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RATGEBER

TIPP

Weitere Ratgeber

finden Sie unter: www.MeinASB.de

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ASB MAGAZIN

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Kaum jemand macht sich Gedanken

über Pflegeleistungen, solange er sie

nicht braucht. Wenn dann – manch-

mal ganz unerwartet – ein Familien-

angehöriger pflegebedürftig wird,

scheint guter Rat oft teuer. Doch in

diesem Fall kostet er gar nichts: Pfle-

gebedürftige Menschen haben einen

Anspruch auf kostenlose Beratung

durch die Pflegekassen. Bei soge-

nannten Pflegestützpunkten werden

sie kostenlos beraten und bei der

Planung und Organisation der Pfle-

ge unterstützt. Außerdem gibt es in

fast allen Kommunen und Gemein-

den ebenfalls kostenlose Pflegebera-

tung durch die Wohlfahrtsverbände,

so auch beim ASB.

Nele Trapke vom ASB-Beratungsbü-

ro in Ilsede bei Peine kennt solche

Situationen: „Viele Menschen sind

überfordert mit der neuen Situation

und es fällt ihnen schwer, sich durch

den bürokratischen Pflegedschun-

gel zu schlagen. Durch unsere Hilfe

bekommen sie einen ganz anderen

Blick auf die Situation.“ Nele Trapke

und ihre Kollegen in den ASB-Bera-

tungsbüros vermitteln alle Informa-

tionen verständlich und anschau-

lich, sodass alles gar nicht mehr so

kompliziert erscheint.

Wichtiger Baustein der Pflege

Rund 1,9 Millionen pflegebedürftige

Menschen werden zu Hause von ih-

ren Angehörigen versorgt. Der größ-

te Teil, nämlich 1,2 Millionen, wird

ausschließlich von der Familie ge-

pflegt. Dabei gibt es viele Angebo-

te zur Entlastung durch ambulante

Pflegedienste oder Sozialstationen.

„Viele Menschen nehmen die Entlas-

tungsangebote nicht wahr, weil sie

nicht ausreichend informiert sind“,

berichtet Nele Trapke. „Entweder

kennen sie sie nicht oder sie befürch-

ten, dass etwas vom Pflegegeld weg-

genommen wird. Darum ist eine aus-

führliche Beratung so wichtig.“

Die Angebote beginnen bei Hilfen im

Haushalt – die man ohne Pflegestufe

allerdings selbst bezahlen muss – bis

hin zur ambulanten Pflege mehrmals

am Tag. Auch wenn sich die häusli-

che Situation oder der Pflegebedarf

ändern, stehen die Pflegeberater den

Familien mit Rat und Tat zur Seite.

„Viele wenden sich nicht nur ein-

mal an uns, sondern immer wieder,

zum Beispiel wenn Fragen auftau-

chen oder der Pflegebedarf neu beur-

teilt werden muss“, erklärt Nele Trap-

ke. Auch bei Begutachtung durch den

Medizinischen Dienst der Kranken-

kassen (MDK), der den Grad der Pfle-

gebedürftigkeit feststellt, unterstüt-

zen die Pflegeberater die Familien.

Die Pflege- und Seniorenberater des

ASB sind auch darin geschult, auf

mögliche Überbelastungen zu ach-

ten. Jemand, der selbst alt ist und

vielleicht körperliche Einschrän-

kungen hat, ist z. B. mit der Pflege

des Ehepartners schnell überfordert.

Wenn die Pflegeberater das erken-

nen, können sie auch kurzfristig Hil-

fe und Unterstützung organisieren.

So verringert die umfassende Bera-

tung die Belastung für die Angehö-

rigen und ermöglicht mehr pflege-

bedürftigen Menschen ein Leben in

den eigenen vier Wänden.

.

Text: Gisela Graw

Foto: ASB/Barbara Bechtloff

Ein kaum durchschaubares Dickicht aus Angeboten, Leistungen, Ansprüchen,

Rechten und Regelungen belastet pflegebedürftige Menschen und ihre Famili-

en zusätzlich zum Pflegealltag. Und nur wer weiß, was ihm zusteht und welche

Hilfsangebote es für seine Situation gibt, kann sie auch nutzen. Darum gibt es

Beratungsangebote, die pflegenden Angehörigen die Orientierung erleichtern.

Guter Rat für die Pflege

Informationen erleichtern den Alltag