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... nach Nordwijk

„Ich will leben und ich will nach Holland“, sagt Siegfried

Schneider an einem kalten Dezembertag im Hospiz in Essen/

Steele. Seit drei Monaten lebt er hier, unheilbar an Krebs er­

krankt. Aufgeben will der 80-Jährige nicht; nicht bevor er noch

einmal das Meer gesehen hat. Der Essener Wünschewagen

wird ihm diesen Wunsch heute erfüllen. Mit dabei sind seine

Enkel Laura und Stefan. Mit ihnen war er viel in Nordwijk, es

ist ein Abschied für alle. Und trotzdem überwiegt die Freude.

Als er den Wünschewagen verlässt und das Meer sieht, kann

er es kaum fassen: „Guckt, ich bin in Nordwijk!“, strahlt Sieg­

fried Schneider. „Das ist mit Geld nicht zu bezahlen!“ In einem

Strandrollstuhl können Opa und Enkel bis zur Brandung. Sie

genießen jede Sekunde. Der Tag gehört ihnen – und dem Meer.

… zu Matthias Reim

Kurz vor dem Jahreswechsel erfüllte der Wünschewagen Schles­

wig-Holstein Annette Kirschs sehnlichsten Wunsch: ein Besuch

des Konzerts von Schlagerstar Matthias Reim in Rostock. Seit

fast 30 Jahren ist Annette Kirsch ein Fan. Ihr ganzer Stolz ist ein

ca. 25 Jahre altes Foto, das sie gemeinsam mit ihrem Idol zeigt.

Nichts wünschte sie sich mehr, als ein Autogramm auf diesem

Foto – und ein weiteres auf ihrem T-Shirt, in dem sie auch beer­

digt werden möchte. Grenzenlos war die Begeisterung dann beim

Treffen mit Matthias Reim im Backstage-Bereich, für das sich der

Sänger gerne Zeit nahm. Zur großen Freude seines überglückli­

chen Fans erinnerte er sich sogar an die Begegnung vor 25 Jah­

ren in Hamburg. Sehr einfühlsam schenkte er Annette Kirsch, die

sich nur noch über Mimik, Gestik und Buchstabentabelle verstän­

digen kann, ein unvergessliches Erlebnis.

... fliegen

Edmund Schneider, Eddi genannt, liebt

Flugzeuge. Deshalb hat der Wünsche­

wagen Ludwigsburg einen Rundflug

mit dem Luftsportverein Hohenas­

perg organisiert. Am Flughafen geht

es fröhlich zu. Der Pilot fliegt eine

Stunde lang über Stuttgart, den Flug­

hafen, Ludwigsburg und dreht dann

eine Ehrenrunde über Edmund Schnei­

ders Wohngruppe in Winnenden. Der

schwer kranke Mann strahlt und ver­

gisst für kurze Zeit seine Krankheit.

22 ASB-Jahrbuch 2017