ASB Magazin Ausgabe September 2023

11 ASB Magazin 03/23 gendienste nicht tragbar. „Es könnte meine Stelle sein, die zukünftig wegfällt“, begründet Marie ihre Mitarbeit bei der Kampagne. Die Freude der Kinder und Eltern über ihren Einsatz bestätigt, wie wichtig ihre Arbeit für den ASB in Rostock ist. Die Förderung der Freiwilligendienste FSJ und BFD soll in den kommenden beiden Jahren um 114 Millionen Euro reduziert werden. Der ASB ist empört. Die Vorschläge der Regierung bedrohen nicht nur die Vielfalt der Freiwilligendienste, sondern auch das Herzstück des ehrenamtlichen Engagements und der persönlichen Entwicklung junger Menschen. Die Freiwilligendienste leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Bildung und Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen. Sie lernen Teamarbeit, Verantwortung und Empathie – Fähigkeiten, die nicht nur ihnen selbst, sondern auch der Gesellschaft zugutekommen. Die dramatischen Kürzungen hätten zur Folge, dass die Freiwilligendienste nicht mehr in der gewohnten Form umgesetzt werden könnten. 25.000 Plätze in den Jugendfreiwilligendiensten sind bundesweit bedroht, davon allein beim ASB 500. Träger müssten pädagogisches Personal abbauen, und die individuelle Begleitung der Freiwilligen sowie die Unterstützung in persönlichen Krisensituationen und Orientierungsfragen wären nicht mehr gewährleistet. Gerade vor dem Hintergrund der gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen bedarf es der Investitionen in die junge Generation und einer Stärkung fest etablierter Engagement-­ Strukturen wie die der Freiwilligendienste für junge Menschen. In Zeiten eines immer prekärer werdenden Arbeitskräftemangels tragen die Freiwilligendienste dazu bei, soziale Berufe näher kennenzulernen. Daneben sind die Freiwilligendienstleistenden als zusätzlich helfende Hände für viele ältere und betreute Menschen nicht mehr wegzudenken. Durch die geplanten Kürzungen wird der bereits bestehende Fachkräftemangel vergrößert. „Ich finde es schön, anderen zu helfen“, hält Marie fest. Der Freiwilligendienst hat ihr sehr geholfen, sich auch beruflich für einen Weg zu entscheiden. Ab Oktober besucht die junge Frau das Abendgymnasium und möchte ihr Abitur machen, um im Anschluss Jura zu studieren und auch in Zukunft Menschen helfen zu können. Text: Nadine Koberstein Bild: ASB/M. Ressel Tausende von Jugendlichen engagieren sich jedes Jahr in sozialen, ökologischen oder kulturellen Projekten, um ihre Fähigkeiten zu erweitern, Verantwortung zu übernehmen und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. „Es ist politisch und gesellschaftlich unverantwortlich, die Finanzierung dieser wichtigen Programme zu kürzen.“ —–––– Knut Fleckenstein, ASB-Bundesvorsitzender 800 Einsatzstellen bundesweit Der Arbeiter-Samariter-Bund verfügt deutschlandweit über 800 Einsatzstellen im Bereich der Freiwilligendienste. Dazu gehören Einrichtungen und Dienste der Behindertenhilfe, der Kindertagesbetreuung, der Pflege und des Rettungsdienstes und Krankentransportes. Aktuell engagieren sich rund 1.600 Freiwilligendienstleistende beim ASB.

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