15 ASB Magazin 03/23 „Woher bekomme ich in so einem Fall meine Informationen?“, fragt sie in die Runde. Wir sind ratlos, doch sie zeigt uns ein Kurbelradio, mit dem ohne Strom Nachrichten gehört und sogar das Handy aufgeladen werden können. Damit oder mithilfe eines batteriebetriebenen Radios, wenn möglich auch über das Autoradio, erfahren wir dann alles Wichtige – die öffentlichen Radiosender werden auch bei einem Blackout weiter Nachrichten senden. Für die Beleuchtung zu Hause empfiehlt sie uns Grabkerzen. Das klingt wenig kuschelig. „Mit Kerzen müssen Sie aber bitte vorsichtig sein. Es ist definitiv sinnvoll, einen Feuerlöscher oder ein Löschspray zu Hause zu haben“, rät uns die Kursleiterin, „und nehmen Sie weiße Grabkerzen, die bringen mehr Licht.“ Sie weist uns darauf hin, dass wir beim Verwenden von Kerzen regelmäßig lüften sollen und auch Taschenlampen verwenden können. Das Kurbelradio habe einen weiteren Vorteil, es verfüge über eine eingebaute Taschenlampe. Verpflegung im Notfall „Spätestens ab dem dritten Tag wird es schwierig mit dem Essen, da dann die meisten Vorräte aufgebraucht sind. Wie würden Sie kochen und was würden Sie essen?“, fragt sie uns. „Ein Grill für den Garten oder ein Campingkocher wären praktisch“, schlägt ein junger Mann mutig vor, und die Kursleiterin stimmt ihm zu. „Was ist mit Reis oder Nudeln?“, fragt eine andere Teilnehmerin. Das kommt nicht so gut an. „Reis oder Nudeln zu kochen braucht Zeit und ist deshalb nicht gut geeignet“, gibt Birgitt Eberlin zu bedenken. Jedoch seien Couscous oder vorgegarter Reis eine gute Alternative, weil dafür das Wasser nur kurz erhitzt werden müsse. „Machen Sie sich nicht verrückt, sondern essen Sie auch das, was Sie mögen. Auch in einer Notfallsituation sollte Ihnen das Essen schmecken“, empfiehlt sie uns. Wir sind erleichtert und schöpfen Hoffnung, dass sich eine Krisensituation vielleicht doch recht erträglich gestalten lässt. Eberlin informiert uns, dass eine Menge von zwei Litern Flüssigkeit pro Tag wichtig ist, gleich ob Trinkwasser, Saft oder Milchgetränke. Außerdem: „Kaufen Sie demnächst immer wieder mal für einen zusätzlichen Tag Reserve ein und schaffen Sie vor allem das an, was Ihnen schmeckt und haltbar ist.“ Sie empfiehlt uns außerdem, nicht alle Vorräte auf einmal einzukaufen, sondern Schritt für Schritt den Notvorrat aufzustocken. Ein Notfallrucksack für den Ernstfall Bald darauf wird es wieder beschwingter. Wir planen gemeinsam, was alles in einen Notfallrucksack gehört: Geld, Papiere, Kreditkarte, Bilder: ASB/S. Loos Krisenvorsorge-Expertin Birgitt Eberlin vom ASB Berlin erklärt uns, welche Notfallszenarien realistisch sind und wie wir uns am besten darauf vorbereiten.
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