Vielfalt - hier und jetzt.

6 Diversity-Guide | Vielfalt – hier und jetzt zial hoch motivierter und kompetenter Menschen bleibt dadurch oftmals ungenutzt. Die UN-Behindertenrechtskonvention hat Inklusion im Jahr 2008 zum Menschenrecht für jeden Menschen mit Behinderung erklärt. Inklusion bedeutet, dass alle Menschen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Das heißt: Menschen mit Behinderung müssen sich nicht mehr integrieren und an die Umwelt anpassen, sondern diese muss von vornherein barrierefrei sein. Erst wenn jeder Mensch akzeptiert wird, wie er ist, und die Abweichung vom Standard nicht mehr als Schwäche, sondern als potenzielle Stärke verstanden wird, können wir von Inklusion sprechen – von einer bunten Gesellschaft, in der wir verschieden sein dürfen. Wie Inklusion verstanden und auch von den Begriffen Exklusion und Integration abgesetzt wird, zeigt die oben stehende Grafik. Um Menschen mit Behinderung individuell in die Arbeitsprozesse des ASB mit einzubinden und ihre Fähigkeiten zu nutzen, ist also ein barrierefreier Zugang zum Arbeitsplatz erforderlich. Darüber hinaus sollen die Jobprofile des Verbandes an die jeweiligen Fähigkeiten angepasst werden, nicht umgekehrt. Durch den Einsatz von Schwerbehindertenbeauftragten erhalten Menschen mit Behinderung zudem eine Anlaufstelle, die sie bei Bedarf bei ihren Anliegen unterstützt. Aber auch die Vorgesetzten sollten für die spezifischen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung sensibilisiert sein. Religion & Weltanschauung In Deutschland gehörten Ende 2019 noch 52,1 Prozent der Gesamtbevölkerung einer der beiden großen christlichen Kirchen an.11 Die andere Hälfte bekennt sich zu anderen Religionsgemeinschaften oder ist konfessionslos. Auch in Organisationen wie dem ASB arbeiten Menschen mit unterschiedlichen Religionen und Überzeugungen zusammen. Um die religiöse Vielfalt in unserer Gesellschaft anzuerkennen, sollte jeder Glaube (oder auch Nicht-Glaube) respektiert werden. Dazu gehört, dass nicht nur christliche Feiertage, sondern auch die der anderen Religionen bei der Erstellung von Dienstplänen berücksichtigt werden. Ein Raum der Stille kann den Mitarbeitenden die Möglichkeit bieten, sich für Gebete zurückzuziehen. Auch Speiseangebote in den Kantinen sollten im Sinne einer Anerkennung verschiedener Religionen entsprechend angepasst werden. Sexuelle Orientierung In Deutschland gab es 2019 schätzungsweise drei Millionen lesbische, schwule oder bisexuelle Erwerbstätige.12 Obwohl die Akzeptanz einer nicht-heterosexuellen Orientierung stetig wächst, besteht seitens der homo- und bisexuellen Arbeitskräfte noch immer die Angst vor Benachteiligung, Ausgrenzung oder Ungleichbehandlung, wenn ihre sexuelle Orientierung bekannt werden würde. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) erfährt jede dritte homosexuelle Person noch immer Diskriminierung am Arbeitsplatz. Da die Normvorstellung einer heterose11 Quelle: Bundesamt für politische Bildung (2020): Kurz & knapp. Soziale Situation in Deutschland. Katholische und evangelische Kirche. Online erhältlich über www.bpb.de/kurz-knapp. 12 Quelle: Institut für Diversity Management (2019): Diversophia. Der Diversity Monitor mit allem Wissenswerten rund um Vielfalt. Online erhältlich über die Instituts-Website.

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