ASB-Magazin Ausgabe Dezember 2022

Gut vorbereitet Der ASB bietet seit 2020 bundesweit kostenfreie Kurse zur Krisenvorsorge im Katastrophenfall an. Die Teilnehmenden erfahren, wie man für eine Katastrophe vorsorgt und sich im Ernstfall verhält. Weitere Informationen zu den Krisenszenarien, Kursen in der Nähe und dem Ratgeber für Notfallvorsorge finden Sie unter www.asb.de/ehsh Neben dem Lebensmittelvorrat sollte man unbedingt an Trink- und auch an Brauchwasser denken. Einige Batterien für die Taschen- oder die Stirnlampe zu Hause sollten vorrätig sein. Kerzen sorgen abends für ein gemütliches Heim – denken Sie aber unbedingt an den Brandschutz sowie ein geeignetes Löschmittel für den Notfall! Vorzugsweise stellen Sie Kerzen in passende Laternen. Wo können Sie beim Stromausfall kochen? Vielleicht haben Sie einen Gasgrill auf dem Balkon oder Sie besorgen sich aus dem Campingbedarf einen Gaskocher mit Kartuschen. Holen Sie bitte auf keinen Fall den Kohlegrill in die Wohnung, das ist lebensgefährlich aufgrund des tödlichen Kohlenmonoxid-Gases! Denken Sie an ausreichend Notfallmedikamente und vergessen Sie nicht Ihr soziales Umfeld. Vielleicht gibt es Nachbarn im Haus oder nebenan, die auf Hilfe angewiesen sind? Bei aller Dramatik … Krisen zeigen auch immer wieder das Soziale und das Gute im Menschen. Warum nicht mit den Nachbarn zusammen kochen und anschließend bei Kerzenschein eine Runde Karten oder ein Würfelspiel spielen und die Situation gemeinsam durchstehen? Die Beleuchtung im eigenen Heim funktioniert dann nicht mehr, nach einiger Zeit ist das Mobilfunknetz nicht mehr erreichbar, Haushaltsmittel wie Kühlschrank oder Herd funktionieren nicht und der ÖPNV (Tram, U-Bahn) fährt wahrscheinlich auch nicht mehr. Alltägliche Dinge, die wir zum Leben gewohnt sind, werden vorübergehend nicht verfügbar sein. Der Supermarkt um die Ecke wird beim Stromausfall ebenfalls nicht geöffnet sein. Wie kann man in seinem persönlichen Umfeld vorsorgen und was sollte dabei beachtet werden? Das Wichtigste neben der Notfallvorsorge ist, dass man in der Krise Informationen bekommt. Wie lange dauert der Stromausfall, wann ist mit der Wiederversorgung zu rechnen? Die meisten Stromnetzbetreiber informieren auf ihren Webseiten oder bei Twitter über aktuelle Störungen. Solange das Mobilfunknetz noch funktioniert, sollte man das unbedingt prüfen. Sollte es nicht mehr funktionieren, bieten sich Kurbelradios an, mit denen man sich über den Rundfunk Informationen beschaffen kann. Diese Radios gibt es als Kombigeräte mit einem Akku sowie einem Solarpanel. Weiterhin empfehle ich, sich im Vorfeld zu informieren, wo der Bezirk oder die Gemeinde Katastrophenschutz-Leuchttürme einrichten wird. Diese KatS-Leuchttürme sind Infopoints, an denen Bürger:innen mit Informationen versorgt werden. Oft gibt es dort auch medizinische Hilfe. Zur persönlichen Vorsorge zu Hause empfiehlt sich der Ratgeber des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (siehe Infobox). Hier gibt es viele praktische Tipps für den Notvorrat, das Notgepäck und viele weitere Aspekte. Wie groß und umfangreich die Vorsorge ist, ist eine haushaltsindividuelle Entscheidung. Bedenken sollte man aber, dass bei großen Schadensereignissen und umfassenden Infrastrukturausfällen die staatliche Hilfeleistung erst nach einigen Tagen anlaufen wird. Daher gehört es zur notwendigen Resilienz von uns Bürger:innen, so vorbereitet zu sein, dass wir einige Tage autark auskommen können. INTERVIEW: JAN WEISBROD 2018 kam es nach Bauarbeiten zu einem 31-stündigen Stromausfall in Berlin. Betroffen waren mehr als 70.000 Menschen, viele Schulen, Kindergärten und ein Krankenhaus. Einsatzkräfte des ASB waren in die vorsorgliche Verlegung von Intensivpatient:innen eingebunden, sowie in die Versorgung der Menschen mit warmem Essen und Telefonen. 19 4 / 2022 ASB Magazin

RkJQdWJsaXNoZXIy MjcwMjAw