ASB Magazin Ausgabe September 2023

6 ASB Magazin 03/23 heitsverläufe im Erwachsenenalter wie Apoplex, Chorea Huntington oder Hirnatrophie. „Diese Menschen haben vor nicht allzu langer Zeit noch ein eigenständiges Leben geführt. Nun sind sie auf Assistenzleistungen angewiesen. Wir geben unser Bestes, ihr Leben so angenehm und selbstbestimmt wie möglich zu gestalten“, berichtet der Einrichtungsleiter. Wichtig für die Besucher:innen sei eine sinngebende Beschäftigung. Luisa (37) kommt seit einem Jahr in die Tagesförderstätte. Ihre Eltern leisteten die intensive Betreuung der Tochter davor zu Hause, waren aber bald mit der Aufgabe überfordert und haben nach Hilfe gesucht. Gemeinsam mit Luisa haben sie die Tagesförderstätte des ASB besucht. Die Tochter ist nach anfänglichem Zögern froh, hier in guter Obhut zu sein. Heute arbeitet sie in der Holzwerkstatt mit. Hier werden Vogelhäuschen, Insektenhotels sowie Holzspielzeug gebaut und im LOGO!-Laden, auf Sommerfesten oder zu Weihnachten verkauft. „Wir haben mehrere Besucher:innen, die seit 40 Jahren in unseren Einrichtungen betreut und begleitet werden“, sagt Rudi Würz. „Für sie sind unsere Beschäftigten nicht nur Bezugspersonen, sondern ein Stück weit Familie geworden.“ Villa Wasgaublick 15.30 Uhr, Feierabend für Alex im SecondhandKleiderladen. Er macht sich auf den Heimweg in seine Wohnung, die gleich um die Ecke liegt. Das Apartmenthaus mit 24 Wohneinheiten gehört neben einer Jugendstilvilla, einer Fachwerkvilla und zwei Einfamilienhäusern zur Villa Wasgaublick in der Landauer Straße. „In unseren Einrichtungen verfügen wir über 70 stationäre Plätze sowie ambulante Angebote in Wohnungen und Häusern. Die Nachfrage nach einer Unterbringung ist immens groß. Die drei Wohnheime der GHG Pfalzblick haben eine gemeinsame Warteliste von 200 Personen“, erzählt Sandra Risch. Der Großteil der Bewohner:innen ist in der Tagesförderstätte oder in einer Werkstatt für beeinträchtigte Menschen beschäftigt. Ein geringer Prozentsatz ist auf dem freien Arbeitsmarkt tätig, arbeitet im integrativen Café oder im Secondhand-Kleiderladen. In den sieben Wohngruppen des stationären Bereichs werden die Menschen bedarfsgerecht durch Fachpersonal wie Heilerziehungspfleger:innen, Erzieher:innen oder Sozialarbeiter:innen unterstützt. Die Angebote erstrecken sich über alle Bereiche des täglichen Bedarfs, von der Begleitung zum Einkauf oder zu Arztbesuchen bis hin zu Freizeitangeboten wie das Laufen in einer Walkinggruppe oder Mitsingen im örtlichen Chor. In den Wohngruppen und im Apartmenthaus verpflegen sich die Bewohner:innen eigenständig, gehen einkaufen und kochen auch selbst. Über die Straße hinweg sind bereits viele Freundschaften mit Anwohner:innen entstanden. Man lädt sich gegenseitig zu Kaffee und Kuchen ein und fragt besorgt nach, wenn Bewohner:innen Angebote deutschlandweit Der ASB setzt sich deutschlandweit für Menschen mit Beeinträchtigungen ein. Die 160 verschiedenen Teilhabeangebote (für 7.000 Menschen) mit 2.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern richten sich vorwiegend an Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen und psychischen Erkrankungen. Die Mitarbeitenden begleiten durch den Alltag in 34 Wohneinrichtungen und im Betreuten Wohnen, in Einzelwohnungen oder Wohngemeinschaften sowie in ambulanten Angeboten. Außerdem hat der ASB sozialpsychiatrische Kontakt- und Beratungsstellen, Sozialpsychiatrische Zentren, Tagesförderangebote und Werkstätten mit Fahrdiensten. Für Kinder und Jugendliche bietet der ASB Frühförderung, inklusive Kitas, Schulassistenz und auch Wohnangebote an. Bild: ASB/F. Senger Die große Gartenanlage der Villa Wasgaublick bietet den Bewohner:innen Platz für entspannte Spaziergänge.

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