„Unsere Region wird im Moment völ-
lig alleingelassen“, sagt Christiana Ka-
logirou. Sie ist Gouverneurin der Nor-
dägäis, jenes griechischen Inselareals,
über das täglich Tausende Flücht-
linge von der Türkei aus die Europä-
ische Union mit Booten erreichen.
850.000 Menschen kamen im letz-
ten Jahr in Griechenland an, mehr als
das Vierfache der Einwohnerzahl in
der beschaulichen Region. Viele der
Flüchtlinge sind krank, verletzt oder
geschwächt und benötigen medizi-
nische Versorgung. Auch schwangere
Frauen sind auf Hilfe von Ärzten oder
Pflegern angewiesen. Das können die
regionalen Einrichtungen aber kaum
leisten, das Gesundheitssystem er-
reicht schon bei der Behandlung der
Einwohner seine Grenzen. Für die
50.000 Bewohner der Insel Chios etwa
steht bislang lediglich ein Rettungs-
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ASB-THEMA
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ASB MAGAZIN
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Sichtlich erfreut nimmt Michalis Aggelopoulos, Bürgermeister von Samos, eines der Fahr-
zeuge vom ASB-Bundesvorsitzenden Knut Fleckenstein in Empfang. Der Wagen wird auf der
kleinen Insel dringend benötigt.
Griechenland wird durch die Vielzahl ankommender Flüchtlinge stark gefordert. Vor allem im ohnehin schwach
ausgebauten Gesundheitssystem ist es kaum möglich, kranke oder verletzte Flüchtlinge ausreichend zu betreuen.
Der ASB hat daher fünf Krankenwagen an griechische Regionen und Kommunen sowie gemeinnützige Organisati
onen gespendet, um einen Beitrag zur Entlastung des Rettungswesens zu leisten. Am 10. Februar fand im Athener
Zappeion die offizielle Übergabe statt.
„Soziale Verantwortung mittragen“
ASB übergab in Athen fünf Krankenwagen zum Transport verletzter Flüchtlinge
Vor dem historischen
Athener Zappeion überga-
ben der Bundesvorsitzende
Knut Fleckenstein (3. v. l.)
und Bundesgeschäftsführer
Ulrich Bauch (5. v. r.) die
Krankentransporter an ihre
Empfänger.