Previous Page  20 / 124 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 20 / 124 Next Page
Page Background

Die Schneiderwerkstatt in Hamburg

In der ASB-Flüchtlingsunterkunft Papenreye in Ham­

burg-Niendorf herrscht geschäftiges Treiben: Dreimal

wöchentlich ermöglicht eine Schneiderwerkstatt den Ge­

flüchteten, Kleidung für sich und ihre Familien zu nä­

hen. Das Gemeinschaftsprojekt der ASB Flüchtlingshilfe

Hamburg GmbH und des ASB-Ortsverbands Hamburg-

Eimsbüttel wurde im Januar mit einem „Leuchtturm der

Integration“ ausgezeichnet. Einige der rund 60 Näherin­

nen und Näher, die regelmäßig die Werkstatt besuchen,

waren früher schon als Schneider tätig. In der Werkstatt

entstehen hübsche Kinderkleidungsstücke oder schicke

Herrenhemden, aber auch Bettwäsche oder Gardinen für

die Unterkunft. Das Zubehör wurde von Privatpersonen

und Unternehmen gespendet.

Erste Hilfe für Geflüchtete

Der 15. und vorerst letzte Leuchtturm zum Jahr der In­

tegration ging im Dezember an den ASB Witten für sein

Projekt „Erste Hilfe für Geflüchtete“. Das Projekt, das es

sich zum Ziel gesetzt hat, Geflüchtete über das Thema

Erste Hilfe zu integrieren und für den ASB zu gewinnen,

wurde Mitte 2016 gestartet. „Es ist ein tolles Angebot,

das nicht nur unsere DNA innehat, sondern durch Erste-

Hilfe-Ausbildung auch Brücken baut – in die Gesell­

schaft und in den ASB“, begründet Bundesgeschäftsfüh­

rer Ulrich Bauch die Auszeichnung. Rund 100 Teilneh­

mer bildeten die ehrenamtlichen ASBler in Erster Hilfe

aus. Im ersten Kurs noch mit einem Dolmetscher. Dann

übernahm diese Aufgabe eine Teilnehmerin.

Christine Albdewi sprach bereits so gut Deutsch und

hatte so viel Spaß am Thema, dass sie seitdem dem ASB

treu geblieben ist. Die 22-jährige Syrerin flüchtete An­

fang 2015 aus Damaskus. Ihr Weg führte sie über die

Türkei mit dem Boot nach Griechenland, weiter nach

Wien und schließlich nach Frankfurt. In Witten fand

sie ein neues Zuhause, inzwischen sind auch ihre zwei

Schwestern und ihre Eltern angekommen. Sie engagiert

sich noch immer im ASB, dolmetscht, ist im Katastro­

phenschutz tätig und beginnt 2018 ihren Bundesfreiwil­

ligendienst. Ebenso wie ihre jüngere Schwester Grace.

Beide möchten gern Medizin studieren und überbrücken

die Wartezeit auf einen Studienplatz mit einem Freiwil­

ligenjahr. „Das ist unser Beitrag zu Integration“, erläutert

Geschäftsführerin Kirsten Schäfer das Projekt. „Und es

funktioniert.“

AUSGEZEICHNETE ARBEIT –

LEUCHTTÜRME FÜR DIE INTEGRATION

18

ASB-Jahrbuch 2017