9 ASB Magazin 04/23 Die Pflegekraft tippt auf den Aufzeichnen-Button in der Anwendung und spricht relevante Informationen ein. „voize“ erkennt diese, übersetzt sie in Text und pflegt sie an der richtigen Stelle in das bestehende Dokumentations-System ein. Das heißt, neben der reinen Diktierfunktion erfasst „voize“ auch kundenspezifische Daten, ordnet beispielsweise den Blutzuckerwert gleich den Vitaldaten zu. Im Rahmen der Wunddokumentation können Bilder gespeichert und so die wesentlichen Informationen festgehalten werden. Pflegekräfte müssen nicht umständlich Daten notieren. „Bei den Mitarbeitenden ist das super angekommen. Einige haben sonst Hemmungen, zu schreiben“, hebt Ina Noack hervor. Die Eingaben werden automatisiert in die Patientenakte übertragen. Damit erleichtert die App allen Kolleginnen und Kollegen die Arbeit, weil man direkt auf die Pflegemaßnahmen zugreifen kann. Insgesamt habe sich die Dokumentationsqualität deutlich verbessert, so die Pflegedienstleiterin. Einer neuen Mitarbeiterin sei außerdem der Einstieg beim Pflegedienst deutlich leichter gefallen als bei vorigen Arbeitgebern, ergänzt sie. Online-Schulung gibt Sicherheit Und so hat alles angefangen. Per Online-Schulung stellte „voize“-Gründer Marcel Schmidberger die Anwendung den Pflegekräften vor. Die Nutzer:innen konnten die App mit ihren Endgeräten selbst ausprobieren und sich bei Rückfragen direkt an den Trainer wenden. „Natürlich gibt es immer Menschen, die zurückhaltend gegenüber technischen Neuerungen sind“, meint Noack. „Sie konnten im Nachgang weiter im Test-Modus Sicherheit im Umgang mit der Software gewinnen, ohne Angst, etwas falsch zu machen.“ Drei weitere Einrichtungen aus anderen ASBLandesverbänden haben bereits ihr Interesse bekundet, „voize“ auszuprobieren. „Digitalisierung soll Mitarbeitenden im ASB mehr Zeit geben, sich auf das Wesentliche in ihrem Job zu konzentrieren“, sagt Dr. Uwe Martin Fichtmüller, Hauptgeschäftsführer des ASB-Bundesverbandes. „Das Vorhaben der digitalen Spracheingabe ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir gemeinsam Lösungsansätze für Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft schaffen können.“ Text: Nadine Koberstein „voize“ heißt die App eines Brandenburger Startups, das seit 2020 eine digitale Lösung in der Pflegedokumentation liefert. „Als unser Opa im Pflegeheim war, haben wir gesehen, wie viel Arbeit die Pflegekräfte mit der Dokumentation haben“, sagt Geschäftsführer und Gründer Marcel Schmidberger. Sein Bruder Fabio ergänzt: „Wir arbeiten sehr eng mit Pflegekräften zusammen, um genau zu verstehen, wie wir sie entlasten können.“ Mit der App können Pflegekräfte die Dokumentation direkt vor Ort oder unterwegs im Auto einsprechen. „Wo ich vorher zwei Minuten zum Tippen gebraucht habe, benötige ich heute 20 Sekunden“, erzählt Ina Noack, Leitung des ASBPflegedienstes Hofgeismar in Kassel-Nordhessen. Bild: ASB/M. Löwa Mit der App können Pflegekräfte die Dokumentation, beispielsweise das Körpergewicht, direkt in das bestehende DokumentationsSystem einsprechen.
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