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Stärke durch Bildung

Der ASB bietet den Geflüchteten neue Perspektiven:

Durch ein vom BMZ gefördertes Projekt zur Berufsaus-

bildung für malische Flüchtlinge können gefährdete Ju-

gendliche nun eine Berufsausbildung erhalten. Dafür hat

der ASB die Kapazitäten und Angebote in den Ausbil-

dungszentren von Tilia und in Intikane ausgebaut.

Insgesamt können rund 50 junge Frauen und Männer,

darunter auch gefährdete Flüchtlinge und Menschen aus

den Gastgebergemeinden, in den Bereichen Nähen, Ba-

cken, ländliche Mechanik, Gastronomie und Tischlerei

ausgebildet und beschäftigt werden. Im August 2018 ha-

ben die ersten 25 jungen Menschen ihre Ausbildung ab-

geschlossen und erhielten Starterkits, mit denen sie ein

kleines Gewerbe starten können. Der ASB begleitet die

jungen Leute, damit die ersten Schritte in die berufliche

Selbstständigkeit zum Erfolg führen.

Verpflegung in Schulkantine gesichert

Mit fast 1.700 Schülerinnen und Schülern, von denen

die meisten Geflüchtete sind, sowie 19 Lehrerinnen und

Lehrern ist die Intikane-Schule heute die größte in der

Region Tahoua. Erfreulich hoch ist der Mädchenan-

teil mit fast 45 Prozent. Angesichts der schlechten wirt-

schaftlichen Situation drohte der Schulkantine jedoch im

letzten Jahr die Schließung. Plötzlich waren die in den

letzten vier Jahren erzielten Fortschritte gefährdet, denn

die regelmäßige Verpflegung in der Kantine war für die

Eltern ein Grund, die Kinder in die Schule zu schicken.

Im letzten Jahr stellte der ASB erneut Mittel bereit, um

auch weiterhin täglich zwei ausgewogene Mahlzeiten für

alle Schülerinnen und Schüler zu finanzieren.

NIGER: ZUKUNFTSCHANCEN

FÜR JUNGE MENSCHEN

Der Niger leidet seit 2012 verstärkt unter regionalen Un-

sicherheiten. Bewaffnete Konflikte in den Nachbarlän-

dern, insbesondere in Mali und Nigeria, haben mehr als

150.000 Menschen zur Flucht in den Niger gezwungen.

In seiner aktuellen Studie über den Sicherheitskontext

weist der ASB darauf hin, dass die jungen Flüchtlinge,

die den größten Teil der Bevölkerung ausmachen, ein

leichtes Ziel für Rekrutierer von bewaffneten Gruppen,

Menschenhändlern und Banditen sind. Der Transport

von Migranten wird zu einer neuen lukrativen Tätigkeit.

Angesichts der letzten Spannungen in Mali, insbeson-

dere im Menaka-Kreis, aus dem 90 Prozent der Flücht-

linge stammen, ist die Beschäftigung junger Menschen

in Niger besonders wichtig.

108 ASB-Jahrbuch 2018