ASB-Magazin Ausgabe Juni 2023

17 ASB Magazin 02/23 ihrer Arbeit gab. In zehn Treffen konnten sich alle Schreiber:innen austauschen, diskutieren und viel über das Schreiben von Biografien lernen. „Eine Win-win-Situation für alle“, so Elisabeth Mesghouni-Schreiber, die für sich selbst viel aus der professionellen Unterstützung mitgenommen hat. Ende April konnten beim ASB Westhessen fünf fertige Biografien übergeben werden. Beeindruckende Lebensgeschichten, die bei den Erzählenden, Schreibenden und Lesenden glückliche Erinnerungen wecken. „Nicht nur, dass ich einen außergewöhnlichen Menschen mit einer außergewöhnlichen Biografie traf, es entwickelte sich daraus auch eine wunderbare Freundschaft“, fasst Yvonne Herget zusammen. Derzeit bereitet der ASB Westhessen eine weitere Staffel des Projekts vor und sucht Schreiber:innen und Erzähler:innen für noch mehr Glücksgeschichten. Text: Nadine Koberstein mehr gedacht hat“, ergänzt Yvonne Herget, die sich ebenfalls ehrenamtlich als Glücksschreiberin engagiert. Entstanden sind dabei ganz besondere Einblicke in unterschiedlichste Lebensgeschichten: die riskante Flucht aus der DDR mit einem dreijährigen Kind oder der Umzug nach Frankreich ohne Umzugsunternehmen nur mit dem Zug. Ehrenamtliche für das Projekt gesucht Für die Umsetzung des ASB-Projektes wurden im August 2022 zunächst Schreiber:innen auf ehrenamtlicher Basis gesucht und ältere Menschen, die gerne erzählen. „Eines Tages lag plötzlich und völlig unerwartet das ,Wiesbadener Wochenblatt‘ im Briefkasten, das wir nie zuvor bekommen hatten. Beim Durchblättern stieß ich auf den Artikel des ASB. Für das Projekt ,Glücksgeschichten‘ wurden ,Schreiber‘ gesucht. Das war so interessant, dass ich mich meldete“, erzählt Yvonne Herget (77). Freiwilligenkoordinatorin Stefanie Belz, die das ASB-Ehrenamtsprojekt „Glücksgeschichten“ betreut, ergänzt: „Wir haben mit zwölf Paaren begonnen, hatten jedoch eine sehr dynamische Entwicklung. Für einige Ältere war es sehr schwierig, in die Vergangenheit zu reisen. Sie haben das Projekt dann abgebrochen. Manche wurden krank, eine Teilnehmerin ist verstorben. Auch die Chemie zwischen den Paaren musste stimmen. Am Ende sind feste Tandems entstanden.“ Doch worauf kommt es beim Schreiben an? Wie werden Interviews geführt und vor allem wie geht man mit schwierigen Themen um? Um diese Fragen zu beantworten, wurden die Schreiber:innen von Michaela Frölich, Biografin und Referentin, begleitet, die ihnen Rückmeldungen zu Das Projekt wurde von der ASB-Stiftung mit 5.000 Euro gefördert, die in die Fortbildungs- und Druckkosten geflossen sind. Weitere Infos zur Stiftung finden Sie unter www.asb.de/spenden-stiften Zwischen Glücksschreiberin Yvonne Herget und ihrer Erzählerin ist eine wunderbare Freundschaft entstanden. Bilder: ASB/Kiefer

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