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Wasseraufbereitung, während die andere den Einsatz mit

dem sogenannten Basismedizinischen Modul übt. Das

Szenario ist eine Naturkatastrophe, nach der die FAST-

Freiwilligen hinzugerufen werden, um bei der medizini­

schen Versorgung der Bevölkerung zu helfen.

Dazu hat das Team eigens ein Camp auf dem Übungs­

gelände der Feuerwehr in Darmstadt errichtet. Ein Zelt­

system bildet dabei eine mobile Ambulanz: Hier werden

die Patienten registriert, dann von einem medizinischen

Assistenten untersucht und bei Unklarheiten von einem

Arzt unterstützt. In der „Pharmacy“ erhalten sie dann

Mittel gegen ihre Beschwerden oder werden in ein Kran­

kenhaus vermittelt. Immer wieder schlüpfen Gäste in die

Rolle von Patienten mit unterschiedlichen Symptomen.

Manche spielen einen Schwächeanfall, andere tun so, als

ob sie keine Sprache verstehen. Ähnliche Herausforde­

rungen, mit denen die FASTler während ihrer Einsätze

etwa 2012 im Nordirak oder 2013 auf den Philippinen

konfrontiert waren.

Neue Aufgaben erfordern neue Abläufe

„Wir können eine hausärztliche Versorgung überall im

Einsatz gewährleisten“, sagt Anja Weihrauch. Die Berli­

ner Ärztin engagiert sich seit ihrer Jugendzeit beim ASB

und leistete ihr FSJ im ASB-Sanitätsdienst. Seit sechs

Jahren ist sie im FAST und war u.a. auf den Philippinen

im Einsatz. „Künftig werden wir auch einfache Geburten

durchführen“, ergänzt sie und spielt damit auf neue Auf­

gaben an, die das Schnelleinsatz-Team seit der WHO-

Zertifizierung übernehmen wird.

Besonderes Augenmerk der Outdoor-Übung galt daher

Abläufen, die im Rahmen künftiger WHO-Einsätze wich­

tig werden. Waren die FAST-Einsätze bislang auf die me­

dizinischen Versorgungslücken rund zwei Wochen nach

einer Naturkatastrophe ausgerichtet, wird künftig die

Notfallversorgung mehr im Fokus der Einsätze stehen.

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ASB-Jahrbuch 2017