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PHILIPPINEN: ASB UNTERSTÜTZT

MENSCHEN MIT BEHINDERUNG

Der ASB kooperiert erfolgreich mit der Organisation PILCD (People`s Initiative for Learning and

Community) für Menschen mit Behinderung im philippinischen Baguio City. Die Teilnehmer der

Lernprogramme waren auch im vergangenen Jahr begeistert von den Angeboten. Sie selbst

und die Gemeinschaft profitieren von ihrem hier erworbenen Wissen, vor allem im Bereich

Katastrophenvorsorge für Menschen mit Behinderung.

„Man kann viel mehr sein als

seine eigene Schwäche“

Rodora Matan Jumaday ist 44 Jahre alt und lebt in Cal-

bayog City. Mit vier Jahren erkrankte sie an Polio. Die

Arztrechnungen waren hoch und die Eltern arm, den-

noch gelang es Rodora später, eine Berufsausbildung ab-

zuschließen. Um ihre jüngeren Geschwister zu unterstüt-

zen, arbeitet sie bereits mit 14 Jahren als Haushälterin.

„Ich habe gekocht, geputzt, Wäsche gewaschen und ein-

gekauft für meinen Arbeitgeber. Ich hatte eine Verein-

barung mit meinem Chef: Er erlaubte mir, nebenbei zur

Schule zu gehen, aber nur solange ich die Familie nicht

verließ.“ Der Lohn der jungen Frau war ihr Schulgeld.

„Trotz meiner Behinderung habe ich immer daran ge-

glaubt, dass sich mein Leben eines Tages zum Guten

wendet. Nichts konnte mich davon abhalten, die Ausbil-

dung zu bekommen, die ich brauchte“, sagt Rodora.

Heute ist sie Schatzmeisterin beim Bund für Menschen

mit Behinderung in Calbayong City und nimmt regelmä-

ßig an den Trainings von PILCD, der vom ASB geför-

derten Inklusionsinitiative, teil. „Das Projekt hat mir ge-

holfen, auch andere Menschen mit Behinderung kennen-

zulernen. Ich habe mich sehr positiv verändert dadurch,

habe viel gelernt über meine Rechte, und wie ich sie

durchsetzen kann“, erzählt Rodora.

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ASB-Jahrbuch 2018