

Georgien: Schutz vor Katastrophen
Georgien ist Teil einer hochgradig gefährdeten Region
mit Erdbeben, Überschwemmungen, Erdrutschen, Lawi
nen und Dürren, die für die Gemeinden ein hohes Risiko
darstellen. Gefahren werden aber erst dann zu Katastro
phen, wenn die Gesellschaft überfordert ist, mit den vor
handenen Ressourcen umzugehen. Dann sind die Armen
und Schwachen – insbesondere Kinder, ältere Menschen
und Menschen mit Behinderung – am stärksten gefähr
det, da ihnen oft das Wissen, die Lebenserfahrung und
die Möglichkeiten fehlen, um sich besser auf Katastro
phen vorzubereiten.
Neben der direkten Zusammenarbeit mit Schulen, an
denen Kinder und ihre Lehrer für den Umgang mit
Katastrophen trainiert werden, ist eine der jüngsten
Neuerungen bei der Arbeit des ASB in Georgien die
Einbeziehung des Privatsektors in das Katastrophen
schutz-Programm. Die Erdbeben- und Brandsimulations
bohrungen wurden gemeinsam mit einem der größten
Bauunternehmen Georgiens durchgeführt. Es war das
erste Mal, dass Regierungs-, Nichtregierungs- und Pri
vatsektor ihre Kräfte bündelten, um die georgische Be
völkerung für Naturkatastrophen zu sensibilisieren.
Irak: Unterstützung für zivile Opfer
Anfang 2017 kam es im Irak zu heftigen Kämpfen des
Islamischen Staates, bei denen es zahlreiche zivile Opfer
gab. Elf Millionen Menschen waren auf Hilfe angewie
sen und über 3,1 Millionen Binnenvertriebene, die Fa
milienmitglieder, ihre Häuser sowie Einkommen verlo
ren und Traumata erlitten hatten, lebten innerhalb und
außerhalb von Lagern. Zusätzlich suchten etwa 230.000
Flüchtlinge aus Syrien Schutz im Irak.
Vor diesem Hintergrund stockte der ASB seine Aktivitä
ten zur Unterstützung von Flüchtlingen und intern Ver
triebenen im Irak deutlich auf. So wurde in der 80 Kilo
meter südlich von Mossul gelegenen Stadt Qayyarah eine
Gesundheitsstation wieder instand gesetzt und medizi
nisch ausgerüstet, wo nun nicht nur die 50.000 Einwoh
ner, sondern auch ca. 30.000 Binnenvertriebene medizi
nische Hilfe erhalten.
Darüber hinaus startete der ASB ein neues Bewässe
rungsprojekt in den befreiten Gebieten der Provinz
Ninewah. Die vor dem Krieg bestehenden Bewässerungs
systeme sind nahezu vollständig zerstört worden. Seit
dem Ende der Kampfhandlungen kehren Familien zu
rück, die früher in dieser Region lebten. Sie sind nun
gemeinsam mit den Bewohnern, die während der Kon
flikte dort ausharrten, auf die landwirtschaftlichen
Bewässerungsanlagen angewiesen, die der ASB wieder
herstellt. Außerdem baut der ASB Gewächshäuser, führt
Schulungen in Landwirtschafts- und Ackerbaumethoden
durch und bildet die Bauern in den Bereichen Marketing
und Finanzen aus, damit sie wieder ein eigenes Einkom
men für ihre Familien erwirtschaften können.
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ASB-Jahrbuch 2017
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