5 ASB Magazin 03/23 „Hier muss der Mensch nicht zur Einrichtung passen, sondern es wird geschaut, ob wir die Bedürfnisse der beeinträchtigten Menschen erfüllen können“, erklärt Rudi Würz, Einrichtungsleiter der Tagesförderstätte. Ziel sei es, den Besucher:innen einen strukturierten Tagesablauf zu geben. Ob Basteln, das Mitwirken in einer Theatergruppe, die Teilnahme an Kochprogrammen, der Besuch des örtlichen Schwimmbades oder Fitnessklubs – die Angebote der ASB- Tagesförderstätte sind vielfältig. Oft basieren sie auf Vorschlägen und Ideen der Mitarbeitenden, die sich sehr für ihre Besucher:innen engagieren. „Uns ist wichtig, Angebote auch im öffentlichen Raum umzusetzen, unter anderem durch öffentliche Auftritte der Theatergruppe oder unserer Patchwork-Band. Das ist gelebte Inklusion“, so Rudi Würz weiter. Man müsse die Fähigkeiten und Fertigkeiten des Einzelnen berücksichtigen, so ließen sich mehr Eigenständigkeit und ganz persönliche Entwicklungsziele verwirklichen. „Es ist ein individueller Auftrag, den wir in unserer Einrichtung erfüllen. Wir besprechen gemeinsam mit unseren Besucher:innen deren Wünsche und schauen, wie diese mit den eigenen Zielvorstellungen zusammenpassen“, ergänzt Rudi Würz. Tagesbetreuung und Therapie unter einem Dach Alle 60 Plätze der Einrichtung sind derzeit belegt; 45 Mitarbeitende sind in der Tagesförderstätte tätig. Daneben gibt es sieben junge Mitarbeitende, die hier ihre dreijährige Ausbildung zum/zur Heilerziehungspfleger:in absolvieren. Im letzten Jahr wurden drei Azubis übernommen. „Sie kennen uns sowie unsere Besucher:innen und identifizieren sich mit den Leitgedanken unserer Einrichtung“, so Rudi Würz. Die Menschen, die die Tagesförderstätte besuchen, sind stark gehandicapt, teilweise aufgrund schwerer Krankessen, Fähigkeiten und Fertigkeiten mitarbeiten. Alex hat sich dem Bügeln verschrieben. Faltenfrei kommen Shirts, Blusen und Kleider von seinem Bügelbrett. Den jungen Mann begeistert die Routine, die diese Arbeit mit sich bringt. Auch an der Kasse hat er schon ausgeholfen. „Unser Sortiment stammt aus Kleider- und Flohmarktspenden“, berichtet Sandra Risch. Zu den abgegebenen Sachen gehören Damen-, Herren- und Kindermode, Schuhe, Heimtextilien, Accessoires und Kinderspielzeug. Alles wird von den Mitarbeitenden sorgsam sortiert; die Kleidung im Anschluss gewaschen, gebügelt und dann im Laden verkauft. Tagesförderstätte LOGO! Neben den Beschäftigungsangeboten im integrativen Café und dem Secondhand-Kleiderladen bietet die GHG Pfalzblick erwachsenen Menschen mit Beeinträchtigung in der Tagesförderstätte LOGO! eine individuelle Betreuung. Dazu gehören Beschäftigungstherapie, rezeptierte therapeutische Angebote wie Ergo- und Physiotherapie oder Logopädie sowie Ausflüge in Themenparks, der Besuch von Weihnachtsmärkten oder örtlichen Festen, Ferienfreizeiten und familienentlastende Hilfen wie die Betreuung im häuslichen Bereich. Die Besucher:innen der Tagesförderstätte lernen dabei, lebenspraktische Aufgaben zu bewältigen und ihre Fähigkeiten zu erweitern. Bild: ASB/F. Senger Sascha und Angelina arbeiten gerne im Café Carpe Diem. Neben der Arbeit im Service wird hier jeden Tag der Kuchen selbst gebacken.
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