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HILFEN FÜR MENSCHEN MIT BEHINDERUNG
Gelungene Inklusion in der
ASB-Bundesgeschäftsstelle
Kollegen mit Behinderung sind tatkräftige Mitarbeiter
ASB MAGAZIN
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Fred Klostermann (48) hebt mühe-
los ein großes Paket mit Büromate-
rial vom Regal auf einen Tisch. Der
kräftige Mann arbeitet im Referat Be-
schaffung der Bundesgeschäftsstel-
le. Von hier aus werden Publikatio-
nen, Büroartikel, Werbematerialien
oder Dienstbekleidung an ASB-Glie-
derungen, -Mitglieder oder Interes-
senten bundesweit verschickt. Eine
der Aufgaben von Fred Klostermann
ist es, die Pakete nach Listen zusam-
menzustellen und sie versandfer-
tig zu machen. „Hier gibt es viel Ar-
beit“, berichtet er. „Aber das ist gut
so, denn gar nichts zu tun, finde ich
furchtbar.“ Als ehemaliger Offset-
drucker macht ihm der Umgang mit
schweren Paketen nichts aus. Aber
an die Vielfalt der Produkte muss er
sich noch gewöhnen. „Es gibt hier
wirklich viele verschiedene Produk-
te, vom Bleistift über den Aktenord-
ner und die vielen Informationsbro-
schüren bis zur großen ASB-Werbe-
fahne“, erzählt er. „Bis ich die alle
mit ihren Artikelnummern auswen-
dig kann, dauert es noch ein biss-
chen. Aber das schaffe ich schon.“
Mit Freude dabei
Bianca Knop, Assistentin der Ge-
schäftsführung und Schwerbehin-
dertenvertretung in der Bundesge-
schäftsstelle: „Wir freuen uns, dass
die drei unsere Teams verstärken. Sie
zeigen uns, dass auch Menschen mit
besonderem Hilfebedarf durchaus
auf dem sogenannten ersten Arbeits-
markt einiges leisten können und
auch wollen.“ So wie die 19-jährige
Carla Frebel, die in der hauseigenen
Großküche dabei ist, kleine Teig
stücke auszurollen. „Wir machen da-
raus vegetarische Zucchini-Calzo-
ne“, erklärt sie stolz. Mit Unterstüt-
zung der erfahrenen Kolleginnen
arbeitet die zurückhaltende jun-
ge Frau mit bei der Zubereitung der
täglichen Mahlzeiten. Fast alles wird
frisch gekocht, und so ist auch hier
viel zu tun. „Es macht aber Spaß“, er-
klärt Carla Frebel lächelnd und rollt
geschickt das nächste Teigstück platt.
„Wenn alles fertig gebrutzelt ist, hel-
fe ich später beim Verteilen und
Servieren.“ Für ihre Kollegen in der
Küche ist Carla Frebels Arbeit eine
wichtige Unterstützung.
Das gilt auch für die Mitarbeiterin-
nen der Hauswirtschaft und ihre
Kollegin,
Nicole Grünewald. Sie
ist ebenfalls 19 Jahre alt und erle-
digt alles, was bei der Zimmerreini-
gung zu tun ist: Staub wischen, Bet-
ten machen oder den Fußboden sau-
gen. „Das mache ich gerne“, erzählt
sie, während sie das Kabel des Staub-
saugers einrollt. „Und wenn ich da-
mit fertig bin, helfe ich in der Küche.
Da trockne ich das Geschirr ab, das
nicht in der großen Maschine, son-
dern von Hand gespült wird.“ Nicole
Grünewald, Carla Frebel und Fred
Klostermann tragen motiviert ihren
Teil zur täglichen Arbeit bei, und das
macht sie zu beliebten Kollegen und
einem echten Gewinn für alle.
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Text und Fotos: Gisela Graw
Seit Anfang September arbeiten drei Menschen mit besonderem Hilfebedarf
in der Kölner Bundesgeschäftsstelle des ASB. Damit setzt der Bundesver-
band auch im eigenen Haus die Idee der Inklusion von Menschen mit Behin-
derungen um. Inzwischen haben sich die neuen Mitarbeiter gut eingearbeitet
und erste Erfahrungen gesammelt.
Fred Klostermann
Nicole Grünewald
Carla Frebel