man auch dabei, das finde ich sehr schön“, meint die junge Frau begeistert. Menschen mit Behinderung zum Ehrenamt ermutigen Mit ihrem Engagement möchte die Ehrenamtliche auch andere darauf aufmerksam machen, dass Menschen mit Behinderung einen festen Platz im Alltag brauchen. „Und ich möchte dazu ermutigen, sich auch mit einem Handicap ehrenamtlich zu engagieren. Ich will dem ASB und der Gesellschaft zeigen, dass das geht. Der Slogan von der Inklusion im Ehrenamt ist toll, aber noch schöner wäre es, wenn er Normalität würde“, sagt Pia Hemmerling. Bei der Preisverleihung der Helfenden Hand im Bundesinnenministerium war sie ganz schön aufgeregt. „Ich habe damit gerechnet, dass wir vielleicht nicht den letzten Platz belegen, weil wir ein tolles Team sind. Inklusion im Ehrenamt macht ja definitiv neugierig. Aber ich war dann Bundesinnenministerin Nancy Faeser überreicht die Trophäe an das Team der AG Maske des ASB-Landesverbandes Berlin. Bild: Helfende Hand Pia Hemmerling schminkt ein Hämatom mit Splittern auf den Arm ihres Trainers. Bild: ASB/Hannibal

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