ASB-Magazin Ausgabe Dezember 2022

Was tun bei Stromausfall? Interview mit ASB-Katastrophenschützer Boris Michalowski E in plötzlicher Stromausfall und die Folgen sind aktuell ein Thema, das viele Menschen verunsichert. Um die Bürgerinnen und Bürger auf Krisenszenarien wie einen Stromausfall vorzubereiten, bietet der ASB seit 2020 Kurse für Erste Hilfe mit Selbstschutzinhalten (EHSH) an. Wir haben mit Boris Michalowski, Fachdienstleiter Katastrophenschutz und Notfallvorsorge beim ASB-Landesverband Berlin, gesprochen und ihn gefragt, was man im Fall eines Blackouts tun sollte. Herr Michalowski, was ist grundsätzlich unter einem Stromausfall bzw. Blackout zu verstehen und wie wahrscheinlich ist ein solches Ereignis? Zunächst einmal: Stromausfälle, zum Beispiel wenn das Stromnetz bei Bauarbeiten beschädigt wird, kommen immer wieder mal vor. Im Jahr 2021 musste jeder Haushalt mit rund 12,7 Minuten Stromausfall rechnen. Wir haben jedoch aufgrund der Redundanzen im Stromnetz eine hohe Versorgungssicherheit. Unter dem Begriff Blackout wird häufig der lang andauernde und großflächige Stromausfall verstanden. Dies könnte passieren, wenn es massive Probleme im Europäischen Verbundnetz gibt, oder bei außergewöhnlichen Ereignissen oder Havarien, bei denen auch die Redundanzen des Stromnetzes ausfallen. So fatal solche Ereignisse sind, so gering ist glücklicherweise die Eintrittswahrscheinlichkeit. Realistischer als großflächige Blackouts könnten in diesem Winter eher temporäre und lokal begrenzte Netzabschaltungen sein, wenn zum Beispiel zu viele Verbraucher:innen (Stichwort: Heizlüfter) in einem Teil des Netzes Strom nachfragen. Welche Folgen hat ein Stromausfall für die Bevölkerung? Strom ist für uns in der mitteleuropäischen Gesellschaft selbstverständlich und hat als Kritische Infrastruktur eine herausragende Bedeutung. Alles ist abhängig vom Strom. Das Besondere beim Ausfall ist, dass der Strom schlagartig und plötzlich weg ist. Es gibt keine Ankündigung. 18 4 / 2022 ASB Magazin

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